Jahresversammlung
Chameregg hat eine grundsolide Feuerwehr

Bürgermeisterin Bucher lobt Engagement der FFW Chameregg bei Einsätzen und für gesellschaftliches Leben der Dorfgemeinschaft.

08.01.2018 | Stand 16.09.2023, 6:15 Uhr

Die Chameregger Feuerwehrführung, Vertreter der Stadt Cham und sein Nachfolger Thomas Wittmann dankten KBM Josef Früchtl (vorne Mitte) für seinen jahrelangen Dienst. Foto: chi

„Die Freiwillige Feuerwehr Chameregg ist eine grundsolide Wehr, was die Einsätze betrifft genauso wie bei der Ausbildung, finanziell oder beim Vereinsgeschehen, einfach in allem“, sagte Bürgermeisterin Karin Bucher bei der Jahresversammlung. Diese geradlinige Arbeit machten auch die Berichte der Funktionsträger deutlich. Besonders glücklich ist die Vereinsführung über neun neue Mitglieder, vor allem junge Frauen. Dank gesagt wurde dem scheidenden Kreisbrandmeister Josef Früchtl.

Gut besucht war die Jahresversammlung der FFW Chameregg, wohl auch, weil es im Anschluss traditionell einen „Ödenturm-Rehpfeffer“ für alle gibt, das Reh hatte – bereits zum 23. Mal – Sepp Macht gespendet. Doch zuerst war „Arbeit“ angesagt. Vorsitzender Florian Heuberger eröffnete die Versammlung.

Kommandant Georg Maier zählte zunächst die Versammlungen und Besprechungen für die Kommandanten auf, wobei besonders die Bedarfsplanung der Stadt Cham für ihre Feuerwehren zeitaufwändig war. Bei neun Übungen waren die Schlonegger Feuerwehrler gefordert, besonders im Rahmen der Brandschutzwoche, als das Hotel „Sonnenhof“ in Schlondorf Übungsobjekt für die Wehren aus dem KBM-Bereich Früchtl sowie aus Chamerau und Staning war.

Leistungsprüfungen im Frühjahr

Aber auch das Funken wurde geübt oder der Umgang mit Saugpumpe oder Fahrzeug. Leistungsprüfungen wurden keine abgelegt, die sind erst wieder heuer dran und werden wohl im Frühjahr starten. Daniel Schneider hat sich in Regensburg zum „Leiter einer Feuerwehr“ ausbilden lassen, ein Funklehrgang wurde gehalten, sechs Mann absolvierten eine Gefahrgutschulung. Die an den beiden Dörfern vorbeiführenden Bundesstraßen sind „Hauptarbeitgeber“ für die Chameregger Feuerwehr. Acht der zwölf Einsätze waren bei Verkehrsunfällen und einem Fahrzeugbrand notwendig. Daneben wurde zweimal in Cham bei Veranstaltungen der Verkehr geregelt, beim Maibaumaufstellen wurde Sicherheitswacht gehalten. „2017 war ein normales Jahr“, bilanzierte der Kommandant, wobei diesmal keine wetterbedingten Einsätze nötig waren. Positiv sei, dass einige junge Damen erfolgreich in die Truppe eingebaut wurden und einige schon bei Einsätzen dabei waren.

Diesen Weg wolle man weiter beschreiten, da die männlichen Aktiven tagsüber kaum vor Ort seien. Trotzdem seien auch einige zu den Einsätzen gekommen, die als Schichtarbeiter gerade zu Hause waren. Er bat, dass bei einem Alarm auch wirklich alle verfügbaren Kräfte zum Gerätehaus kommen, auch wenn einige wieder nach Hause geschickt werden. „Für 2018 wünsche ich uns ein vielleicht noch ruhigeres Jahr. So drei, vier Einsätze dadn scho glanga“ sagte er. Vorsitzender Florian Heuberger erwähnte, dass der Verein 102 Mitglieder habe, 2018 komme Christoph Gruber dazu, der dann das nötige Alter hat. Drei Todesfällen und einem Austritt standen neun Zugänge gegenüber.

Die eigenen Veranstaltungen der Wehr begannen mit der Schlitten- und Schneebarparty, der Ball am Faschingsfreitag war bestens besucht. Am Faschingszug in Chammünster nahmen die Schlonegger mit Wagen und Fußtrupp teil. Maibaumaufstellen, Besuche bei Feuerwehrfesten oder der Minstacher Schützenkirta gehörten zum Programm. Gefragt war die Wehr als Patenverein beim Jubiläumsfest der FFW Chammünster. Vor dem Minstacher Jubiläumsfest hat die FFW Chameregg ihre Fahne restaurieren lassen, besonders die Goldfransen waren lädiert. Dazu kamen die Spenden von zwei Firmen gerade recht. Dank sagte der Vorsitzende allen, die aktiv im Verein mitmachen, besonders dem Rehspender Sepp Macht sowie Adolf Zink und Hans Heimerl für die Pflege des Gerätehauses mit Umfeld.

Kassenwartin Julia Dendorfer musste für das vergangene Jahr ein Minus verkünden, bedingt durch die Festteilnahmen und die Fahnenrestaurierung. Schriftführer Oswin Wittmann trug seine Protokolle über die drei Vorstandssitzungen vor.

Bürgermeisterin Karin Bucher bemerkte, dass die Wehrleute weit mehr Stunden bei Versammlungen und Schulungen verbracht haben als bei Einsätzen. Das sei auch nötig, um immer auf dem neuesten Stand zu sein. Dank sagte sie für den Einsatz der Mitglieder, für die Arbeit im Verein, aber auch für die Dorfgemeinschaft. Das Zusammengehörigkeitsgefühl in Schlonegg sei ein ganz besonderes. „Ihr packt zuerst selber an, bevor ihr andere fragt, ob ihr was bekommen könnt.“ Stadtrat Peter Hofbauer lobte die Chameregger Feuerwehrler vor allem als Patenverein.

Gutschein für KBM Josef Früchtl

Kreisbrandmeister Josef Früchtl hielt in seiner letzten Rede einen Rückblick auf die Aktivitäten der Feuerwehren in seinem Zuständigkeitsbereich, von denen ihm besonders Wohnhausbrände sowie der tödliche Verkehrsunfall auf der B20 beim Gewerbegebiet Chammünster in Erinnerung blieben. Etliche Lehrgänge wurden angeboten, die Software sowie die Homepage verbessert. Erfolgreich schnitten zwei Teams beim Jugendwettbewerb ab und durften zum Landesentscheid fahren. Auch wenn er sein Amt zum Jahresende abgab, blickte Früchtl noch auf 2018, in dem wieder die Altkleidersammlung organisiert und die modulare Truppausbildung angeboten wird.

Die FFW Chameregg überreichte KBM Josef Früchtl zum Abschied einen Gutschein als Dank für die stets freundliche Zusammenarbeit. Früchtls Nachfolger Thomas Wittmann aus Traitsching stellte sich kurz vor und meinte, dass die Fortbildungskurse wohl erst im Herbst sein werden, da er erst in das neue Amt hineinfinden müsse.

Vorsitzender Florian Heuberger gab einige TErmine für 2018 bekann. Er wies auf das Treffen zum Faschingsball hin. Besucht wird der Schachendorfer Feuerwehrball. Am 20. Januar ist Kesselfleischessen im Gerätehaus. Der eigene Ball ist am 9. Februar, der Minstacher Faschingszug mit anschließender Einkehr ist am 11. Februar. Am 20. Mai wird das das Fest in Untertraubenbach. besucht. (chi)