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Katzenbilder in Zeiten des Terrors

Um die Anti-Terror-Einsätze in Belgien nicht zu stören, startet die Polizei einen besonderen Aufruf – mit ungeahntem Erfolg.

23.11.2015 | Stand 23.11.2015, 12:31 Uhr

So wie der Twitter-Nutzer @ExTimUpperClass machen es viele in Belgien: Sie posten Katzenfotos. Eine ungewöhnliche Aktion gegen die Terrorangst. Screenshot: <a target="_blank" id="N101F2" href="https://twitter.com/ExTimUpperClass/status/668547367726108673" title="">Twitter</a>

Die belgische Polizei hatte während ihres Anti-Terror-Einsatzes um Zurückhaltung in den sozialen Netzwerken gebeten – und die Bürger reagierten auf ganz besondere Weise. Unter dem Hashtag #BrusselsLockdown wurden am Sonntagabend beim Kurznachrichtendienst Twitter unzählige Katzenbilder in allen erdenklichen Formen veröffentlicht.

Statt ernster Tweets verbreiteten sich innerhalb kurzer Zeit Fotos, Videos, Comics und Kollagen von Katzen mit Sonnenbrillen, Bierflaschen, Pistolen, Gurkenmasken oder Sturmhauben. Die kreative und humorvolle Art der Belgier stieß im Netz auf Lob und Anerkennung.

Um möglichen Terroristen keine Informationen zu dem großangelegten Polizeieinsatz zu geben, waren die Internetnutzer aufgefordert worden, keine Details in den sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Das belgische Krisenzentrum bedankte sich in der Nacht zum Montag auf Twitter bei den Journalisten und Bürgern für ihre Kooperation.

Bei der Razzia nahm die belgische Polizei mehr als Menschen vorläufig fest. Der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Salah Abdeslam war nicht dabei.

Am Montag bedankte sich auch die belgische Polizei – mit einem Foto eines Napfs voller Katzenfutter. Darüber stand der Text: „Für alle Katzen, die uns gestern geholfen haben – bedient euch!“ (dpa)