Wirtschaft
Neues Standbein der Agentur Dreibein

Die Werbeagentur aus Miltach hat Cham als Standort entdeckt und zieht in die Räume der ehemaligen Zoohandlung Greger ein.

27.05.2017 | Stand 16.09.2023, 6:32 Uhr

Noch herrscht Einzugsstimmung rund um Geschäftsführer Florian Werner. Aber schon am 30. Juni wird die Werbeagentur Dreibein im ehemaligen Zoogeschäft Greger offiziell eingeweiht.

Die Werbeagentur Dreibein baut sich gerade ein Standbein in Cham auf. Sie zeiht in den Leerstand ein, den das ehemalige Zoogeschäft Greger in der Rosenstraße neben dem Rathaus hinterlassen hat. Geschäftsführer und Inhaber Florian Werner erklärt, warum es trotzdem bei Dreibein bleibt: „Die Überlegung geht von einem Melkschemel aus. Alles, was drei Beine hat wackelt nicht und ist stabil.

Jetzt mit acht Mitarbeitern

Logischerweise hat die Werbeagentur auch ein ausgeklügeltes Logo. Wer es um 90 Grad dreht, der entdeckt den Melkschemel wieder. Auf den ersten Blick entdeckt man das internationale Zeichen für den Play-Button auf allen Abspielgeräten. Und wenn man dann noch mal hinsieht, dann findet man eine „3“ und ein großes „B“.

Die Agentur selbst gibt es seit 2012. Gegründet ist sie am 29. Februar, weil der Chef da einmal nicht aufgepasst hat und deswegen – genau genommen – wegen des Schaltjahres nur alle vier Jahre Geburtstag feiern dürfte. Bisher waren die sechs Mitarbeiter in Miltach, im 1. Stock des dortigen Schlosses untergebracht. Als Florian Werner aber den Mitarbeiter-Stamm auf acht erhöhte, wurden die 140 Quadratmeter zu klein. „Die Gemeinde kann man ja schlecht aus dem Haus drängen“, sagt der Chef. Deswegen machte man sich auf die Suche nach einem neuen Standort. „Miltach war in den ersten Jahren wirklich eine gute Wahl. So zwischen Bad Kötzting und Cham gelegen, mit einer superschnellen Internetleitung. Aber das Kinderzimmer kriegst du nie cool. Da kannst du noch so viel verändern: Es liegt immer im Elternhaus!“

Dann fand Florian Werner das Plakat im Schaufenster der ehemaligen Zoohandlung Gregor. Es dauerte eine Weile, bis man sich einig war, wie man Erdgeschoss und 1. Stock auf die Bedürfnisse einer Werbeagentur zuschneiden konnte. „Das sind 400 Quadratmeter, aber es war halt für Einzelhandel gedacht“, sagt der Geschäftsführer.

Einige Umbauten später war Platz geschaffen für die acht Mitarbeiter. Zwei von ihnen werden an zwei tagen in der Woche aus Landshut nach Cham kommen. An den anderen tagen können sie von zu Hause aus arbeiten. Die anderen Mitarbeiter kommen aus dem Umkreis. Aus Roding, Konzell, Willmering und der Chef selbst aus Michelsneukirchen. Für die Mitarbeiterin aus Lam steht wohl ein Umzug an.

Vor allem für die drei Fotografen ist der Platz im 1. Stock wichtig. „Wir haben sehr viele Kunden aus dem Internet-Geschäft. Die bringen einfach die Dinge vorbei, die sie verkaufen wollen und wir lichten die aus allen Richtungen ab.“ "Insgesamt ist Dreibein ohnehin sehr Web-orientiert. Zu 60 Prozent. „Wir versuchen, den Kunden Mehrwert-Funktionen zu bieten. Wir haben zum Beispiel eine Band, die von der Tourplanung bis zum Verkauf der Tickets alles auf der von uns entwickelten Plattform abwickelt“, erzählt Werner. Der Umzug nach Cham war nicht nur aus Platzgründen eine logische Entscheidung. Der Geschäftsführer verweist auch auf namhafte Kunden, die er hier betreut. Auf der Home-Page seiner Agentur findet sich neben Gebhardt zum Beispiel auch Müller-Präzision.

Insgesamt sei das Umfeld maßgeschneidert. Das reicht bis hin zu den kostenfreien Parkplätzen beim Biertor, die nur 400 Meter weit weg sind. „Wir wollen hier auf Dauer bleiben“, sagt Werner. Die offizielle Einweihung der Agentur ist für den 30. Juni geplant. Einstweilen unterhält er die Passanten und Kunden mit witzigen Plakaten in den Fenstern oder mit Aktionen. „Vor kurzem haben wir einfach Eisgutscheine von der benachbarten Eisdiele ins Fenster gehängt und das in Facebook mitgeteilt. Prompt bekamen wir Bilder von Leuten mit Eis zurück, die sich für die nette Aktion bedankt haben“, erzählt Werner.

Freude über Ende des Leerstandes

Und noch jemand ist ganz froh über die Entwicklung: Hausbesitzer und Zoofachhändler Hans Greger. Er war selbst 25 Jahre lang mit dem Zoogeschäft in der Innenstadt, bis er nach Chamerau baute. Es folgte das kurze Zwischenspiel einer Textilgeschäftes, dann zwei Jahre Leerstand. „Irgendwann habe ich es aufgegeben, auf einen Einzelhändler zu warten“, sagt Greger. Immer wieder hätte er Kleinflächen vermieten können, aber technisch so ein Umbau in mehrere Kleingeschäfte nicht möglich gewesen. „Nun habe ich einmal richtig auf Büroflächen umgebaut und das war eine richtige Entscheidung.“