ÖPNV
Umweltkarte wird deutlich günstiger

Der Landkreis Cham fördert den Kartenerweb zusätzlich. Zudem soll eine APP die Mobilität im Landkreis verbessern.

13.12.2017 | Stand 16.09.2023, 6:16 Uhr
Hans Schmelber

Landrat Franz Löffler ehrte die langjährigen Umweltjahreskarteninhaber mit einem Präsent.Foto: fsh

„Die Mobilität ist mir ein großes Anliegen“, sagte Landrat Franz Löffler zu Beginn der Präsentation der neuen, preisgünstigen Umweltjahreskarte des VLC am Dienstag im Landratsamt. „Ein Flächenlandkreis wie der Landkreis Cham hat weite Wegstrecken und dadurch ist der öffentliche Personen-Nahverkehr nicht immer einfach zu organisieren“, stellte er fest. „Wir haben zwar durch die Schienenverbindungen ein Grundgerüst, das ergibt zusammen mit den Busverbindungen ein ganz ordentliches Netz. Die Frage ist allerdings, wie wir es schaffen, dass die Menschen von diesem Netz auch Gebrauch machen. Das Schlimmste was es gibt, sind Busse, die warme Luft transportieren. Seit 17 Jahren hat sich bei uns deswegen schon die Verkehrsgemeinschaft Landkreis Cham (VLC) gebildet und wir haben es geschafft, einheitliche Tarife anzubieten. Ein wichtiger Schritt, der für den Nutzer alles transparent gemacht hat“, so Löffler. Eingeladen waren zur Präsentation Karola Multerer, VLC-Sprecherin, Christoph Dexl, VLC-Sprecher sowie Christine Hecht, Pressesprecherin der Länderbahn.

„Eingeladen haben wir aber auch sieben Umweltjahreskarteninhaber welche heute stellvertretend für 104 andere Umweltjahreskarteninhaber die neue preisgünstige Umweltjahreskarte entgegennehmen dürfen“, freute sich der Landkreischef. „Sie, welche für den täglichen Weg zwischen Wohnung und Arbeitsstätte Bus und Bahn in Anspruch nehmen, sind eigentlich ein Leuchtturm für Nachhaltigkeit und umweltverträgliche Mobilität“, sagte der Landrat. Er freute sich, dass er auch drei Männer „der ersten Stunde“ begrüßen durfte. Sie sind seit Einführung der Umweltjahreskarte 2002 durchgehend in Besitz des Jahresabos. Mit dabei war auch Lukas Pongratz als jüngster Kunde, der die Gruppe der Auszubildenden vertrat.

Auf Vorschlag des Landrates wurde die Kostenübernahme des dritten Monats bei der Umweltjahreskarte beschlossen. Üblicherweise übernehmen die Landkreise hier zwei Monate, zusätzlich werden vom VLC weitere zwei Monate Rabattierung gewährt, sodass der Kunde sieben Monatsbeiträge verteilt auf die zwölf Monate bestreitet. „Als einer der wenigen Landkreise in Bayern gehen wir hier neue Wege“, konstatierte Löffler. Mit der neuen Umweltjahreskarte wird der ÖPNV für den täglichen Arbeitsweg ein Stück weit attraktiver und stellt somit eine finanzielle Alternative gegenüber dem Individualverkehr dar. „Mit dieser Maßnahme fokussieren wir uns auf den Berufspendler“, sagte Löffler. Die Umweltjahreskarte kostete bisher normal 800 Euro, jetzt noch 700 Euro und gilt landkreisweit. Sie ist nicht auf einem Namen fixiert, sondern kann von mehreren Personen benutzt werden.

Bei dieser Gelegenheit stellt er auch die neue APP „Wohin du willst“ vor, die mit dem ÖPNV vernetzt ist. An dieser Stelle gab der Landrat seiner Freude Ausdruck, dass Dank der kooperativen Einstellung bei der Länderbahn wieder eine ganzjährige Fahrradmitnahme in den Zügen angeboten werden kann. Das Angebot gilt in allen Zügen, sowohl der Oberpfalzbahn, dem ALEX als auch den beiden Zugpaaren der DB-Regio. Löffler dankte dabei auch den Landkreis Schwandorf. Von Mai bis September 2017 wurden 1630 Fahrräder registriert.

Der Landrat wies auch auf umfangreiche Fahrplanänderungen der Bahn zum 10. Dezember hin. Statt bisher acht Züge verkehren künftig 14 ALEX-Züge je Fahrtag. Die internationale Verbindung zwischen München und Prag verkehrt in einem sauberen zwei Stunden-Takt. Die Gesamtfahrzeit München-Prag konnte um 35 Minuten reduziert werden.

Das beantwortete auch fast eine Frage aus dem Zuhörerkreis, warum der Alex-Zug nur zweimal am Tag in Roding hält, obwohl die Stadt den Bahnhof erst vor kurzem modernisiert hat. „Die Fahrzeitverkürzung auf dieser Strecke kann nur erreicht werden, wenn die Stopps dementsprechend reduziert werden“, stellte Thomas Ederer vom Sachgebiet ÖPNV fest. Landrat Löffler will dennoch versuchen, dass für die Stadt Roding noch zusätzliche Stopps des Alex ermöglicht werden.

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