Geschichte
Als Bad Kötzting unter Wasser stand

Vor 15 Jahren wurde die Stadt von einer gewaltigen Flut getroffen. Absolute Sicherheit gibt es bis heute nicht.

22.08.2017 | Stand 16.09.2023, 6:31 Uhr

Am 13. August 2002 stand das Wasser zum Zeitpunkt dieser Aufnahme einen halben Meter hoch auf dem Jahnplatz. Der Höchststand der Flut war hier allerdings noch einmal 30 Zentimeter mehr. Fotos: Archiv Kötztinger Umschau

Die Flut kam am 12. und 13. August 2002. Mit gewaltigen Wassermassen setzte der Weiße Regen die Stadt Bad Kötzting in den tieferliegenden Bereichen unter Wasser. Millionenschwere Schäden entstanden, unter anderem bedeutete dieses Hochwasser das Aus für das Hallenbad, welches in der Folge als AQACUR neu entstand. Hochwasser-Freilegung der Stadt, die um den Jahrtausendwechsel gebaut worden war, reichte nicht aus. Sie ist für ein 100-jähriges Hochwasser ausgelegt, doch was 2002 über die Stadt hereinbrach, tritt von der Wahrscheinlichkeit her etwa alle 300 Jahre auf.

„Von den Hochwasserschutzbauten her hat sich seither im Grunde nichts verändert“, äußerte Dr. Klaus Amberger – er ist beim Wasserwirtschaftsamt Regensburg für den Landkreis Cham zuständig – gegenüber unserem Medienhaus. „Der Staat trifft Vorsorge für das 100-jährige Hochwasser, den totalen Schutz gibt es nicht.“

Pegel-System perfektioniert

Als wichtigste Verbesserung der Situation seit 2002 sieht Amberger aber die Perfektionierung eines Pegel-und Messsystems, das einige Zeit in Sachen Vorwarnung schafft. Drei Stunden braucht nach Angaben des Wasserwirtschaftlers ein Hochwasser (etwa nach einem Starkregen) von Lohberg bis Bad Kötzting, etwa zwei weitere Stunden bis Chamerau. „Die totale Überraschung wird es nicht mehr geben“, meint Amberger und verweist auf einen weiteren Vorteil für die Bewohner der Region: „Die Informationen sind öffentlich zugänglich, jeder kann die Wasserstände und die Entwicklung im Internet einsehen.“

Etwa 4,3 Millionen Euro Schaden

Das Hochwasser entwickelte sich rasant. Am 13. August, nach Mitternacht, zwischen 1 und 2 Uhr, erreichte die Flut ihren Höhepunkt. Wie hoch die das Wasser anstieg, ist unklar. Die exakten Pegelstände waren nicht mehr messbar, erst in den nächsten Jahren wurden die entsprechenden Anlagen erweitert, um so hohe Wasserstände erfassen zu können.

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