Menschen
Ein neues Heim für den Pferdeprofi

Bald zieht TV-Pferdetrainer Bernd Hackl mit seiner Familie nach Michelsneukirchen. Dort wird dann auch für VOX gedreht.

24.02.2017 | Stand 16.09.2023, 6:34 Uhr
Pferde-Profi Bernd Hackl am üblichen Arbeitsplatz −Foto: VOX/ Ralf Jürgens

„Das ist wie bei der Kindererziehung: Das Pferd will schauen, ob man es ernst meint!“, sagt Bernd Hackl, während Filius Leo das Sofa in der Stube am Hof in Bruckmühl zum Trampolin umfunktioniert und sein Kleinster, Philipp, im Zimmer umherkrabbelt.

Die Konsequenz sei der Schlüssel, um Mensch wie Tier zum richtigen Verhalten zu bewegen. Das habe er von seiner Mutter gelernt, sagt der 43-jährige, bundesweit bekannte „Pferde-Profi“ aus der VOX-Serie. Konsequenz bedeute Verlässlichkeit – es habe deshalb zu Hause bei ihm nie Züchtigungen gegeben, um zu erziehen. „Nur einmal gab’s eine Watschen, als sie mich mit 21 Jahren beim Rauchen erwischt hat“, lacht Hackl: „Das war meine letzte Zigarette!“

Ein gewachsener Hof

Bernd Hackl hat lange ein neues Zuhause gesucht und ist im Landkreis Cham, in der Gemeinde Michelsneukirchen, fündig geworden. Zum 1. April zieht er in einen Pferdehof in Bruckmühl mit seiner Familie ein. Noch bevor er überhaupt die Ställe und Wohngebäude dort besichtigte, hatte er sich bereits verliebt, sagt er. Vor allem die Lage mit dem Wald nebenan und dem Bachlauf begeisterten den Pferdetrainer. Dazu ein Hof, der nach und nach gewachsen ist. „Da ist nichts Künstliches, nichts, was auf dem Reißbrett entstanden ist“, beschreibt er begeistert. Immer, wenn Geld da gewesen sei, sei ein Stück dazu gebaut worden. Es gebe Menschen, die solche „Höfe mit Herz“ einreißen, um etwa Neues hinzustellen – „das sind Fehler, die nicht mehr korrigierbar sind!“

Helfer für Vier- und Zweibeiner

Einige wollen sogar noch näher ran. „Es kommt schon mal vor, dass sich 40 bis 60 Menschen ,durch Zufall’ zum Hof verirren und dort zuschauen wollen. Dann wird das Arbeiten schon einmal schwierig!“, sagt Hackl. Was er nicht gern hört, ist die Bezeichnung „Pferdeflüsterer“ für sein Tun, eine Umschreibung, die seit dem Film mit Robert Redford Konjunktur hat. „Wer flüstert, lügt“, das sei bei ihm zu Hause eine goldene Regel gewesen, sagt Hackl. Die gelte auch bei ihm. Man müsse Tier und Mensch normal erklären, was man wolle.

Kein Füttern aus der Hand

Das Wichtige sei die Dominanz gegenüber dem Pferd. „Der schlimmste Fehler ist das Füttern aus der Hand“, sagt er. Das Pferd, das eigentlich in der Herde lebe und sich einordne, denke dann, dass er schwach sei, weil er Futter abgebe: „Das Tier wird verwirrt, wenn es später wieder folgen soll!“ Dem Pferd gegenüber müsse man Respekt zeigen, ihm Vertrauen geben. Das habe er so in den USA gelernt, wo das Pferd ein Arbeitsmittel für die Viehzucht sei. Hier müssten sich Pferd und Reiter immer aufeinander verlassen können.

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