Kommunales
Die Zukunft der Stadt Amberg gestalten

Der Stadtrat bestätigt Markus Kühne und Dr. Bernhard Mitko. Für die weitere Entwicklung der Stadt wurden Weichen gestellt.

20.12.2016 | Stand 16.09.2023, 6:33 Uhr
Gerd Spies
Die Einfahrt zum Areal des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses: Ein Nutzungsmix aus Gewerbeflächen, medizinischer Versorgung, einem Nahversorger sowie Wohnbereichen wird dort entstehen. −Foto: Archiv jf

Mit Recht kann die letzte Sitzung des Amberger Stadtrats im Jahr 2016 als „Marathon-Sitzung“ bezeichnet werden: Fast vier Stunden dauerte allein der öffentliche Teil, 23 Tagesordnungspunkte waren abzuarbeiten. Viele von ihnen hatten dabei zukunftsweisende Bedeutung.

Zwei dieser zukunftsweisenden Entscheidungen waren Personalentscheidungen: Es ging um die Wahl der Leiter des Baureferats und des Referats für Recht, Umwelt und Personal für weitere sechs Jahre. Markus Kühne und Dr. Bernhard Mitko, seit 2012 im Amt, sollten bestätigt werden.

Große Herausforderungen warten

Die Attraktivität der Amberger Altstadt zu steigern habe Markus Kühne, der Baureferent, zu einer seiner wichtigsten Aufgaben gemacht. Eine Reihe von Maßnahmen wie zum Beispiel das Fassadenprogramm oder das Parkleitsystem seien schon umgesetzt, weitere Konzepte zur Ansiedlung von Gewerbebetrieben, zum Ausbau des Radwegenetzes etc. wären bereits entwickelt. Im sogenannten ISEK, dem Stadtentwicklungs-Konzept, würden nun alle zusammengeführt, ihre Realisierung dürfte eine große Herausforderung für die Stadt Amberg in den nächsten Jahren werden.

Dass es ein Baureferent im Amberger Stadtrat nicht leicht hat, alle Interessengruppen zufriedenzustellen, zeigte bei der Wahl das Stimmenergebnis von 24:12. Im Vergleich zu seiner Vorgängerin im Amt, die vor fünf Jahren nach Querelen im Stadtrat entnervt den Hut genommen hat, dürfte aber Kühne mit der Zweidrittel-Mehrheit gut leben können.

31 von 35 Stimmen konnte dagegen Dr. Bernhard Mitko auf sich vereinen. Der Jurist konnte unter anderem damit punkten, dass er generalstabsmäßig die Herausforderung der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 gemeistert hat. Unter seiner Amtszeit seien zudem eine Vielzahl von Projekten wie zum Beispiel die Ausweitung desLandschaftsschutzgebiets Ammerbachtal, Konzepte zur Abfallvermeidung etc. auf den Weg gebracht worden. Oberbürgermeister Michael Cerny zeigte sich erfreut über die Votum des Stadtrats für die beiden Referenten, die in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen stehen würden.

Neues Wohngebiet am Bergsteig

Eine Vielzahl von Bebauungsplanänderungen, die schon ausführlich im Bauausschuss behandelt waren, wurde vom Stadtrat im Schnellverfahren „durchgewunken“. So billigte das Gremium den geänderten Entwurf „Bergsteig Mitte II“ für das Gebiet zwischen Rosenthaler Straße, Königsberger Straße bis hin zum Claudiweg. Unter Federführung der Stadtbau GmbH soll hier einneues Wohngebiet mit Einzel- und Doppelhausbebauungentstehen. Über die Zukunft des sogenannten Polizei-Baus wird in einer der nächsten Sitzungen entschieden.

Nutzungsmix fürs BWK-Areal

Um dem Bedarf an Geschosswohnungen in Amberg gerecht zu werden, wurde die städtebauliche Konzeption des Areals des ehemaligen Bundeswehrkrankenhauses an der Köferinger Straße überarbeitet. Der neue Investor plant einen Nutzungsmix aus Gewerbeflächen, medizinischer Versorgung, einem Nahversorger sowie Wohnbereichen. Zur zusätzlichen Verkehrserschließung ist eine Erschließungsspange mit einem Kreisverkehr zum Liebengrabenweg vorgesehen.

Die Stadtbau GmbH plant als Investor östlich des städtischen Altenheims Heilig-Geist-Stift an der Vimystraße den Neubau einer Sozialstation und von Altenwohnungen. Diese Einrichtungen sollen in enger funktionaler Abstimmung mit dem bestehenden Seniorenheim errichtet werden. Der Flächennutzungsplan wird entsprechend angepasst.

Eine längere Diskussion gab es zumNeubau des Pionierstegsüber den Stadtgraben im Westen der Altstadt voraus. Manche Stadträte, allen voran Volker Binner (SPD), hätten sich gerne eine zweite Alternative aus Holz zur Wahl gewünscht. Schließlich setzte sich die bereits im Bauausschuss beschlossene Stahlkonstruktion gegen fünf Stimmen durch.

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