Wirtschaft
Max Schierer gibt toom Märkte ab

Der Chamer Unternehmer trennt sich schweren Herzens, aber entschlossen, und setzt künftig wieder voll auf den Baustoffhandel.

28.11.2017 | Stand 16.09.2023, 6:20 Uhr

Unter den Weihnachtsbäumen der toom-Mitarbeiter findet sich heuer eine etwas andere Überraschung. Den Wechsel zurück zu toom sehen sie mit gemischten Gefühlen.Foto: Schiedermeier

„Es ist dem Chef echt schwer gefallen“, sagen die Mitarbeiter des toom Baumarktes in Cham. Max Schierer hat der 115-köpfigen Belegschaft der Märkte in Cham, Bad Kötzting und Nittenau seinen Schritt selber bewegt mitgeteilt und begründet: Er wird als Franchise-Nehmer seinen Vertrag am kommenden Freitag nicht mehr verlängern und zum 1.12. seine drei Märkte an die Mutterfirma toom zurückgeben. Er hatte die drei Baumärkte als Franchise-Partner betrieben. Das hat auch die toom Baumarkt GmbH in Köln am Dienstag mit einer Pressemeldung bestätigt.

Er war Franchise-Partner

Die toom Baumärkte in Cham, Nittenau und Bad Kötzting werden ab dem 1. Dezember 2017 als Filialen der toom Baumarkt GmbH übernommen. Seit mehr als zehn Jahren ist das Traditionsunternehmen Max Schierer als Franchise-Partner bei toom Baumarkt.

Bereits im Jahr 2006 eröffnete der toom in Nittenau, ein Jahr später folgte Bad Kötzting sowie 2010 der Markt in Cham. Das erfolgreiche Baustofffachhandelsunternehmen Schierer wolle sich zukünftig jedoch noch mehr auf den Fachhandel im Neubau- und Renovierungsmarkt fokussieren.

„Die toom Baumärkte in Cham, Nittenau und Bad Kötzting sind drei sehr erfolgreiche Märkte und stark in der Region verankert.“Wolfgang Vogt

„Die toom Baumärkte in Cham, Nittenau und Bad Kötzting sind drei sehr erfolgreiche Märkte, die Heimwerkern ein umfangreiches Sortimentsportfolio für alle Selbermach-Projekte in Haus und Garten bieten. Darüber hinaus sind die drei Märkte stark in der Region verankert“, ergänzt Wolfgang Vogt, Sprecher der toom Baumarkt GmbH. Die 115 Mitarbeiter werde man übernehmen.

„Wer will, der kann zu den alten Bedingungen bleiben“, bestätigt Max Schierer. Er habe lange überlegt und dann doch beschlossen, den Franchise-Vertrag mit toom zum 1.12. nicht zu verlängern. Schierer führt firmentaktische Gründe für seine Entscheidung an. „Wir haben gerade drei Metallbauunternehmen übernommen und wollen uns dort stark aufstellen, wo wir immer schon 90 Prozent unseres Umsatzes gemacht haben: beim Baustoffhandel.“

Zwiespältige Gefühle

Leicht sei ihm das nicht gefallen, sagt Schierer. „Wir haben das schließlich nicht alles gekauft und gebaut, um es dann wieder zu verkaufen. Abe wir hätten jetzt viel Geld investieren müssen, um dem geänderten Kundenverhalten Rechnung zu tragen. Wir hätten investieren müssen in Internethandel und Digitalisierung. toom hat Interesse an den Märkten angemeldet. Da haben wir uns entschieden.“

Die Mitarbeiter sehen die Entscheidung mit zwiespältigen Gefühlen. „Wir hatten bei Schierer eine gute Zeit und ein angenehmes Klima“, sagt ein Mitarbeiter am Dienstag in Cham. Die Filialen seien bei toom sicher gut aufgehoben, sagt seine Kollegin. „Aber die Gangart wird härter werden!“

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