Korruptionsaffäre
Paukenschlag beim Immobilienzentrum

Nach dem Vorstandsvorsitzenden Thomas D. nimmt auch Wolfgang Herzog seinen Hut. Grund seien die aktuellen Entwicklungen.

17.01.2018 | Stand 16.09.2023, 6:13 Uhr

Wolfgang Herzog scheidet aus eigenen Wunsch aus dem Vorstand des Immobilienzentrum Regensburg aus. Foto: altrofoto.de

Die Ermittlungen im Zuge der Regensburger Korruptionsaffäre zeigen Folgen. Beim Immobilienzentrum Regensburg gibt es große personelle Veränderungen. Bereits am 9. Januar ist der Beschuldigte, Vorstandsvorsitzender Thomas D., aus der Gesellschaft ausgeschieden. Nun nimmt auch der langjährige Vorstand Wolfgang Herzog seinen Hut. Wie der 52-Jährige in einer Pressemitteilung an diesem Mittwoch erklärte, werde er seinen Vorstandsvertrag auf eigenen Wunsch nicht verlängern und zum 31. März 2018 aus dem Unternehmen ausscheiden. „Die Entwicklungen und Erkenntnisse der letzten Monate haben mich dazu bewogen, das Unternehmen zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu verlassen“, erklärte Herzog. Der Diplomkaufmann war seit Februar 2012 im Immobilienzentrum Regensburg für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Zum 1. April 2013 wurde er in den Vorstand berufen und übernahm zusätzlich die Verantwortung für das Ressort Vertrieb.

Am Dienstag war bekanntgeworden, dass esweitere Durchsuchungen unter anderem bei Alt-OB Hans Schaidinger im Zusammenhang mit den Ermittlungen in der Korruptionsaffäre gegeben hat. Wie unser Medienhaus erfuhr, sollen die umfangreichen Aussagen, die der ehemalige IZ-Vorstandsvorsitzende D. unter dem Druck der Untersuchungshaft machte, zu weiteren Ermittlungsansätzen und den neuerlichen Durchsuchungsaktionen geführt haben. Auch das Immobilienzentrum Regensburg hatte im Kommunalwahlkampf 2014 gestückelte Spenden an Wolbergs SPD-Ortsverein Regensburg Stadtsüden überwiesen. Der damalige Kandidat der CSU, Christian Schlegl, erklärte am Mittwoch gegenüber unserem Medienhaus: „Für den CSU-Wahlkampf hat das Immobilienzentrum Regensburg keine Mark gegeben.“

Im Interview mit unserem Medienhaus betonte Wolfgang Herzog: „Ich habe mit der Spendenaffäre nichts zu tun. Ich habe keinen Dreck am Stecken. Gegen mich wird auch nicht ermittelt.“ Doch ein paar Dinge hätten ihm nicht gefallen. „Es gab einiges, mit dem ich nicht mehr d’accord gegangen bin. Mein guter Ruf ist mir wichtig. Ich mag nicht in einen Topf geworfen werden mit der ganzen Konstellation.“

Der 52-Jährige sagte, er plane ab Ende März für den Rest des Jahres ein Sabbatical, also eine Auszeit. Herzog erklärte, er fühle sich nach der Vertragsbeendigung befreit. „Ich habe das schon eine Weile mit mir herumgetragen. Da sind Gerüchte herumgewabert.“ Um seine Mitarbeiter tue es ihm sehr leid.

Dem IZ-Vorstand gehören derzeit neben Wolfgang Herzog, der für Öffentlichkeitsarbeit, Vertrieb und Marketing zuständig ist, noch Reinhard Griebl, Ulrich Berger und Dr. Thomas Rosenkranz an. Wer dem scheidenden Vorstandssprecher Herzog nachfolgt, ist unklar.

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Was geschah wann? Alle Entwicklungen in der Regensburger Korruptionsaffäre können Sie hier nachlesen.

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