Gesundheit
Untersuchung bremst Darmkrebs aus

Experten gaben in Bad Kötzting viele Tipps – und Landrat Löffler wünscht sich Vertrauen in die fortschrittliche Behandlung.

31.03.2017 | Stand 16.09.2023, 6:40 Uhr
Alois Dachs
Dr. Martin Schloßbauer vor dem Schaubild des Darmbereichs mit dem Gerät für eine Darmspiegelung −Foto: Dachs

Darmkrebs tut nicht weh – aber er ist in vielen Fällen eine tödliche Gefahr. Das machten der Internist Dr. Martin Schloßbauer, der Viszeralchirurg und leitende Chefarzt der Sana-Kliniken im Landkreis Cham, Dr. Florian Stadler, am Mittwoch bei einer Vortragsreihe zur Darmkrebsvorsorge im Sinocur Bad Kötzting deutlich. Im Zusammenhang mit dieser Krankheit, deren Entstehung durch eine Darmspiegelung problemlos erkennbar ist, galt auch der Appell von Landrat Franz Löffler allen Bürgern, die Möglichkeiten der Früherkennung zu nutzen und sich selbst vor einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf zu schützen.

Die „Gesundheitsregion Plus“ im Landkreis Cham verfolgt laut Landrat Löffler einerseits das Ziel, eine möglichst optimale Gesundheitsversorgung der Bürger sicherzustellen, andererseits aber auch mit einer wichtigen Gesundheitsvorsorge sich selbst zu schützen.

Schneller als die Krankheit

„Beim Darmkrebs können wir einen Schritt schneller sein, als die Krankheit“, erklärte der Internist Dr. Martin Schloßbauer. Wenn es nämlich gelinge, Polypen und gutartige Tumore im Dick- oder Enddarm bereits bei der Darmspiegelung zu entfernen, sei auch das Risiko für Darmkrebs weitgehend gebannt, machte Dr. Schloßbauer deutlich. Ab dem 50. Lebensjahr sollte die Darmkrebsvorsorge bei Männern und Frauen „Standard“ sein, tatsächlich nutze aber gerade in Ostbayern, wo statistisch gesehen die meisten Krebsfälle auftreten, nur ein kleiner Teil der Patienten diese Möglichkeit, bedauerte der Internist.

Der Darm muss entleert sein

Sind Polypen oder Karzinome für eine Entfernung bei der Untersuchung schon zu groß, ist der Chirurg gefordert. „Jede siebte Krebserkrankung in Deutschland ist Darmkrebs“, sagte der Chirurg und ärztliche Direktor der Sana-Kliniken im Landkreis Cham, Dr. Florian Stadler. Mehrfache Krankenhausaufenthalte seien bei dieser Krankheit üblich. Dagegen stehe die Erfahrung: „Bei frühzeitiger Diagnose ist Darmkrebs zu 100 Prozent heilbar“, sagte Dr. Stadler.

„Bei frühzeitiger Diagnose ist Darmkrebs zu 100 Prozent heilbar.“Dr. Florian Stadler

Die Vorstufe bis zum Ausbruch von Darmkrebs dauere oft zehn bis 15 Jahre, erklärte der Mediziner. In fünf bis acht Prozent der Fälle sei die Krankheit erblich. Wer in der Familie Darmkrebsfälle hatte, sollte schon deutlich vor dem 50. Lebensjahr zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Weitere Risikofaktoren seien chronische, entzündliche Darmerkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, Bewegungsmangel, stark fetthaltige Ernährung und viel rotes Fleisch , Rauchen und regelmäßiger Alkoholkonsum.

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