Musik
Ein Abschied von der Charly-M-Band

Nach Jahrzehnten auf der Bühne und in Festzelten verlassen Martin Kerscher und Achim Muckenschnabl die Party-Kombo.

03.01.2018 | Stand 16.09.2023, 6:15 Uhr

Achim Muckenschnabl (links) und Martin Kerscher werden die Auftritte mit ihren Bandkollegen vermissen. Fotos: cga

Das Winter-Open-Air in Stamsried war für die Musiker der Charly-M-Band ein besonders emotionaler Abend, denn es war der letzte gemeinsame Auftritt mit Saxofonist Martin Kerscher und Gitarrist Achim Muckenschnabl. Aus privaten und beruflichen Gründen fassten beide den Entschluss, zum Jahresende die Party-Combo zu verlassen.

„Bei mir hat sich eine Sehnsucht nach mehr Ruhe in der Freizeit eingestellt“, sagt Muckenschnabl, der als Gründungsmitglied seit 30 Jahren unentwegt auf der Bühne für die Formation unterwegs war. „Die Verantwortungen und Aufgaben in Familie und Beruf sind ja auch immer mehr geworden. Da benötigt man mit zunehmendem Alter einfach die Wochenenden zur persönlichen Regeneration und für familiäre Aktivitäten.“ Kerscher möchte ebenfalls mehr Zeit mit der Familie verbringen. „Ich bin auch in der Arbeit stärker eingespannt, so dass immer weniger Freiraum für die Musik bleibt“, sagt der Musiker, der seit 2001 als Sänger, Saxofonist und Klarinettist sowie mit seinem Verkleidungstalent zum Erfolg der Charly-M-Band beigetragen hat.

Beide gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Unisono sind sie froh, dass der Stress von ihnen abfällt und sie endlich die freien Wochenenden genießen können. Dennoch fällt ihnen der Abschied schwer, da sie über die Jahre Teil einer eingeschworenen Gemeinschaft geworden sind. Kerscher denkt gern an diese Zeit zurück: „Mit der Band verbinde ich in erster Linie Freundschaft. Unvergessen bleiben mir Gemeinschaftsaktionen wie Wochenendausflüge oder Feiern. Ich hoffe, dass ich daran auch künftig noch teilnehmen darf.“

Muckenschnabl bleiben hauptsächlich Spaß, Spielfreude, langjährige Kameradschaft und jede Menge „Good Vibrations“ im Gedächtnis. Der Auftritt am Sommerfest des Bayerischen Landtags vor 3000 geladenen Gästen in der beeindruckenden Kulisse der Schlossanlage Oberschleißheim zählt für ihn zu den schönsten Erlebnissen. Ganz oben stehen bei dem 48-Jährigen auch die „gigantischen Partys“ mit den Fans auf den Volksfesten in Cham, Straubing und Regensburg. Die Show auf dem Crailsheimer Volksfest in Baden-Württemberg, wo die Band in Europas längstem Bierzelt mit rund 8000 Menschen Party machte, ist Kerschers Favorit. „Die Atmosphäre in diesem Zelt war schon etwas Besonderes. Aber auch in Cham war die Stimmung immer unbeschreiblich schön“, findet er.

Von schrecklichen Erfahrungen blieben sie im Lauf der Zeit weitestgehend verschont. Muckenschnabl fällt lediglich eine ungewöhnliche Episode ein: „Ich kann mich an einen Auftritt in einem Bierzelt erinnern, wo wir eine komplett neue Show zur Uraufführung brachten. Es sollte eine Parodie auf den Musikantenstadl sein. In der Show ging alles schief, was man sich nur vorstellen kann. Die Parodie war damit aber so schräg und einzigartig, dass wir damit unser Ziel, das komplette Bierzelt zum Lachen zu bringen, voll erreichten – inklusive uns selbst.“ Sein Bandkollege hat dagegen noch einen Faschingsball in Dietfurt im Hinterkopf, durch den er sich bis um 3 Uhr früh mit über 39 Grad Fieber quälen musste. (cga)

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