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Junge Unternehmer bei Schloss-Besichtigung

Andreas Freiherr von Schacky auf Schönfeld stellte in Waffenbrunn seinen Familienbetrieb und dessen Tradition vor.

19.10.2016 | Stand 16.09.2023, 6:41 Uhr
Hans Schmelber
Andreas Freiherr von Schacky auf Schönfeld (vorne, 2. v. r.) begrüßte die Jungen Unternehmer auf Schloss Waffenbrunn. −Foto: Schmelber

Andreas Freiherr von Schacky auf Schönfeld begrüßte am Montagabend bei der Gutsverwaltung Waffenbrunn eine große Gruppe der Jungen Unternehmer. Dieser Zusammenschluss zählt zur Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz im Regionalbereich Cham, Ortsvorsitzenden Günther Gruber und Regionalreferent Josef Roider hatten die Einladung organisiert.

„Es soll heute nicht nur eine Führung durch das Schloss werden. Ich möchte euch vor allen das ganze Schloss und den Hof vorstellen, als Teil unseres land- und forstwirtschaftlichen Betriebes“, sagte Baron von Schacky eingangs bei der Begrüßung. Es sei wichtig die Anlage ist als geschlossene Einheit zu betrachten.

Wald, Landwirtschaft und Teiche

Die Schacky’sche Guts- u. Forstverwaltung bewirtschaftet im nördlichen Teil des Landkreises ca. 1000 Hektar Wald, im Ortsbereich etwa 50 Hektar Landwirtschaft und rund 20 Hektar Teiche, außerdem ca. 1000 Hektar Wald in Brandenburg. Ein Förster und zwei Waldarbeiter seien überwiegend für Starkholzeinschlag und Laubholz zuständig, mehrere Unternehmern würden mit großen Maschinen in den Wäldern nach Vorgaben der Gutsverwaltung arbeiten. Alles andere käme zu teuer.

Die Gutsverwaltung vermarkte hier in Waffenbrunn zwischen 8000 und 12 000 Festmeter und in Brandenburg zwischen 4000 und 8000 Festmeter Holz – je nach Jahr und Konjunktur. Die Wälder bestünden zu drei Viertel aus Nadelholz (davon 85 Prozent Fichte) und zu einem Viertel Laubholz (überwiegend Buche).

„Ganz wichtig ist, dass wir nachhaltig wirtschaften. Das ist unser großes Leitbild und wir machen auch nicht jedes Jahr alles gleich“, betonte der Gastgeber, „wenn zu gegebener Zeit größere Investitionen anstehen, dann kann mal auch mal ein Jahr mehr Holz vermarkten. Das ist die sogenannte Sparkassenfunktion des Waldes, die jeder nutzen kann, der sich Waldbesitzer nennt.“ Baron von Schacky zeigte dann auf einer Karte die Waldflächen, die zum Schloss gehören. „Sie sehen, es ist ziemlich verstreut im Landkreis und überall ist kleinerer Privatwald oder Staatsforsten angrenzend. Es bedarf deshalb auch vieler Erfahrung die ganzen Grenzen zu kennen, denn das ist manchmal sehr verzwickt.“

Eng verzahnte Wald-Situation

Insgesamt gebe es in der Region etwa ein Drittel Bauernwald, ein Drittel Staatswald, „und ein Drittel sind wir und das ist alles eng verzahnt“. Die Landwirtschaft liege um den Ort, die Teiche seien im Regental. Sie würden wirtschaftlich gesehen keine Rolle spielen, „das ist mehr Vertragsnaturschutz, die Karpfenwirtschaft hat hier ihre Bedeutung verloren“. Die Schacky’sche Guts- u. Forstverwaltung betreibe die Landwirtschaft auch nicht selber, so der Baron, das mache für sie ein Landwirt. Es gebe auch keine Tiere mehr im Schlosshof“.

Der Schlossherr stellte auch noch die Büroräume vor und das Schlossarchiv, ehe er sagte: „Mir geht es hauptsächlich darum, dass sie mitnehmen, dass das ganze Schloss der Hof und die Schlosskirche eingebunden sind in den land- und forstwirtschaftlichen Betrieb und das wir mit den ganzen Erträgen, die das Holz bringt, im Wesentlichen auch den Unterhalt leisten.“ Die Renovierung der Schlosskirche oder des hl. Nepomuk sehe er er ohne wirtschaftlichen Hintergrund, vielmehr als „Verpflichtung, dass man solche Dinge die man hat auch pflegt und der Nachwelt erhält“.

In Bezug auf das Schlossarchiv berichtete Baron von Schacky, dass er „einen Riesenbestand an alten Unterlagen und Dokumenten übernommen“ habe. Es sei ungeordnet, man wisse nicht genau wusste, was eigentlich alles da sei. Die Schriften seien teils mehrere Hundert Jahre alt. Dafür habe man Erich Eberhardt gewinnen können, der sich seit zwei Jahren akribisch damit befasse, nach und nach durcharbeite und alles richtig archiviere.

Kurzweilige Schloss-Besichtigung

Nach der Besichtigung des Archivs ging es dann in die Schlosskirche, in der Baron von Schacky und ErichEberhardt die Geschichte des Schlosses und der Familie von Schacky vorstellten. Danach wechselten die Besucher über in das Schloss, wo die von vielen mit Spannung erwartete Führung erfolgte. Die Besucher, aufgeteilt in zwei Gruppen, wurden durch viele Räume geführt. Sowohl Erich Eberhard als auch Baron von Schacky gaben dazu viele Erläuterungen.

Diese Führung war kurzeilig. Fast jeder Gegenstand, jedes Bild, jeder Säbel oder Gewehr, das im Schloss aufbewahrt wird, stand für eine Geschichte. Es waren dies Informationen, die weit in die Vergangenheit zurückgehen und Zeugnis geben, wie sich das Leben früher darstellte. Dabei gelang es Baron von Schacky, seinen Besuchern mit vielen Erzählungen und Anekdoten diese Zeit wieder vor Augen zu führen und diese sozusagen auferstehen zu lassen.

Sichtlich beeindruckt trafen sich alle am Ende der Führung im Salon. Ortsvorsitzender Günther Gruber bedankte sich bei Baron von Schacky und dem Schlossarchivar jeweils mit einem Präsent.