Gesundheit
Neustart für die Bayerwald-Klinik

Die neue Geschäftsführung räumt in und um die Häuser auf und will neue Wege gehen, um die Reha-Klinik langfristig zu sichern.

14.08.2016 | Stand 16.09.2023, 6:42 Uhr
Die Bayerwald-Klinik in Windischbergerdorf hat offiziell 249 Betten und beschäftigt heute 140 Menschen. −Foto: Klöckner

Wenn Doris Altmaier beim Rundgang um die fünf Häuser derBayerwald-Klinik in Windischbergerdorferzählt, hört es sich ein bisschen wie im Märchen von Dornröschen an. Alles sei zugewachsen gewesen, als sie und Berthold Müller als neue Geschäftsführung vor zwei Jahren hergekommen seien. Das Gras habe ihr bis zur Brust gestanden, alles sei ziemlich verwahrlost gewesen.

Neue Offenheit und Ehrlichkeit

Auch, wenn es sich hier und da anhört wie ein Märchen – es ist Realismus eingekehrt in die Bayerwald-Klinik und ihre Geschäftsführung. Der Ton ist leiser geworden, aber bestimmter. Es geht nicht mehr um laute Versprechungen oder um weitschweifende Ankündigungen, die nicht umgesetzt werden. Doris Altmaier und Berthold Müller propagieren Offenheit und Ehrlichkeit. Das ist eine schwierige Aufgabe nach viel verbrannter Erde aus der Vergangenheit. „Bei uns geht es darum, den Erhalt des Betriebs zu sichern“, so der 60-Jährige. Es gehe darum, das Ergebnis der Klinik zu verbessern.

Keine Sanierungsversprechungen

Berthold Müller sagt deshalb auch zum Sanierungsbedarf der Klinik: „Ich verspreche da nichts!“ Sicher werde man Zimmer sanieren, doch ein 4-Sterne-Hotel könne man nicht werden. Sein Hauptaugenmerk liege auf dem Wohlbefinden der Patienten. Diese mit bestmöglichen Therapien zufriedenzustellen und ihnen auf dem Weg zum Gesundwerden zu helfen, darin sehe er die Hauptaufgabe. „Wir wollen hier zeigen, was wir können!“, sagt er. Darüber werde sich die Belegung verbessern, was schon passiert sei – das sei die Größe, die er mit Doris Altmaier beeinflussen könne. Die Häuser seien sauber, hätten aber teils den Charme des Älteren.

Auf einem guten Mittelfeldplatz

„An der Bundesliga gemessen, waren wir vorher abstiegsgefährdet, sind wir jetzt auf einem guten Mittelfeldplatz angelangt“, beschreibt Müller die Entwicklung. Die Belegung liege jetzt – gemessen an den Betten, die belegbar seien – bei 80 Prozent. Der Träger stehe weiter zum Haus, betont Müller: „Andere hätten längst zugeschlossen.“

„An der Bundesliga gemessen, waren wir vorher abstiegsgefährdet, sind wir jetzt auf einem guten Mittelfeldplatz angelangt.“Berthold Müller

Die Pflegesätze seien neu ausgehandelt und erhöht, der Mietvertrag sei günstiger gestaltet worden. Personell habe man einiges verändert – etwa neue Ärzte angeworben und sich vom ärztlichen Direktor verabschiedet. Den Posten brauche man bei zwei Abteilungen – Onkologie und Kardiologie – nicht, sagt Müller. Zurückgegangen seien die onkologischen Patienten, da sich deren Behandlung verändert habe. Man plane aber keine neue Abteilung – dafür sei die Konkurrenz zu groß. Und für Spezialisierungen fehle das Fachpersonal.

Interne Angebote für Pflegekräfte

Öffnen will sich die Klinik jetzt stärker nach außen und an frühere Zeiten anknüpfen, als dort die Chamer im „Stüberl“ zusammenkamen. So gibt es am 17. September einen Gesundheitstag, bei dem Landrat Franz Löffler zur Eröffnung reden wird. Außerdem sind am 2. und 5. September Sommerfeste für die kleinen und großen Kinder der Chamer Tafel, die von der Klinik vor Ort ausgerichtet werden.

Hier lesen Sie weitere Meldungen aus dem Landkreis Cham.

Aktuelle Nachrichten von mittelbayerische.de auch über WhatsApp. Hier anmelden:http://www.mittelbayerische.de/whatsapp