Jubiläum
130 Seiten für 150 Jahre Feuerwehr

Die FFW Chammünster hat ihre Festschrift vorgestellt. Darin gibt es Geschichte in Bildern und Erinnerungen von Feuerwehrlern.

29.06.2017 | Stand 16.09.2023, 6:30 Uhr

Dieses Team mit (v. l.) Martin Macht, Roland Schießl, Sebastian Schwägerl, Dieter Barufke, Max Schießl, Hermann Früchtl und Josef Schießl hat sich mit der Festschrift zum Jubiläum 150 Jahre FFW Chammünster viel Mühe gegeben. Foto: chi

Die Probe des Festbieres für die Jubiläumsfeier 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Chammünster vom 14. bis 17. Juli am vergangenen Freitagabend im Gasthaus Hunger am Ödenturm nahmen die Verantwortlichen gleich zum Anlass, die Festschrift zum Jubiläum dem breiten Publikum vorzustellen. Max Schießl nannte als eines der Ziele der Macher des Heftes, die lange Geschichte der Wehr in ein zeitgemäßes Äußeres zu verpacken und die allseits bekannte Geschichte des Ortes Chammünster, aber auch die der Feuerwehr mehr durch Bilder zu veranschaulichen als durch Textbeiträge.

Neben der Feuerwehr sollte aber auch die „Feierwehr“ nicht zu kurz kommen. Schwerpunkt sei auf die Zeit von der Gründung der Wehr bis in die Nachkriegszeit gelegt worden. Dabei sei man auf neue Dokumente und Fotos gestoßen, besonders Peter Stoiber aus Hof habe da einiges entdeckt.

Das verschwundene Schloss

Bewusst verzichtet habe man auf die Darstellung der Geschichte des Ortes Chammünster, denn erstens sei die allgemein bekannt und zweitens könne man in der Festschrift der Feuerwehr von 1992 eine Abhandlung von Pfarrer Hebauer dazu lesen oder auch in der Jubiläumsschrift der Pfarrei zum 1250-jährigen Jubiläum 1989. Dafür habe man einen kurzen Artikel über das Schloss Püdensdorf aufgenommen, da dies selbst vielen Minstachern nicht recht bekannt ist.

Besonderheiten der Festschrift seien etwa, dass der Patenverein, die FFW Chameregg, in einem größeren Beitrag vorgestellt wird, dass es eine Bildergalerie mit alten Fotos von Chammünster gibt und vor allem auch Interviews mit Mitgliedern der FFW Chammünster aus allen Altersstufen.

Max Schießl dankte seinen Helfern vom Redaktionsteam, besonders Sebastian Schwägerl, der mit dem Layout viel Arbeit damit hatte. Auch den vielen, die Dokumente oder Fotos von der Minstacher Wehr zur Verfügung gestellt haben, und Franz Kohl und seinem Vater fürs Korrekturlesen dankte Schießl, bevor er zur Vorstellung der Schrift das Wort an seinen Bruder Josef übergab.

Josef Schießl ging zunächst auf die Seiten des Umschlags ein, auf dessen Innenseite einmal das Festprogramm, auf der Rückseite das Impressum steht. Die Seite 2 listet die Personen und Firmen auf, die für einen reibungslosen Verlauf des Jubelfestes verantwortlich sind. Dem Inhaltsverzeichnis folgen eine Begrüßung der Festgäste, ein Vorwort des Festschriftteams und dann die Grußworte.

Auf Gruppenfotos sind der Festverein, dessen aktive Mannschaft, der Festausschuss, der Patenverein vor der Ödenturmruine, Ehrenämter, Festdamen, -mädchen und –buben und die drei Fahnen der Minstacher Wehr mit ihrem Personal zu sehen.

33 informative Seiten

Auf 33 Seiten wird die Chronik der FFW Chammünster von 1867 bis 2017 dargestellt, unterlegt mit einer Zeitleiste, so dass man die Epochen besser unterscheiden kann. Die Gründung der Minstacher Freiwilligen Feuerwehr gibt es in keinem Dokument nachzulesen, aber der Gärtnermeister Max Lankes erinnerte sich daran und nannte das Jahr 1867. Obwohl auch andere Daten im Umlauf waren, ist dieses Gründungsjahr wahrscheinlich, da bereits 1870 ein Einsatz der Feuerwehr Chammünster in Nanzing erwähnt wird. 17 Mitglieder hatte die Wehr damals, Kommandant war Michael Schierer, der auch Landtagsabgeordneter war. Viele interessante, aber auch amüsante Geschichten gibt es da im Text zu entdecken und der technische Fortschritt im Löschwesen kann ebenfalls gut nachvollzogen werden. Die Übungen, Festbesuche, Einsätze, Feste, Anschaffungen und geselligen Veranstaltungen zeigen die Entwicklung der Wehr auf bunte Weise.

Zum Schluss sind die Festvorbereitungen mit Paten- und Ehrenämterbitten nachzulesen, bevor auf den aktiven Dienst mit den verschiedenen Gerätehäusern, Fahrzeugen und Geräten, größeren Einsätzen, der Jugendfeuerwehr, Aus- und Weiterbildungen und auf das Vereinsleben eingegangen wird. Erwähnt werden auch die freundschaftlichen Kontakte zur Feuerwehr Bruckhäusl in Tirol seit 1969.

Zum Schluss der Festschrift kann man eine Liste der Kommandanten und Vorsitzenden der FFW Chammünster von ihren Anfängen bis heute erforschen, zu der jeweils auch die Konterfeis der Amtsträger zu sehen sind. Seit 1948 sind auch die gesamten Vereinsvorstände aufgelistet.

Interviews mit Mitgliedern

Und dann kommt das Kapitel „Meine Feuerwehr – Mitglieder erinnern sich“ mit den Interviews derzeitiger Mitglieder, wobei jeweils ein Feuerwehrler ausgesucht wurde, der heuer einen runden Geburtstag feiert, vom zehnjährigen Paul Gebhard, Sohn des Kommandanten, bis zum 80-jährigen Willi Pöschl. Das älteste Mitglied, Josef Ellmann, hat zwar keinen runden Geburtstag, aber mit 94 Jahren hat er diesen schon hinter sich. Sie geben Auskunft, wie sie zur Feuerwehr gekommen sind, welche Erlebnisse sie mit dem Verein verbinden oder was sie der FFW Chammünster wünschen. (chi)

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