Was Familie „Penner“ mit Salzpfannen zu tun hat

18.02.2010 | Stand 18.02.2010, 14:33 Uhr

Für den Familiennamen „Penner“, der in Deutschland heutzutage am häufigsten im Bundesland Nordrhein-Westfalen anzutreffen ist, gibt es drei verschiedene Deutungsvarianten:

1. Es kann sich um einen niederdeutschen Berufsnamen zu dem mittelniederdeutschen Wort „penner“ mit der Bedeutung ‚Salzpfannenbesitzer’ handeln, beispielsweise für eine Person, die Salzpfannen herstellte und/oder damit handelte.

2. Der Familienname „Penner“ kann sich als verschliffene Form auch vom Rufnamen „Bernhard“ ableiten.

3. Der Familienname „Penner“ kann aber auch als Herkunftsname auf „-er“ zu dem Ortsnamen „Penna“ gedeutet werden, mit dem ursprünglich eine Person bezeichnet wurde, die aus dem Dorf „Penna“ nördlich der Stadt Rochlitz im Bundesland Sachsen stammte oder dort zumindest längere Zeit wohnhaft war. Der Ortsname „Penna“ ist 1350 als „Penen“, 1445 als „Penyn“, 1548 als „Penne“ und im 16. Jahrhundert als „Penne, Penna, Benna“ historisch bezeugt. Wahrscheinlich ist der Ortsname zu dem erschlossenen altsorbischen Wort „pena“ mit der Bedeutung ‚Schaum, Gischt’ zu stellen [Altsorbisch = ältere Periode der Sprache des westslawischen Volkes der Sorben]. Der Ortsname „Penna“ kann folglich gedeutet werden als ‚Siedlung am schäumenden Wasser’. Der Name könnte sich damit auf den linkselbischen Nebenfluss Mulde oder den dort fließenden Dorfbach beziehen.

Die Deutungsmöglichkeit eins, dass „Penner“ von einem Berufsnamen abgeleitet wurde, dürfte die in den meisten Fällen wahrscheinlichere Variante sein, gefolgt von Variante zwei und drei.

Von Namenforscher Stefan Hackl