Spektakel
Der „Wurst Achim“ schreit über den Bauch

Am Chamer Marktplatz stehen bis Sonntag die Marktschreier. Das Verkaufen hat der „Wurst Achim“ vom „Bananen Matthes“ gelernt.

06.10.2016 | Stand 16.09.2023, 6:44 Uhr
Der Wurst Achim in seinem Element: Der Mann nennt sich gern das lauteste Lebewesen der Welt. −Foto: Kellermeier

Er soll das lauteste Lebewesen der Welt sein – so steht es zumindest auf der Seitenfläche des Lastwagens vom „Wurst Achim“. Wer es nicht glaubt, bekommt direkt darunter in schwarzer Schrift eine Zahl nachgeliefert: 110,2 Dezibel bei der Sendung „Galileo“ auf PRO7. Immer noch nicht überzeugt? Den „schreienden“ Beweis gibt es noch bis Sonntag auf dem Chamer Marktplatz. Dort hat der „Wurst Achim“ seinen Mercedes-Truck geparkt. Direkt daneben stehen seine Marktschreier-Kollegen: der Bananen Jens, der Nudel Dieter oder der Aal Martin.

Bis Sonntag sind die Marktschreier noch am Chamer Marktplatz. Hier einige Impressionen:

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Die Frau bleibt kurz stehen, schlägt das Angebot aber aus. Der „Wurst Achim“ kann das nicht verstehen: „Du hast ja keine Ahnung vom Lebensmittel kaufen.“ Und dann schreit der 56-Jährige weiter, um die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich zu lenken. Ein wenig getrickst wird dabei schon: An jedem der Lastwagen hängen Lautsprecherboxen. Aber wie schafft es der „Wurst Achim“ trotzdem, den ganzen Tag zu schreien? „Das liegt an der Flankenatmung. Die geht über das Zwerchfell. Wir schreien also über den Bauch und nicht über den Kehlkopf“, erklärt er uns.

Laut, lauter, Wurst Achim in Aktion:

Gelernt hat der „Wurst Achim“ sein „Marktschreier-Handwerk“ vom Bananen Matthes – ein echtes Urgestein. Das war vor 28 Jahren auf einem Markt in Menden. Danach hat er seinen Beruf als Einkäufer für Obst und Gemüse aufgegeben und ist auf die fahrende Wurst-Theke aufgesprungen. Seitdem steht er Woche für Woche auf einem anderen Marktplatz. Montag und Dienstag hat er frei. Da sieht der Achim dann auch seine vier Kinder. „Die sind nicht so ein Schreihals wie ich“, sagt er.

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