Hofrecht
„Der Drachenstich gibt uns Identität“

Staatsskretär Albert Füracker und Bischof Dr. Rudolf Voderholzer gratulieren der Spielschar des Further Drachenstichs zu „den tollen Leistungen“.

10.08.2014 | Stand 16.09.2023, 7:16 Uhr
Wolfgang Baumgartner

„Seit Jahrhunderten identifiziert sich unsere Stadt mit dem Drachenstich“, betonte Bürgermeister Sandro Bauer bei seiner Hofrecht-Rede.Fotos: wb

Als ein Musterbeispiel für ehrenamtlichen Einsatz zum Wohle der Gesellschaft und zum Wohle der Heimat bezeichnete Bürgermeister Sandro Bauer bei den Hofrechten am Samstag denFurther Drachenstich.

Den traditionellen Empfang im Rathaus nutzte das Stadtoberhaupt, um sich zu bedanken; bei den Festspielern, allen voran dem Ritterpaar Andrea Lamecker und Simon Pohmer, allen Helfern vor unter hinter der Bühne, den Bauhofmitarbeitern, den Einsatzkräften der Feuerwehr und Polizei sowie dem BRK und der www.aldersbacher.de/ mit der Festküche der FamilieFellner. Der Dank des Bürgermeisters galt auch allen Mitwirkenden des Historischen Festzugs und den Bürgern, die ihre Häuser so festlich schmücken.

„Wir sind Drachenstich“

In Abwandlung der Schlagzeile einer großen Boulevardzeitung „Wir sind Papst“, verkündete Bürgermeister Sandro Bauer am Samstag: „Wir sind Drachenstich!“ Der Drachenstich gebe den Menschen Identität, er verkörpere Heimat in einer struktur- und finanzschwachen Gemeinde im ländlichen Raum. „Wir sind froh und sehr glücklich, dass diese Veranstaltung auf eigenen Beinen und ohne finanzielle Unterstützung der Stadt durchgeführt werden kann“, konstatierte der Rathauschef.

Dann holte er etwas in die Vergangenheit aus.Furthhabe es nie leicht gehabt, was bis in die heutige Gegenwart zutreffe. Aber immer wenn es darauf ankomme, rücken die Furtherer zusammen.

Die Furtherer rücken zusammen

So seien viele Hürden im Laufe der Zeit gemeistert worden. Auch jetzt, wo die Stadt mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen habe, rücken die Furtherer zusammen. Der Bürgermeister nutzte den Abend, um den Ehrengast und Vertreter des Bayerischen Ministerpräsidenten, StaatssekretärAlbert Füracker, zu bitten, den Dank für die Unterstützung in schwierigen Zeiten an die Staatsregierung weiterzuleiten. „Und wir werden auch in den nächsten Jahren noch die eine oder andere Finanzspritze dringend benötigen, um die Stadt finanziell so auszurichten, dass sie mittelfristig wieder aus eigener Kraft ihre Aufgaben erfüllen kann!“ Im Gegenzug versprach Sandro Bauer, dass „die Furtherer auch weiterhin zusammenstehen werden!“ So wie sie das jährlich beim Drachenstich tun. Denn Furth lebt, solange der Drache stirbt!

Damit war das Stichwort für Albert Füracker vom Staatsministerium für Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat gefallen. „Möge der Drache noch oft sterben und zugleich das ewige Leben haben“, konstatierte der Vertreter der Bayerischen Staatsregierung. Seine Rede begann er mit einem dicken Lob an die Spielschar, namentlich an das Ritterpaar Andrea Lamecker und Simon Pohmer. „Ihr alle ward einfach Spitze“, versicherte Albert Füracker. Was die finanzielle „Anfrage“ des Bürgermeisters betrifft, wollte der Staatssekretär „so spät am Abend keine Versprechungen mehr machen!“ Aber eines sicherte ein sichtlich gut gelaunter Albert Füracker dem Bürgermeister als 3. Repräsentanten der Grenzstadt - neben dem Drachen und Toni Lauerer - zu. „Der Freistaat wird alles tun, damit in Furth vernünftig gearbeitet werden kann!“

Eine Stadt mit Superlativen

Schon deshalb, weil es in Furt nur so von Superlativen wimmle: „Weltweit der größte Schreitroboter - bei uns sagt man Drache dazu - eine Drachen-Kieferorthopäden, der Fanny während des Spiels einen Zahn einsetzt und einen Drachenstich aus unvordenklicher Zeit!“ In Bezug auf die schauspielerische Leistung der Drachenspielschar wagte der Staatssekretär auch einen Vergleich zu den bekannten Bühnen des Freistaates. „Nicht in Bayreuth, sondern im ländlichen Raum findet man höchste Kulturansprüche, was der Drachenstich beweist!“ Albert Füracker versicherte, „ein Freund von Furth zu bleiben“ und verband diese Zusicherung aber mit der Bitte, ihn wieder zum Drachenstich einzuladen! „Das machen wir sehr gerne“, versprach Bürgermeister Sandro Bauer und nahm die Ehrung ehemaliger Ritterpaare vor.