MZ-Serie
Jahrelanger Kampf um die Maxhütte

Die MZ zeigt Bilder mit Geschichte: Der Grundstein für die Maxhütte wurde 1852 gelegt. Der Untergang zog sich zwei Jahrzehnte

05.07.2015 | Stand 16.09.2023, 7:07 Uhr
Dieses Foto entstand 1988 in der Maxhütte in Maxhütte-Haidhof. Die Beschäftigten versperrten das Gelände, um gegen die Schließung des Werkes zu demonstrieren. −Foto: MZ-Archiv/ap

Rund 21 Jahre lang kämpften die Beschäftigten der Maxhütte in der Oberpfalz um ihre Arbeitsplätze. Vergeblich. Im Jahr 2002 wurde das endgültige Ende einer 150 Jahre alten Traditionsfirma bekanntgegeben, mit schwerwiegenden Folgen für den Arbeitsmarkt. Zur Blütezeit hatte das Unternehmen über 9000 Beschäftigte. Der Konzern hatte Zweigwerke in Maxhütte-Haidhof und Unterwellenborn (heute Stahlwerk Thüringen GmbH) und eigene Erzgruben in Sulzbach-Rosenberg (Annaschacht bis 1974, Grube Eichelberg bis 1977) sowie Auerbach (Maffei bis 1978, Leonie bis 1987). Durch den parallel verlaufenden Wegfall von Arbeitsplätzen in der Porzellanindustrie bedeutete der Arbeitsplatzabbau in der Maxhütte ein strukturpolitisches Desaster für die Menschen in der mittleren und nördlichen Oberpfalz.

Der Grundstein für die Maxhütte wurde im Jahr 1852 im sogenannten Sauforst von Burglengenfeld gelegt, wo die Eisenbahnschienenfabrik in Betrieb ging, aus der ein Jahr später die Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte mit ihrem Stammwerk in Haidhof entstand. Ihren Namen erhielt die Maxhütte nach dem bayerischen König Maximilian II. Im Jahr 1863 kam der Standort Rosenberg hinzu. Der erste Kokshochofen wurde ein Jahr später angeblasen.

Die Maxhütte war das letzte Stahlwerk Bayerns mit konventionellem Hochofen, gleichzeitig das letzte der Montanmitbestimmung unterliegende Unternehmen Bayerns. Durch Eigentums-Beteiligung des Freistaates Bayern war die Maxhütte auch ein Politikum. Nach dem ersten Konkurs 1987 wurde die letzte deutsche Eisenerzgrube „Leonie“ in Auerbach geschlossen und am 30. Juni 1990 das Werk Maxhütte-Haidhof stillgelegt. Nach dem zweiten Konkurs wurde die Stahlerzeugung am 24. September 2002 endgültig eingestellt. Das Rohrwerk Maxhütte mit seinen knapp 400 Beschäftigten produziert jedoch weiter. (ig)