Jubiläum
20 Jahre im Auf und Ab der Reha

In der Klinik Maximilian in Bad Kötzting wurden zwei Jahrzehnte des Bestehens in stürmischen Zeiten gefeiert.

28.07.2016 | Stand 16.09.2023, 6:45 Uhr
Raphael Nguyen, seit fünf Jahren kaufmännischer Leiter, dankte zum Jubiläum des Klinikums Maximilian vor allem dem Mitarbeiter-Team für die Erfolge der vergangenen 20 Jahre. −Foto: S. Weber

Mit einem Festakt feierte am Donnerstag dasKlinikum Maximilianauf dem Ludwigsberg ihr 20-jähriges Bestehen – zumindest, was die Neurologische und die Neuropsychologische Rehabilitation betrifft. Zusätzlich galt es auch noch, das zehnjährige Bestehen der Abteilung für geriatrische Reha zu feiern.

Raphael Nguyen, seit fünf Jahren kaufmännischer Direktor des Mittelbayerischen Rehazentrums, das die Anteil der Maximilian-Klinik vor einem Jahr von der Capio übernommen hatte, freute sich an diesem Tag besonders, nicht nur seinen Vorgänger Philipp Maimer, sondern auch noch eine ganze Reihe weiterer ehemaliger und aktueller Mitarbeiter im Speisesaal des Hauses willkommen heißen zu dürfen.

Er erinnerte auch an die wandelvolle Geschichte des Hauses und lobte besonders unter diesen Gesichtspunkten das Engagement der Mitarbeiter und deren Bereitschaft, sich auf dem schnell verändernden Markt den Weg der Klinik mitzugehen. Heute sei das Mittelbayerische Reha-Zentrum mit seinen beiden Häusern am Ludwigsberg nicht nur einer der größten Arbeitgeber in der Stadt, sondern könne mit über 75 000 Patienten seit Eröffnung auch eine beeindruckende Bilanz aufweisen. Um die Zukunft mache er sich keine Sorgen, wenn das gesamte Team weiter so viel Innovationskraft und Motivation beweise wie bisher.

Fragen, die heute geklärt sind

Eine Einschätzung, die Michael Zellner, Leiter der Abteilung Kliniken der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd, im Anschluss nur bestätigen konnte. Er erinnerte sich aber auch an die Zeit vor 20 Jahren, als es darum ging, den Bau der Kliniken überhaupt zu ermöglichen. „Es gab viele Bedenken“, sagte er. „Kann man die Häuser überhaupt füllen? Liegt Kötzting nicht zu abgelegen? Können die Kliniken wirtschaftlich überleben?“ Fragen, die sich heute so nicht mehr stellten, ganz im Gegenteil. Die Erfahrung habe gezeigt, dass Reha-Patienten die ortsnahe Behandlung überaus zu schätzen gelernt hätten und annehmen. „Heute sind Sie hier ein Standortpfeiler der Rentenversicherung in Ostbayern“, sagte er.

„Heute sind Sie hier ein Standortpfeiler der Rentenversicherung in Ostbayern.“Michael Zellner

Hermann Laubsch, Fachbereichsleiter Rehabilitation der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern, sah das ähnlich. Rund 20 000 Patienten aus der Region seien hier bereits behandelt worden. „Kein Wunder“, sagte er, „der Kötztinger will ja auch nicht zur Reha nach Unterfranken“. Er lobte den Start der Klinik unter schweren Bedingungen zu Zeiten der Gesundheitsreformen Mitte der 1990er-Jahre. „Das haben nicht alle überstanden.“

Dr. Livia Hertelendy-Vogl, die 2006 die geriatrische Reha erst aufgebaut hatte, dankte zum „Zehnjährigen“ vor allem ihren Kollegen. „Wir hatten schnell eine sehr gute bis maximale Auslastung erreicht“, erinnerte sie sich zurück. Über 6000 Patienten seien in dieser Zeit erfolgreich behandelt worden, hätten mit der Fähigkeit auf ein möglichst selbstständiges Leben die Klinik wieder verlassen.

„Wir haben heute bereits mehr als 6000 Patienten erfolgreich behandelt.“Dr. Livia Hertelendy-Vogl, Geriatrie

Schlechte Prognose nicht bestätigt

Dr. Tilo Graf, seit acht Jahren Leiter der neurologischen Reha, unterstrich den Erfolg der Abteilung der vergangenen Jahre. Unter 90 vergleichbaren Kliniken belege die Maximiliansklinik den ersten Rang. „Als ich kam, hieß es noch, dass die ,Klitsche am Ludwigsberg in vier Jahren eh dicht macht‘“, blickte er zurück. Heute genieße das Haus einen so guten Ruf, dass Patienten nicht nur aus der gesamten Republik, sondern sogar aus dem Ausland kämen. Gut 700 Patienten würden jährlich behandelt – „Das geht nur mit Teamarbeit“, unterstrich er.

Die gute Zusammenarbeit mit den Ärzten vor Ort unterstrichen beim Festakt übrigens dadurch, dass sie mit einem Bläser- und Streicher-Quintett für die Musik sorgten. Nach dem offiziellen Teil ging es dann in ein extra aufgestelltes Festzelt auf dem Gelände zum Feiern. Später wurden auch noch treue Mitarbeiter geehrt.

„Wir haben Patienten, die wegen der Behandlung bis aus Holland zu uns kommen.“Dr. Tilo Graf, Neurologie

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