Einsätze
Bergwacht hat eine neue Spezialgruppe

Bei einem Symposium am 30. April auf der Further Messe stellt die Bereitschaft ihr neues Fahrzeug sowie eine Drohne vor.

20.04.2017 | Stand 16.09.2023, 6:37 Uhr

Das neue LKLD-Fahrzeug haben sich die Mitglieder der Further Bereitschaft zwei Monate lang selbst für ihre Bedürfnisse hergerichtet. Fotos: Paleczek

Die Further Bergwacht-Bereitschaft erweitert ihr Einsatzspektrum: Eine neue Spezialgruppe wird künftig vor allem bei Vermisstensuchen die zuständigen Einsatzkräfte ostbayernweit unterstützen. Dafür wurden ein neues Fahrzeug und eine Drohne angeschafft, zehn Mitglieder der Bereitschaft sind bereits entsprechend geschult, weitere werden folgen.

Das neue Einsatzfeld sowie die technische Ausstattung wird die Bereitschaft bei einem Symposium am 30. April im Rahmen der Further Messe vorstellen. Das kündigten Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger, 3. Bereitschaftsleiterin Andrea Winklmüller und Daniel Reitmeier vom Messeteam beziehungsweise Mitglied der neuen Bergwacht-Spezialgruppe bei einem Pressegespräch am Mittwochvormittag im Bergwacht-Gerätehaus an.

LKLD Bergwacht Bayerwald

Die neue „Technikgruppe“ trägt den Namen LKLD Bergwacht Bayerwald, informierten Schönberger und Reitmeier. LKLD steht für Lokalisation, Kommunikation, Lagebeschreibung und Dokumentation. Seit Februar wurden bislang zehn Mitglieder der Further Bereitschaft im Umgang mit der Drohne geschult. Aufgabe der neuen Gruppe ist, die Einsatzkräfte der Region bei Einsätzen mit technischer Ausstattung und Know-how zu unterstützen, etwa bei Groß- und zeitaufwendigen Sucheinsätzen. Das LKLD-Fahrzeug beinhaltet Funkgeräte (Analog-, Digital- und Flugfunk), PCs mit Kartenmaterial, GPS-Geräte mit entsprechender Auswertungssoftware, eine mobile Wärmebildkamera sowie die Drohne mit Zubehör für Sucheinsätze und andere Großschadenslagen. Die Technikgruppe übt regelmäßig die Bedienung der einzelnen Komponenten und führt die Weiterentwicklung der technischen Ausstattung fort. So will man in Zukunft etwa noch eine Wärmebildinfrarotkamera anschaffen. Da die Bergwacht-Drohne so neu und modern ist, gibt es bislang noch keine Kamera, die mit deren System kompatibel ist. Für Nachteinsätze ist die Ausstattung deshalb noch nicht so gut geeignet. Alarmiert wird das Fahrzeug von der Integrierten Leitstelle in Regensburg.

Mit diesen neuen Einsatzmöglichkeiten geht die Further Bereitschaft neue Wege, freuten sich Schönberger und Reitmeier. Aufgrund des Klimawandels seien die Wintersport-Einsätze rückläufig, die neue Spezialgruppe eröffne neue Aufgabenfelder und sei interessant für den Nachwuchs. Der bereits mit einer kleinen, einfachen Drohne übt und in Richtung Technikgruppe schielt, berichteten die Bergwachtler.

Ein Alleinstellungsmerkmal

Außerdem bedeute die Ausstattung für die Further Bergwacht ein Alleinstellungsmerkmal unter den Bereitschaften in Ostbayern. Den Zuschlag bekommen habe man, weil Furth in der Region Bayerwald die personalstärkste Bereitschaft sei. So würden die Mitglieder künftig von Passau bis Weiden im gesamten Bayerwald im Einsatz sein. Die Drohne eigne sich hauptsächlich für Sucheinsätze, aber auch für Lagedarstellungen und Personalmanagement aus der Luft.

Zum Symposium hat die Bergwacht die Bereitschaften aus Bayern sowie die Einsatzkräfte – wie Feuerwehren – aus der Region eingeladen und hofft auf großen Rücklauf. Die neue Ausstattung diene nämlich nicht nur der Bergwacht, man hoffe auf die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. Außerdem soll die Öffentlichkeit informiert werden, jeder, der Interesse hat, kann an dem Symposium teilnehmen. Zugesagt haben bereits etwa die Bergwacht-Bereitschaften Rhöhn, Allgäu, Chiemgau, Brannenburg und Frankenjura.

Anfang Februar diesen Jahres wurde die Drohne geliefert, berichteten Schönberger und Reitmeier. Seitdem war sie einmal pro Woche im Übungseinsatz. Und in diesem Zuge wurden ständig neue Kameraden geschult. In seinen offiziellen Betrieb geht der neue T5-Bus zum 1. Mai. Ab diesem Zeitpunkt befindet sich die neue Spezialgruppe im Alarmplan und kann über die Rettungsleitstelle angefordert werden.

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