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Gela Allmann kommt nach Furth

Heißmacher auf die Bergwoche: Extremsportlerin Gela Allmann kommt mit ihrem Film „One Step“ im November nach Furth im Wald.

12.10.2016 | Stand 16.09.2023, 6:43 Uhr
Die Berge sind nach wie vor Gela Allmanns Leidenschaft. −Foto: Martin Erd

Als Heißmacher auf die Bergwoche 2017 holt das Kulturamt der Stadt am 18. November um 20 Uhr Extremsportlerin Gela Allmann ins ATT. Das 32-jährige Bergmodel tourt derzeit mit seinem Film-Vortragsabend „Sturz in die Tiefe und zum Gipfel zurück“ durch Deutschland, Österreich, Südtirol und die Schweiz. Am 3. April 2014 stürzte die junge Frau bei einem Fotoshooting in Island 800 Höhenmeter in die Tiefe und überlebte schwer verletzt. In Furth im Wald zeigt sie ihren Film „One Step“, der ihren Weg zurück ins Leben dokumentiert. Und sie wird davon erzählen, dass sie sich natürlich nie diesen Unfall und die damit verbundenen Schmerzen gewünscht hätte, die Erfahrungen im Anschluss sie aber weitergebracht haben im Leben, kündigt sie im Gespräch mit unserer Zeitung an.

Schon immer viel gejoggt

Sportlich ist sie schon immer gewesen, berichtet Gela Allmann, und schon zu Schulzeiten viel gejoggt. Weil sie nicht direkt bei den Bergen wohnte, sind die dann aber erst während ihres Studiums in München und sobald sie ein eigenes Auto besaß zu ihrer Leidenschaft geworden. Immer öfter zog es sie in die Alpen, und schnell hat sie begonnen, nicht mehr nur zu wandern, sondern die Berge hinaufzulaufen. Schnell bergauf zu kommen, machte ihr Spaß. Im Sommer beim Laufen, im Winter mit den Tourenski.

Mit 26 Jahren hat sie zum ersten Mal bei einem Berglauf mitgemacht, erinnert sich die 32-Jährige, und es ging los mit den Wettkämpfen. „Am coolsten fand ich die Teamwettbewerbe“, erzählt Allmann. Über mehrere Tage hinweg lange Strecken unterwegs zu sein und dabei aufeinander aufzupassen, hat ihr gefallen. Das Bergmodel wurde zu einer erfolgreichen Leistungssportlerin, die jedes Wochenende einen Wettkampf hatte und fünf Tage die Woche in den Bergen unterwegs war.

Der 3. April 2014

Joggen geht aufgrund der Verletzungen an den Knien nicht mehr, aber die 32-Jährige kann ihre Füße wieder bewegen, bergauf gehen und „richtig Gas geben“. Den Berg hinunter geht es wegen der Knie zwar mit der Bahn, aber Gela Allmann ist zufrieden. Sie ist zurück in den Bergen und fährt nun auch viel Rennrad und Mountainbike und geht schwimmen, weil das gut für die Knie ist. Auch das Tourenskigehen bergauf hat die 32-Jährige wieder angefangen. Und ist einmal sogar schon wieder eine blaue Piste hinunter gefahren. Richtig Skifahren geht sicher nicht mehr, meint die Sportlerin, aber wenn sie eine Skitour macht, würde sie gern auch abfahren können.

Sie wollte zurück in die Berge

Der Wunsch zurück in die Berge zu können hat sie wahnsinnig angetrieben, erzählt Gela Allmann. Und das hat funktioniert: Sicher könnte sie schon wieder bei Bergrennen mitmachen, sagt sie, würde aber nie mehr so gut sein können wie vor ihrem Unfall. Dafür ist an ihrem rechten Bein einfach zu viel kaputt gegangen. Und Bergrennen sind deshalb nicht erstrebenswert für sie. Aber an Radwettkämpfen will sie vielleicht bald einmal teilnehmen.

Das alles „ist in Ordnung“, sagt die 32-Jährige. Durch ihren Unfall hat sie erkannt, dass Wettkämpfe zu rennen nicht das Leben ist. Sie ist einfach froh und dankbar, wieder in den Bergen unterwegs sein zu können und versteht jetzt, wie es ist, wenn eine Tür zugeht, sich dafür aber neue Türen öffnen. Wenn man an sich glaubt, positiv nach vorne schaut und sich traut, durch die neue Tür hindurchzugehen. Dann wird etwas Großartiges kommen, ist sich Gela Allmann sicher. „Ich vertraue dem Leben da einfach, dass es schon immer gut gehen wird.“

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Wieder als Model tätig

Es freut die 32-Jährige zum Beispiel sehr, dass sie auch bereits wieder als Bergmodel arbeiten kann. Keine Action-Shootings mehr, etwas, das für sie möglich ist. Viele Kunden haben an ihr festgehalten, obwohl sie nicht 100-prozentig einsatzfähig ist, berichtet Allmann. „Das ist natürlich schön.“

Ihr Unfall und die damit verbundenen Erfahrungen haben sie verändert, erzählt die Sportlerin. „Ich werde immer ein getriebener Charakter sein, das hat mir auch Antrieb gegeben“, sagt sie. „Ich bin aber definitiv entspannter geworden.“ Sie macht auch mal Pausen, schaut zurück und ist froh darüber, was sie geschafft hat. Gelegentliche Rückschläge gehören dazu, weiß sie heute. „Das muss man entspannt sehen und den Dingen Zeit geben.“ Nach Rückschritten geht es auch immer wieder bergauf – wenn man etwas nicht zwanghaft weitertreiben will. „Ich bin demütiger geworden vor dem großen Leben und dankbarer für die kleinen Dinge“, betont Gela Allmann. „Weil ich weiß, wie schnell das Leben vorbei sein könnte.“ Das macht sie glücklicher und zufriedener als immer getrieben zu sein.

Karten gibt es für zwölf Euro unterwww.okticket.desowie bei der Tourist-Info, (0 99 73) 509 80, und an allen anderen okticket.de-Vorverkaufsstellen.

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