Gastronomie
Die Pizzeria Roma schließt Ende April

25 Jahre lang gab es bei Michele D’Aquila und Leone Paladino in Furth Pizza und Pasta. Nun hören die beiden Italiener auf.

13.01.2017 | Stand 16.09.2023, 6:29 Uhr
Michele D’Aquila (links) und Leone Paladino werden das Lokal, das sie sich gemeinsam aufgebaut haben, vermissen. Sie wünschen sich aber jetzt mehr Freizeit. −Foto: Paleczek

Sie ist eine Institution in der Grenzstadt, Ende April nun schließt sie ihre Türen, die Pizzeria Roma von Michele D’Aquila und Leone Paladino. Nicht weil die Geschäfte nicht gut gehen oder aus gesundheitlichen Gründen, sondern weil sich die Italiener mehr Freizeit wünschen, erklären sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Mit 52 ist es nicht mehr wie mit 27, als sie das Lokal übernahmen, sagen die beiden gleichaltrigen Männer, die gemeinsam in Saracena in Calabrien aufgewachsen sind. Die Arbeitszeiten von 80 bis 90 Stunden in der Woche haben sich aber nicht verändert. Anderes schon, sagt D’Aquila. Er hat mittlerweile ein Enkelkind, mit dem er Zeit verbringen möchte, als Geschäftsführer und Koch der Pizzeria Roma hat er die aber nicht.

Kein leichter Schritt

So ein Restaurant müsse aber eigentlich als Familienbetrieb geführt werden, meinen die beiden Männer, sonst lohnt es sich nicht wirklich. Deshalb war es für D’Aquila und Paladino auch keine Option, mehr Leute einzustellen und selbst kürzerzutreten oder die Öffnungszeiten zu reduzieren. Dann wäre die Pizzeria nicht mehr rentabel für sie gewesen. Die beiden haben nur gearbeitet und 25 Jahre lang versucht, ihr Bestes zu gehen, sagen sie. Daneben haben sie einen Vollzeit- und einen Teilzeitmitarbeiter, ansonsten helfen die Frau von D’Aquila und die Lebensgefährtin von Paladino im Lokal mit.

Gäste aus dem ganzen Landkreis

Zeiten im Jahr, in denen das Restaurant besonders gut besucht war, hat es eigentlich keine gegeben, sagen die Italiener, die Gästezahlen waren immer konstant. Und es fallen ihnen auch keine Gerichte ein, die besonders beliebt waren: Das ist jeden Tag anders, und jeder hat einen anderen Geschmack, berichten D’Aquila und Paladino. Viele ihrer Gäste sind Further, sagen sie, kommen aber auch aus dem gesamten Landkreis sowie aus Tschechien. Auf dem Weg in Richtung Grenze ist die Pizzeria gut gelegen.

Und die Roma hat viele Stammkunden, die es natürlich bedauern, dass D’Aquila und Paladino aufhören. Das ist auch für sie nicht einfach, sagen die beiden. Die Restaurantübernahme war eine große Investition und ein großer Schritt für zwei 27-Jährige, den sie damals gemeinsam gewagt haben. Dass das Lokal 25 Jahre Bestand haben würde, hätten sie nicht zu träumen gewagt. Sie werden die Roma vermissen, in der sie mehr Zeit verbracht haben als daheim.

Nun zurück nach Italien zu gehen, ist für D’Aquila und Paladino keine Option, sie sind „Furtherer“ geworden, sagen sie. Es gefällt ihnen in der Grenzstadt, und sie werden nun endlich einmal Zeit haben, sich den Drachenstich anzuschauen oder aufs Cave Gladium zu gehen. Bislang hätten sie sich dafür vielleicht einmal eine halbe Stunde stehlen können, mehr wäre nicht möglich gewesen. Ansonsten werden sie schauen, was die Zukunft bringt, meinen die beiden Italiener. Am wichtigsten ist es, gesund zu sein.

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