Spannend

Nur keine Diskussion mit Schwarzbären!

Axel Burgheim brachte beim Vortrag an den Decker-Schulen in Amberg allen nahe, wie man Liebe zu Alaska leben kann.

19.12.2016 | Stand 16.09.2023, 6:34 Uhr
Peter Ringeisen

Hier geht’s lang: Axel Burgheim zeigt, wie groß Alaska ist. Und dann erklärt er, wie viel Zauber darin steckt. Foto: Ringeisen

John Muir, der große Umweltphilosoph und Autor des 19. Jahrhunderts, sagte über Alaska: „Für den, der die Wildnis liebt, ist Alaska das wunderbarste Land der Welt.“ Ein begeisterter Fotograf und Wanderführer bestätigte, dass das auch heute immer noch stimmt: Axel Burgheim hielt einen Vortrag an den Dr.-Johanna-Decker-Schulen und brachte den Schülerinnen der 9. Klassen (Gymnasium und Realschule) nahe, wie man Liebe zur Natur wirklich leben kann.

Der gebürtige Hamburger – schon als Jugendlicher von Flüssen und von der Natur begeistert – lebt seit etlichen Jahren in seiner Wahlheimat Alaska. Dort hat er auch seine Frau Vamori vom Stamm der Yupik, einem Eskimo-Volk, kennengelernt. Mit ihr zusammen führt er für andere Naturliebhaber Road-Trips in Alaska durch, auf denen je nach Interesse der Teilnehmer und nach wetterbedingten Umständen unterschiedlichste Aspekte der Flora und Fauna erschlossen werden – immer aber in Harmonie mit der Natur und Respekt vor allen Lebewesen. Im Winter reisen die beiden dann und geben ihre Erfahrungen mit Alaska in Vorträgen weiter.

Mit emotional intensiver Formulierung

In seinem hauptsächlich in deutscher Sprache, teilweise auch auf Englisch gehaltenen Vortrag bot er den aufmerksamen Zuhörerinnen nicht nur spektakuläre Fotos von den Wildtieren Alaskas – mit einem willkommenen Schwerpunkt auf Bären – , sondern die Decker-Schülerinnen bekamen in knapper, aber emotional intensiver Formulierung einen guten Einblick in das, was Burgheim am Herzen liegt. Das begann damit, dass er ihnen klar machte, wie vergleichsweise gut sie es als Frauen in Deutschland hätten, wenn man bedenke, was für eine untergeordnete Rolle Frauen weltweit in vielen Ländern immer noch haben.

Das Thema Gerechtigkeit kam an mehreren Stellen zum Tragen, so beispielsweise, als Burgheim anmerkte, wie rücksichtslos die kanadischen und US-amerikanischen Regierungen das Land der Eskimo-Ureinwohner einfach in Beschlag genommen hätten.

Starke Bärenbilder – auf einem Dia-Projektor

Bei den Bärenbildern – ganz „alte Schule“ auf einem bestens funktionierenden Dia-Projektor gezeigt – wurde die natürliche Würde der Tiere deutlich, und der wortgewandte Referent setzte seine sonore Stimme gekonnt ein, um gut dosiert ein paar Erlebnisse einzuflechten, die die Abenteuerlichkeit seines Lebens in der Wildnis verdeutlichten. Als besonders einprägsam kam die Geschichte von einem Ausflug zum Lachsfang an, in der neben Burgheim, der gerade einen Lachs mit der Angel einholte, langsam ein Bär auftauchte, der selbst gern diesen Fisch verspeist hätte. Natürlich – mit einem Schwarzbären fängt man da keine Diskussion an, also legte Burgheim den Lachs am Ufer ab und zog sich langsam zurück. Der Bär nahm den Service zufrieden an … und kam am nächsten Tag wieder – und auch am dritten Tag, und es entwickelte sich schon fast so etwas wie Routine, so dass von diesem schönen Tier aus wenigen Metern Entfernung besonders beeindruckende Fotos gelangen. Für Axel Burgheims engagierten und von Herzen kommenden Vortrag dankten die Decker-Schülerinnen mit langanhaltendem, kräftigem Beifall.

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