Wirtschaft
Hunderte neue Jobs für Regensburg

Die Maschinenfabrik Reinhausen und die Andritz Fiedler GmbH in Haslbach expandieren. Allein die MR schafft 300 Arbeitsplätze.

03.08.2017 | Stand 16.09.2023, 6:21 Uhr

Auf Erfolgskurs: Die Maschinenfabrik Reinhausen (rechts) und die Technologiefirma Andritz Fiedler GmbH (links) setzen auf Wachstum. Foto: Lex

Am Donnerstag sah man ausschließlich lachende Gesichter bei der Vertragsunterzeichnung zwischen Maschinenfabrik Reinhausen, der Technologiefirma Andritz Fiedler GmbH und der Stadt. Die Beteiligten hatten allen Grund zur Freude. Zwei Traditionsunternehmen wachsen und werden hochwertige Jobs schaffen.

„Das ist ein großer Tag für Regensburg“, sagte Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer bei der Pressekonferenz im Alten Rathaus. Sie sei froh, dass sich die Maschinenfabrik Reinhausen (MR) am Standort weiterentwickeln werde. Die Maschinenfabrik mit mehr als 2000 Mitarbeitern in Regensburg und die Technologiefirma Andritz Fiedler GmbH mit rund 300 Beschäftigten vor Ort gaben bekannt, dass sie beide im Gewerbe- und Industriegebiet Haslbach expandieren werden.

Werk soll sich in Campus verwandeln

Die MR wird deutlich über 100 Millionen Euro in die Erweiterung des dortigen Werks investieren und damit Wachstum ermöglichen. Sie schafft laut kaufmännischem Geschäftsführer Dr. Nicolas Maier-Scheubeck voraussichtlich 300 neue Arbeitsplätze in Haslbach.

2000 Mitarbeiter werden in einigen Jahren dort tätig sein, mehr als doppelt so viele wie heute – ein Teil zieht aber aus dem Standort Regensburg-Reinhausen und aus übergangsweise im Stadtgebiet angemieteten Räumen um. Die Maschinenfabrik hat vor, alle Industrie-Aktivitäten in Haslbach zu bündeln, darunter die Montage. Sie baut auch einen Parkplatz.

Das Werk Reinhausen dagegen soll sich schrittweise in einen Forschungscampus wandeln sowie die Software- und Beratungsleistungen ausbauen. Die Maschinenfabrik Reinhausen GmbH (MR) ist unter anderem Weltmarktführer in der Regelung von Leistungstransformatoren und wurde wiederholt als einer der „Top 100“-Arbeitgeber in Deutschland ausgezeichnet.

Fast zeitgleich richtet das zweite große Unternehmen in Haslbach, die Andritz Fiedler GmbH, seinen Standort logistisch neu aus und investiert vier Millionen Euro. Die GmbH ist ein Tochterunternehmen der Andritz-Gruppe, eines der weltweit führenden Lieferanten von Anlagen, Ausrüstungen und Serviceleistungen für Wasserkraftwerke, die Zellstoff- und Papierindustrie, die metallverarbeitende Industrie und Stahlindustrie, die kommunale und industrielle Fest-Flüssig-Trennung sowie die Tierfutter- und Biomasse-Pelletierung. In Regensburg beschäftigt sie rund 300 Menschen. Auch Geschäftsführer Manuel Fritsch erwartet durch die Expansion einen deutlichen Mitarbeiterzuwachs.

Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer und Wirtschaftsreferent Dieter Daminger betonten bei der Vertragsunterzeichnung, die Maschinenfabrik Reinhausen und Andritz Fiedler sprächen sich damit klar für den attraktiven und wettbewerbsfähigen Standort Regensburg aus. Die Expansion beider Unternehmen bestätige die seit Jahren verfolgte städtische Strategie. „Wir haben uns schon immer auf unser Potenzial vor Ort konzentriert, also auf die Regensburger Unternehmen, die vergrößern wollen“, sagte Daminger.

Die MR hat durchaus über eine Verlagerung ins Ausland, einen Umzug in die Region und eine andere Gewichtung zwischen den beiden Regensburger Standorten nachgedacht. Das räumte Dr. Maier-Scheubeck ein. Letztendlich stellte sich die Bündelung der Aktivitäten in Regensburg als beste Lösung heraus. „Künftig sind mehr Kopfarbeiter gefragt. Da ist ein Stadtgebiet interessanter.“ Maier-Scheubeck kündigte an: „Wir bauen größer, als wir es derzeit brauchen.“ Bauherr Richard Scheubeck ergänzte: „Mit der Großinvestition geben die MR-Gesellschafter ein langfristiges Bekenntnis zum Standort ab.“

Stadt verlegt sogar eine Straße

Die Stadt unternimmt beträchtliche Anstrengungen, um die Expansion der Unternehmen zu ermöglichen, das machte Toni Lautenschläger deutlich, der Leiter des Amts für Wirtschaft und Wissenschaft. Die Kommune entwickelt die Infrastruktur im Industriegebiet Haslbach weiter. Ein Schritt war die Anbindung an die Pilsen-Allee. Ein Teil der Weidener Straße, an der die beiden Unternehmen liegen, wird wegen der Erweiterungsvorhaben ab Juni 2018 verlegt. Für die ansässigen Betriebe errichtet die Stadt eine Quartiers-Parkanlage mit 850 Plätzen.

Wirtschaftsreferent Daminger erinnerte zum Schluss an den wichtigsten Aspekt: „Für Regensburg bedeutet die Expansion eine langfristige Absicherung hochwertiger Arbeitsplätze.“

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