Tradition
„Ein Traum für jeden Musiker“

Die Kapelle von Mathias Achatz spielt heuer erneut auf der „Wiesn“. Auch die Vorfreude der Musikanten aus Roding ist riesig.

10.09.2017 | Stand 16.09.2023, 6:24 Uhr
Thomas Mühlbauer

Die Proben für das Oktoberfest laufen derzeit auf Hochtouren. Ab 16. September spielt die Kapelle in München.Fotos: rtn

Es ist ein Kindheitstraum für jeden Musiker, einmal in seinem Leben auf dem Oktoberfest in einem großen Zelt zu spielen – vor mehr als 6 500 Leuten. Für einige Musiker aus Roding geht dieser Traum in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal in Erfüllung: Sie gehören der 26-köpfigen Oktoberfestkapelle von Mathias Achatz aus Pemfling an. Am 16. September beginnt in München die „Wiesn“, die bis zum 3. Oktober wieder rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt anziehen dürfte.

Im Festzelt der Ochsenbraterei spielt nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr auch heuer wieder die Oktoberfestkapelle Mathias Achatz. Die Proben und Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. „Ich bin mittlerweile seit 15 Jahren in München als Musiker unterwegs, unter anderem im Blasorchester Grünbauer. Auch durch meine solistische Tätigkeit bin ich dort bekannt“, sagt der Leiter Mathias Achatz.

Musikalisch auf einer Wellenlänge

Das hat auch dazu geführt, dass der Kontakt im Sommer 2015 zur Familie Haberl entstanden ist. Nachdem die Gespräche positiv verlaufen sind, war im Herbst 2015 klar,dass Mathias Achatz mit seiner Kapelle am Oktoberfest spielen darf. „Ich habe zunächst schon überlegt, ob wir das überhaupt machen, weil ich ja viele weitere Engagements habe. Doch nachdem ich viele gute Kontakte zu Musikern habe, war mir schnell klar, wir machen es“, erinnert er sich. Dann ging es an die Zusammenstellung der Gruppe. 26 Musiker aus verschiedenen Orten spielen nun mit in der Oktoberfestkapelle.

Doch was zeichnet einen Oktoberfestmusikanten aus? „Das wichtigste ist der musikalische Aspekt, aber auch freundschaftlich und menschlich muss man auf einer Wellenlänge sein, denn man ist die meiste Zeit des Tages zusammen.“ Eine große Stütze ist Achatz sein langjähriger Freund Werner Schreml. Doch auch einige Rodinger gehören der Kapelle an – unter anderem die beiden Wetterfelder Stefan und Josef Pfeffer sowie Josef Kerscher und Manuel Riedl aus Regenpeilstein. Ebenfalls bekannt in Roding ist der Gitarrist Franz Schedlbauer.

Gespielt wird auf der „Wiesn“ von Montag bis Freitag, jeweils ab 12 Uhr. Dabei ertönt bis 16 Uhr meist Blasmusik, ehe dann Schlagerhits folgen und zu späterer Stunde das Zelt mit Partyhits zum Kochen gebracht wird. Musikalisches Ende ist am Oktoberfest stets um 22.30 Uhr. Am Wochenende beginnen die Musiker um 11 Uhr: Zu Beginn werden zwei bis drei Märsche gespielt werden, ehe man schon mit Schlagern loslegt, um dann schnell auf die Partyhits umzuschwenken.

Für Mathias Achatz ist es ein tolles Gefühl, wenn man auf der Bühne steht und vor 6 500 Personen, die in das Festzelt der Ochsenbraterei passen, auftritt. „Das ist schon etwas Besonderes.“ Wenn er an die Auftritte aus dem Jahr 2016 zurückdenkt, kommt er auch ein Jahr danach noch ins Schwärmen: „Dass es so gut angenommen wird, haben wir zwar geträumt, doch es in der Realität zu sehen, ist schon etwas anderes.“ Ein Titel von Frontsänger Manuel Riedl werde ihm dabei wohl für immer in Erinnerung bleiben: Als er den Titel Hulapalu von Andreas Gabalier sang, seien die Gäste regelrecht ausgeflippt. „Manuel ist bei den Besuchern extrem gut angekommen“, betont Achatz.

„Kleine Familie“

Die Vorfreude bei den Musikern auf das in einer Woche beginnende Oktoberfest steigt von Tag zu Tag. Mittlerweile hat sich jeder Musiker eine Unterkunft besorgt und ist so gut versorgt für die anstehenden Volksfesttage. Auch von der Bandbesetzung sei man gut aufgestellt, so Achatz.

Was treiben die Musiker, wenn sie ihren „Arbeitstag“ beendet haben? „Es gibt auch auf der Wiesn kleine Zelte, an denen man sich nach 22.30 Uhr noch gemütlich zusammensetzen kann. Oder man geht noch in München weg.“ Denn eines ist klar, die 26 Musiker, die von Nürnberg, Weiden und Hamburg kommen, wachsen währenddessen zu einer „kleinen Familie“ zusammen.

Auch das Miteinander – beispielsweise zur Chefin des Zeltes, Antje Schneider – sei hervorragend, die gegenseitige Wertschätzung groß. „Wir spielen in einem Traditionszelt, das ist schon eine Ehre, und unser Ziel ist es, den Auftritt aus dem vergangenen Jahr zu toppen“, sagt Mathias Achatz.

Bereits während der „Wiesn“ 2016 habe man die Zusage für 2017 erhalten. Denn die Mischung der Oktoberfestkapelle aus Blasmusik, Schlagern und Partyhits finde man eher selten vor.

Weitere Themen aus Roding lesen Sie hier