Gastronomie
Der Osl: Ein Geheimtipp für beste Küche

Das Bad Kötztinger „Wirtshaus Osl“ überzeugt durch sein kulinarisches Angebot mit Rindfleisch aus eigener Erzeugung.

05.08.2015 | Stand 16.09.2023, 7:03 Uhr
Isabell Dachs
Martin und Josef Koller (r.) sind leidenschaftliche Wirtsleute und der Tradition wie der exzellenten Küche in besonderer Weise verbunden. −Foto: kid

Bayerische Wirtshauskultur mit langer Tradition finden wir imGasthaus „Osl“ in Bad Kötzting, direkt am Veitsplatz beim Marienbrunnen vor. Hier wird das Tafernwirtschaftsrecht, das mit Bestätigung der Marktrechte im Jahre 1344 schriftlich festgelegt wurde, bis heute ununterbrochen ausgeübt. 1853 kaufte Johann Mühlbauer das Anwesen, von dessen Hausnamen Osl die Gastwirtschaft noch heute ihren Namen hat. Darauf gründend, führt die Familie Mühlbauer, jetzt Koller, das Wirtshaus nun in der sechsten Generation.

Dass die beiden sich letztendlich wieder in Bad Kötzting niederlassen, war anfangs so nicht geplant. Das hat sich erst im Rahmen ihrer Ausbildung und den Jahren danach ergeben. „Man muss keinen zwingen, hierher zurückzukommen“, meint Martin Koller und bezeichnet Kötzting in diesem Zusammenhang als attraktive Stadt. „Unser Ziel war, wir bauen uns ein Wirtshaus, wo wir selbst gern verkehren würden“, beschreibt er die ursprüngliche Absicht.

Fundierte Ausbildung

Nach seiner Ausbildung zum Koch imHotel „Vier Jahreszeiten“ in München, arbeitete Josef Koller beiSpitzenkoch Karl EdererundFeinkost Käfer, bevor er die Leitung der heimischen Küche übernahm. Martin Koller absolvierte seine Ausbildung zum Hotelfachmann imHotel „Palace“ in München. DieKuffler GmbH, dasSeehaus im Englischen Gartenund das Wirtshaus im Grüntal waren weitere Stationen seiner Arbeit.

Auf beide wartete zu Hause ein gut funktionierender Familienbetrieb, den sie gemeinsam mit den Eltern Elisabeth und Josef senior über ein halbes Jahr umgebaut haben. „Nicht mal die Garderobenhaken sind bei uns von der Stange, selbst die hat unser Vater selbst gemacht“, erzählt Martin stolz. Den beiden Brüdern ist die Leidenschaft für ihren Betrieb deutlich anzumerken.

Mit reichlich Rindfleisch, karamellisierten Zwiebeln, selbst kreierter Sauce, Pommes und Salatbeilage hat dieses Gericht absolut nichts mit Fast Food zu tun. Das Brot, beziehungsweise die Burgersemmel dazu wird speziell von der Bäckerei Brey in Simpering gebacken. Überhaupt legen die Kollers Wert auf saisonale Gerichte mit vorwiegend regionalen Produkten, zum Teil aus eigener Erzeugung.

Ein spezielles Reifeverfahren

Hohe Standards

Eine Besonderheit in Bezug auf das Rindfleisch kann man schon im Eingangsbereich der Wirtschaft erkennen. Ein Fenster gibt den Blick auf einen im Reiferaum hängenden Rinderrücken frei, der dort im sogenannten „dry-aging-Verfahren“ heranreift. Alle zwei Monate etwa haben die Kollers Steaks aus diesem Verfahren im Angebot, was auch vorher an einer Tafel angekündigt wird. „Dieses Fleisch hat Fans, manche kommen nur wegen diesem Fleisch“, sagt Martin Koller.

Gelegentlich findet der Gast auch Wild auf der Karte, das von befreundeten Jägern bezogen wird. Fischgerichte werden ebenfalls nicht vernachlässigt, wobei Saiblinge und Forellen auch aus der eigenen Fischzucht stammen.

Wie bei den Lebensmitteln, achten die Kollers auch bei den Getränken auf Qualität. So liegt beispielsweise ein besonderes Augenmerk auf dem angebotenen Wein – es gibt ausschließlich europäische, vor allem deutsche und österreichische Tropfen, deren Winzer auf Standards produzieren, die weit über vielen Biosiegeln stehen.

Zufriedenheit und Mundpropaganda

Bei der Werbung für ihr Wirtshaus setzen die Kollers auf Gäste-Zufriedenheit und Mundpropaganda. Und das funktioniert bestens. Inzwischen sind sie im weiten Umkreis bekannt. Fernsehauftritte und Berichte in Print-Medien mit Höchstbewertungen helfen, den Bekanntheitsgrad weiter zu erhöhen – auch wenn „der Osl“ in Bad Kötzting längst ein Geheimtipp für gutes Essen und tolles Ambiente weit über die Landkreisgrenzen hinaus ist.