Schulabschluss
Auch kreative Auszeiten sind wichtig

Seelisch stark sein – das war ein Wunsch an die 76 erfolgreichen Absolventinnen an der Dr.-Johanna-Decker-Realschule Amberg.

24.07.2015 | Stand 16.09.2023, 7:04 Uhr
Die Jahrgangsbesten der Dr.-Johanna-Decker-Realschule zusammen mit der Schulleitung bei der Abschlussfeier: vorn von links Marina Grasser, Anja Jäger, Anna-Lena Streckenbach, Selina Meier, Milena Graf; hinten von links Corinna Schwab, Oberstudiendirektorin Renate Gammel, Realschul-Konrektor Richard Reber, Sandra Hecht und Leonie Kellner. −Foto: Ringeisen

76 Absolventinnen der Dr.-Johanna-Decker-Realschule konnte Schulleiterin Renate Gammel am Freitag das Zeugnis der Mittleren Reife überreichen. Bei der Feier im Gerhardinger-Saal der Schule beglückwünschte sie die Mädchen zu ihren Leistungen und hob dabei besonders die „Einserschülerinnen“ hervor, die in diesem Jahrgang am besten abgeschnitten hatten.

In ihrer Rede ging Oberstudiendirektorin Gammel auf die Rolle ein, die die Verbreitung des Smartphones für unser Leben spielt. Dieses technische Hilfsmittel rücke so in den Mittelpunkt des Alltags, dass man es ganz selbstverständlich zur Kommunikation nutze, obwohl es mit geringem Aufwand möglich wäre, dem Gesprächspartner im direkten Gespräch zu begegnen.

Eine weitere Auswirkung sei, dass die heutigen Generationen allmählich „eine ganz wichtige, lebenswichtige Fähigkeit verliere, nämlich die Fähigkeit, allein sein zu können, das heißt, es mit sich selber auszuhalten“. Die „Fähigkeit zum Alleinseinkönnen“ sei nämlich nach den Erkenntnissen der Psychologie eine „wichtige Voraussetzung für die Lebensbewältigung“, die sie seelisch stark mache und vor allem auf den Umgang mit schwierigen Lebenssituationen vorbereite.

Eine Art „positive Langeweile“ erlaube es, dass wir „unserer Vorstellungskraft freien Raum lassen“. Solche kreativen Auszeiten immer wieder zu finden, das wünschte Gammel den Realschul-Absolventinnen zum Abschied.

Für die Schülerinnen sprachen Anja Jäger, Lena Graf und Juliana Schißlbauer ihren Lehrkräften und ihren Eltern Dank für die Unterstützung aus, ohne die sie die Schulzeit nicht so gut überstanden hätten. In originellen und humorvollen Formulierungen lobten sie die Bildung, die ihnen an der Decker-Realschule zuteilgeworden sei: Im Fach Deutsch hätten sie gelernt, sich so flüssig auszudrücken, dank des Englischunterrichts könnten sie die Rede auch auf Englisch halten, und weil sie im Geografie-Unterricht gelernt hätten, wo Deutschland liegt, hätten sie überhaupt zur Feier gefunden.

Im Namen der Eltern dankte die Vorsitzende des Elternbeirats, Carola Kurz, den Lehrkräften der Dr.-Johanna-Decker-Realschule für alles, was ihre Töchter dort gelernt hätten. Den Mädchen wünschte sie für den Schritt ins Berufsleben bzw. in eine weiterführende Bildung alles Gute.

Musikalisch ansprechend gestaltet wurde die Feier durch Beiträge der Absolventinnen: durch Sophie Singer (Violine), Marie Giehrl (Klavier), Marie Klier (Gitarre und Gesang) sowie im Abschlusschor „Time of our Lives“ alle Schülerinnen in einem großen Chor zusammen. Die festliche Abschlussfeier, die als Vertreter der Stadt Amberg Kulturreferent Wolfgang Dersch beehrt hatte, klang im Schulgarten bei kühlen Getränken und angeregten Gesprächen aus.