7 Mützen-Sprüche

15.01.2010 | Stand 15.01.2010, 10:02 Uhr

01 Eine Mütze voll Schlaf nehmen bedeutet, sich eine Runde aufs Ohr zu legen. Früher trug man zum Schlafen eine Nachtmütze, daher der Spruch – und daher der Name für all diejenigen, die nur widerwillig aus den Federn oder in die Gänge kommen: Schlafmütze.

02 Du hast ja einen an der Mütze, könnte man zu jemandem sagen, den man für nicht ganz bei Trost, verrückt, ein bisschen spinnert oder narrisch hält. Besser ist es aber, die Klappe zu halten.

03 Einen in der Mütze hat hingegen jemand, der betrunken ist. (In diesem Zustand hat er aber dann auch meistens einen an der Mütze).

04 Ein paar auf die Mütze kann schnell einer kriegen, der sich mit Nummer 02 („hat einen an der Mütze“) oder 03 („hat einen in der Mütze“) anlegt.

05 Wenn jemandem der Draht aus der Mütze springt, dann heißt das so viel wie, dass sich der- oder diejenige gerade ganz furchtbar über etwas aufregt. Sollten also die Fälle 02 oder 03 oder auch 04 spätnachts mit ihren jeweiligen Mützen heimkommen, könnte es durchaus sein, dass für die zu Hause gebliebenen Lebenspartner der Fall 05 eintritt.

06 Bonnet blanc, blanc bonnet würde der Franzose sagen (wörtlich: Mütze weiß, weiße Mütze), wenn er die möglichen Folgen von 02 bis 05 abwägen müsste. Denn es ist schließlich Jacke wie Hose – so die Bedeutung – ob man wegen notorischer Trunkenheit, Narretei, Rauf- oder Streitlust verknackt wird.

07 Unter der Haube ist eine verheiratete Frau. Früher war es üblich, dass die Damen nach der Eheschließung ihre Köpfe bedeckten – so entstand diese Redewendung. Diese „Haube“ war freilich keine Strickmütze. Daher passt sie hier auch nur deswegen rein, weil in Bayern und Österreich das Wort Haube („Haubn“) auch für die gestrickte Kopfbedeckung verwendet wird.