Abfall
Neue Presse für die Müllumladestation

Die Müllumladestation bei Willmering muss für sechs Wochen schließen. Eine Spezialfirma saniert in der Zeit die Anlage.

26.09.2016 | Stand 16.09.2023, 6:46 Uhr
Hans Schmelber

Die Müllumladestation bei Willmering gibt es seit 1982. Foto: Schmelber

Nach langjährigem Betrieb muss die Müllumladestation bei Willmering, die 1982 in Betrieb ging, jetzt komplett saniert werden. Täglich werden dort 120 Tonnen Müll angeliefert, in Containern zu je 20 Tonnen verpresst und per Schiene nach Schwandorf in das Müllkraftwerk transportiert. Dafür wurde 1982 der Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) ins Leben gerufen.

ZMS-Verbandsdirektor Thomas Knoll und der Betriebsleiter für das Ferntransportsystem Bernhard Pfleger, erläuterten am Montagvormittag den Verbandsräten aus dem Landkreis und den Verantwortlichen des Landratsamts Cham, an der Spitze Franz Zollner und Heinrich Helmberger, sowie der Gemeinde Willmering vertreten durch Bürgermeister Hans Eichstetter, die Notwendigkeit des Komplettaustausches der Müllpresse.

Andere Stationen nehmen Müll an

Aufgrund dieser Maßnahme wird die Müllumladestation vom 19. September bis zum 28. Oktober für sechs Wochen geschlossen. In diesem Zeitraum besteht die Möglichkeit, die Abfälle bei der Firma Umweltservice Cham AG (UWC), zu finden in der Bergfeldstraße 15 in Cham, sowie an den Müllumladestationen in Straubing oder Regensburg oder direkt beim Müllkraftwerk Schwandorf anzuliefern. Die Öffnungszeiten an diesen Annahmestellen sind jeweils von 8 bis 12 Uhr und von 12.45 bis 16 Uhr.

Alle Privatanlieferer mit Kleinmengen, sowie Landwirte mit Großgespannen und Gewerbebetriebe ohne Kundennummer beim ZMS müssen auch in diesem Zeitraum in jedem Fall zunächst zur Müllumladestation Cham fahren und werden vom dortigen Personal angewiesen, ob sie in die vorhandenen Großcontainer abladen oder zur UWC fahren müssen. Dabei kann es zu Wartezeiten kommen, für die der Zweckverband schon im Voraus um Verständnis bittet.

27 000 Tonnen Müll aus Willmering

Knapp 295 000 Tonnen Haus- und Sperrmüll sowie 139 027 Tonnen Gewerbemüll wurden 2015 im Müllkraftwerk Schwandorf angeliefert und durchgesetzt. 27 637 Tonnen stammen davon aus der MUS Cham, wobei das nur knapp 30 Prozent des im Landkreis anfallenden Gesamtmülls entspricht. Der Rest wird schon vorher aussortiert und zum Großteil in Wertstoffhöfen gesammelt und der weiteren Verwertung zugeführt. „Der Landkreis Cham ist deshalb für den ZMS ein schlechter Kunde“, bemerkte Thomas Knoll, lobte den Landkreis aber als ökologisch vorbildlich.

Seit Aufnahme des Betriebs im Jahr 1983 wurden in Willmering rund 780 000 Tonnen Abfall verladen. Die neue Presse kostet rund 330 000 Euro und wird von einer Spezialfirma eingebaut.

Laut ZMS Verbandsdirektor Thomas Knoll gibt es immer wieder Probleme mit der Bahn. „Die Station bei Willmering steht aus der Sicht der DB jetzt nicht zur Disposition“, stellte Knoll fest und bemerkte an dieser Stelle auch, dass der ZMS einer der größten Bahnkunden in Ostbayern ist. Erst vor kurzem wurde eine Weiche beschädigt und so etwas führt unweigerlich zu Umplanungen und Ärger. Michael Dankerl betonte aber an dieser Stelle auch, dass durch die Müllumladestation die Bahnstrecke Waldmünchen erhalten werden konnte. Der Verbandsdirektor sagte auf Nachfrage unserer Zeitung zur Entwicklung des Müllaufkommens, dass man das regional unterschiedlich bewerten müsse.

Insgesamt bleibe das Müllaufkommen relativ stabil. Im Durchschnitt rechnet man im Jahr mit einem Müllaufkommen von 500 Kilogramm pro Einwohner.