Im Fall Maria Baumer hat das Amtsgericht Regensburg nicht über die Haftbeschwerde des 28-jährigen Tatverdächtigen entschieden. Nach Auskunft von Amtsgerichtssprecher Dr. Alexander Guth wird der Fall nun über die Staatsanwaltschaft Regensburg an das Landgericht weitergerecht. Die zuständige Haftrichterin sei der Beschwerde des Anwalts des Tatverdächtigen nicht nachgekommen und habe die sogenannte Nichtabhilfeentscheidung auch begründet, heißt es. Nun geht der Fall an die zuständige Strafkammer beim Landgericht Regensburg. Da der Inhaftierte ein Recht auf eine schnelle Entscheidung habe, werde zeitnah über die Beschwerde entschieden , sagte Landgerichtssprecher Johann Piendl der MZ.
Der 28-jährige Verlobte von Maria Baumer sitzt seit dem 11. September in Untersuchungshaft. Inzwischen wurde er in den Krankentrakt der JVA Straubing verlegt. „Es geht ihm nicht gut“, hatte sein Anwalt Michael Haizmann der MZ gesagt. Der Bayerische Rundfunk berichtete, dass der Tatverdächtige psychische Probleme habe.
Der Fall Baumer war am Mittwochabend auch noch einmal Thema in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY. Zehn Monate nachdem der Verlobte und die Zwillingschwester von Maria Baumer dort einen verzweifelten Appell an die Zuschauer richteten, informierte Moderator Rudi Cerne nun über den Ermittlungsstand. Nach einem Kurzbeitrag mit Bildern zum Fall, in dem auch Maria Baumers Mutter mit den Worten „Es ist die Hölle. Ich kann es nicht beschreiben“ eingespielt wird, sagte Cerne: „Am 8. September fanden Pilzsammler jetzt die sterblichen Überreste von Maria Baumer. (...) Das Hoffen auf einen glücklichen Ausgang war damit zu Ende. Doch diesem Schock folgte gleich der nächste: Nur drei Tage später nahm die Polizei einen Tatverdächtigen fest – den Mann, den Maria Baumer wenige Wochen später heiraten wollte. Er hatte sich intensiv an den Suchaktionen beteiligt, auch bei uns in der Sendung. Nun sitzt er in U-Haft, aber er schweigt.“
Deshalb hat die Polizei noch weitere Fragen. Wer seit Ende Mai 2012 im Kreuther Forst bei Bernhardwald verdächtige Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten sich zu melden. Von Interesse seien Personen mit Schaufeln oder anderen Grabwerkzeugen, sagte Cerne. Ebenso möchte die Kripo wissen, ob jemand in diesem Waldstück Kleidungsstücke gefungen oder mitgenommen hat. (ig)
