Bildung
Online-Karte zeigt alle Schulsprengel

Die Staatssekretäre Füracker und Eisenreich stellten das Projekt in Regensburg vor. Eltern und Kommunen sollen profitieren.

22.02.2016 | Stand 16.09.2023, 6:57 Uhr
Louisa Knobloch
Die Staatssekretäre Georg Eisenreich und Albert Füracker (Mitte) drückten symbolisch den Startknopf: Ab sofort sind die bayerischen Schulsprengel kostenlos im Internet abrufbar. −Foto: Knobloch

Für Eltern ist es eine wichtige Frage, an welcher Grundschule sie ihr Kind anmelden müssen. Doch auch kommunale Verwaltungen benötigen Daten über die Schulsprengel vor Ort. Künftig sollen Interessierte einfacher auf diese Informationen zugreifen können: Die Schulsprengel aller bayerischen Grund- und Mittelschulen wurden digitalisiert undsind nun als Online-Karte im „BayernAtlas“ abrufbar– „kostenlos und rund um die Uhr“, wie Finanzstaatssekretär Albert Füracker bei der Vorstellung des Projekts gestern in Regensburg betonte. Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich lobte die gute Zusammenarbeit der beteiligten Ministerien und Behörden. „Wir hoffen, dass die Daten eine echte Erleichterung und Hilfe sind.“

Bisher waren die Schulsprengel zumeist als Texte beschrieben. Im Fall der Grundschule Prüfening, an der die Veranstaltung stattfand, heißt es zum Schulsprengel etwa, er sei „im Westen und im Norden durch die Donau, im Osten durch die A 93 von der Donau bis zur Bahnlinie Regensburg-Nürnberg und im Süden durch die Bahnlinie Regensburg-Nürnberg“ begrenzt. Diese Beschreibungen setzen Mitarbeiter der Ämter für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (ADBV) in grafische Darstellungen um. Auf der Online-Karte zeigen rote Linien für die Grundschulen und blaue Linien für die Mittelschulen nun ganz klar den Verlauf der Sprengelgrenzen. Von einem „gelungenen Ergebnis“ sprach auch der Leiter des ADBV Regensburg, Alfons Steimer. Insgesamt wurden im Rahmen des Projekts 3178 Schulsprengel erfasst, davon 2260 von Grund- und 918 von Mittelschulen. Für die Aktualisierung der Daten sind künftig die Bezirksregierungen zuständig.

In Regensburg konnten die Verantwortlichen bereits auf umfangreiches Datenmaterial zugreifen. „Wir haben frühzeitig mit der Digitalisierung der Schulsprengel begonnen, um die tägliche Arbeit in den Kommunen zu unterstützen“, sagt Horst Engl, der im Regensburger Amt für Stadtentwicklung die Abteilung Statistik leitet. Auf Basis dieser Daten wurden etwa Schulwegepläne erstellt, die auch Zusatzinformationen zu Bushaltestellen oder besonderen Gefahrenstellen enthalten. Für die Stadt seien die Daten zudem eine wichtige Planungsgrundlage: So ließen sich aufgrund der Einwohnerzahlen in einem Sprengel Schülerprognosen für die jeweilige Schule berechnen. Von dem neuen, für ganz Bayern harmonisierten Datenbestand würden sowohl die Stadtverwaltung als auch die Eltern profitieren, ist Engl überzeugt. „Nun müssen wir dafür Sorge tragen, dass der Datenbestand immer aktuell ist.“ Beispielsweise müssten die Adressen in Neubaugebieten einem Schulsprengel zugeordnet werden.

Staatssekretär Füracker bezeichnete das Projekt als „wertvollen Beitrag für die Digitalisierung in Bayern“. Um Geodaten wie die Schulsprengel-Karten nutzen zu können, sei aber ein flächendeckender Zugang zu schnellem Internet erforderlich. Der Breitbandausbau bis 2018 sei daher die „größte und wichtigste Infrastrukturmaßnahme“, so Füracker. In der Oberpfalz beteiligten sich 98 Prozent der Kommunen am Förderverfahren.