Requiem
Große Trauer um die 17-jährige Xenia Adam

Pfarrer Engelbert Ries fiel es bei der Beerdigung in Eschlkam schwer, tröstende Worte für die Hinterbliebenen zu finden.

10.10.2016 | Stand 16.09.2023, 6:43 Uhr
Xenia Adam † −Foto: kbi

Pfarrer Engelbert Ries gestand: „Es fällt mir heute sehr schwer, Worte zu finden.“ Obwohl er nicht zu den unmittelbaren Betroffenen gehöre, gehe ihm die Nachricht vom tragischen Tod Xenia Adams (17), die er in der Grundschule in Religion hatte, nicht aus dem Kopf. Der schreckliche Tod mache betroffen. Viel Dunkelheit liege über dieser Stunde. Vor einer Woche hatten die Eltern Xenia leblos in ihrem Zimmer aufgefunden. In einem Facebook-Beitrag hieß es: „Frühe, zarte Rose, viel zu früh welkte dein Blatt, deine zarte Blüte erschlafft, dein kaltes Händchen ohne Kraft. Die Lebenszeit hat sich im jähen Windhauch verloren, doch bleiben deine Spuren, eingeritzt in unseren Herzen, mit Lieb und mit Schmerzen für immer.“

Pfarrer Ries: „Unsere Trauer dürfen wir vor Gott ausschütten.“ Es sei gut, wenn die Tränen nach außen, nicht nach innen fließen, „es ist gut, dass wir in unserem Leid eine Adresse haben, an die wir uns wenden können.“ Gott verstehe den Schmerz. Gott selber habe auch im Leben von Xenia Spuren hinterlassen: bei der Taufe, der Erstkommunion und der Firmung. Sie besuchte die Wirtschaftsschule in Waldmünchen im letzten Jahr und machte sich Gedanken über ihren Beruf. Sie wollte Streetworkerin werden. Xenia, so Ries, war ein lebensfroher, bunter Mensch, der Lebensmut ausstrahlte. Stets habe sie gesagt: „Wenn ich anderen helfen kann, dann geht es mir gut.“ Ehrenamtlich engagierte sie sich in Notunterkünften der Flüchtlinge.

Der Eschlkamer Kirchenchor um Sabine Aschenbrenner sang tröstliche Lieder. Den Sarg geleiteten Gaishofer Nachbarsburschen zum Familiengrab. Zahlreiche Trauernde, viele junge Leute, standen vor dem Grab, um sich mit einem „Lebe wohl“ von Xenia zu verabschieden. (kbi)