Kultur
Ein Künstler erfindet sich mit 72 neu

Der Maler Hans Höcherl aus Moosbach sucht in seiner Arbeit neue Wege. Die radikale Entscheidung: Er macht jetzt Neo-Kubismus.

17.11.2017 | Stand 16.09.2023, 6:22 Uhr

Ausgesprochen dicht ist das Gemälde, an dem Hans Höcherl aktuell arbeitet; viele Einzel-Bildchen, die wiederum aus zahllosen kleinen Flächen bestehen, formen sich zu einem Ganzen, das der Künstler als „meinen Neo-Kubismus“ bezeichnet.Foto: Fred Wutz

Fast alles wurde über Hans Höcherl geschrieben oder gesagt. Mehrfach. Aber es gibt Neues von dem 72-jährigen Kunstmaler und Grafiker. Einerseits wird er an diesem Samstag in der Bad Kötztinger Spielbank einen Film vorführen, der 200 seiner repräsentativen Werke vorstellt und auch die Ehrung des Künstlers mit dem Kulturpreis des Bayerischen Wald-Vereins. Aktuell sagt Höcherl über sich: „Ich male jetzt im kubistischen Stil – das habe ich wieder für mich entdeckt, und ich nenne das Neokubismus.“

Ein Werk Höcherls in dieser „Machart“ war vor einigen Monaten in der Viechtacher Kunstausstellung zu sehen: „Neo-Kuh-Bismus“ war das großformatige Bild betitelt, auf dem sich viele Kühe tummeln, ihre Schwänze in Farbkübel tauchen und dann damit Leinwände bemalen. Schilder verweisen auf „skuhrrile Skuhlpturen“, den „KUhrpark“, ein „Naturkuhndemuhseum“ usw. Höcherl hat damit ein wenig eine Schraube aus dem Jahr 2007 weitergedreht, als er sein „Schrilderbuch“ veröffentlichte, in dem er Schriftzüge und Bilder zum Kunstwort „Schrilder“ verbunden sowie auch in Text und Grafik verknüpft hatte.

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Kleinste Flächen ergeben Bild

Der Maler hat dabei auch im Stil kubistisch gearbeitet – ein halbes Jahr lang an diesem einen Bild, wie er versichert: Geometrische Flächen, viele winzig, sehr viele klein, wurden zu kleinen Bildchen zusammengefügt dann ein Gesamt-Mosaik geformt.

Weil das in Viechtach gezeigte Bild viel Ironie enthält, dreht es zugleich an einer zweiten (Höcherl-) Schraube, die 2003 in „Das ver–>rückte Bilderbuch“ Höcherls rotierte, in dem es beispielsweise heißt: „Der feinfühlige Grasober kann nicht mit ansehen, wie der Herzkönig den Hund bestraft, der die Schellnsau ins Ohr beißt.“

Lesen Sie hier: Ein „Bayerwald-Oscar“ für Hans Höcherl – Der in Miltach geborene Maler Hans Höcherl wurde vom Bayerischen Wald-Verein für sein Werk geehrt.

Das Mosaik im eigenen Haus

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