Schmankerl
Wahre Küchenschätze aus dem Holzofen

Elisabeth Fischer hat das Kochen und Backen von ihrer Oma gelernt – und ihren alten Ofen übernommen.

23.07.2017 | Stand 16.09.2023, 6:23 Uhr
Claudia Peinelt

Elisabeth Fischer kocht sehr gerne auf dem alten Holzofen ihrer Oma, der sich im Garten an einen großen Kamin mit Brotbackofen kuschelt. Fotos: Peinelt

Der kleine Kamin im Garten der Familie Fischer raucht. Der alte weiße Holzofen von der Oma tut hier gute Dienste. Elisabeth Fischer wohnt dort zusammen mit ihrem Ehemann Richard und den zwei Buben Tom und Ben.

„Hier im Garten koche ich oft, und es wird vor allem auch Brot gebacken“, erzählt die Köchin und Bäckerin aus Leidenschaft. Aus diesem Grund hat sie schon zum wiederholten Male Rezepte für das Heft „Meine Küchenschätze“ der Mittelbayerischen Zeitung eingesendet. Mit einem Honigmelonensalat präsentiert sich die 48-Jährige auf den vorderen Seiten der neuen Ausgabe mit dem Titel „Köstlicher Sommertisch“. In diesem Rezept harmoniert die Honigmelone mit Thymian und Pfefferminze und wird mit Chillischoten und Rucola abgerundet.

Es knistert als wäre es Winter

In einem weiteren Rezept geht es um ein deftiges Gebäck. Kräuter-Grissini werden von Elisabeth im Außenbackofen gemacht. Die frischen Kräuter und das Dinkelmehl mit Olivenöl und Hefe ergeben eine leckere Knabberei. Saftige Topfen-Kräuter-Weckerl sind das dritte Rezept von Elisabeth Fischer. Auf die Frage, warum sie denn so gut kochen und backen kann, überlegt sie nur kurz: „In erster Linie habe ich das von meiner Oma gelernt. Da habe ich mir viel abgeschaut.“

„In erster Linie habe ich das von meiner Oma gelernt. Da habe ich mir viel abgeschaut.“Elisabeth Fischer

Für diesen Zeitungsartikel hat Elisabeth Fischer etwas der Jahreszeit entsprechendes vorbereitet. Gerade jetzt im Juli explodieren im Garten geradezu die Zucchini. Egal ob gelbe oder grüne. Zucchini lassen sich für viele Gerichte verwenden. Mit der Schale in Würfel geschnitten liegen sie neben blättrig geschnittenen Champions in einer Glasschüssel. „Jetzt muss ich schnell noch Holz in den Ofen geben, sonst können wir nicht kochen“, meint Fischer und holt einen Eimer voll klein geschnittenes trockenes Holz. Inmitten des Gartens knistert es dann als wäre es Winter. Die große gusseiserne Pfanne wird vorgeholt, etwas Öl hineingegossen und dann muss kurz gewartet werden. Während diesen fünf Minuten erzählt die Bauzeichnerin, dass sie leidenschaftlich gern Brot bäckt. Dafür setzt sie sogar den Sauerteig selbst an. Roggenmehl und Wasser, das reicht, erklärt sie. Dann muss der Teig eigentlich nur noch gären. „Ein Sauerteig ist wie ein kleines Kind. Er muss warm gehalten und es muss immer wieder dazugefüttert werden“, erklärt Fischer. Immer wieder melden sich Gruppen bei ihr an, um einmal in den Genuss des Brotbackens zu kommen.

Ein herrlicher Duft

In einer Pfanne hat sie auf dem Ofen Brotgewürze stehen, diese werden getrocknet und bei Bedarf auch gemörsert. „Nicht jeder mag das grobe Gewürz im Brot. Auch meine Jungs würden die Gewürze aus dem Brot fummeln. So mahle ich es, und es schmeckt allen.“ Nun ist das Fett in der Pfanne heiß genug, und die Rodingerin gibt Zwiebeln und Knoblauch hinein. Diese werden leicht angeschwitzt, und dann kommen auch schon die gartenfrischen Zucchini und Champions hinzu. Ein herrlicher Duft strömt durch den Garten, und Hunger ist angesagt.

Dann noch die Lauchzwiebeln, Salz und Pfeffer dazu, und schon ist der Salat fast fertig. Für die Deko und einen Farbklecks obendrauf zupft Elisabeth noch etwas Borretschblüten aus dem Gartenbeet ab. Der Salat sollte jetzt etwas abkühlen. In einer Glasschüssel wartet schließlich schon der in Würfel zubereitete Feta. Auch Schnittlauch und Petersilie stehen auf dem Tisch neben dem Ofen. All diese Zutaten gibt Fischer nun über den Salat, dazu etwas weißen Balsamico-Essig und etwas Salz und Pfeffer. Einmal gut durchgemischt, die lilafarbenen Borretschblüten obendrauf, denn: „Das Auge isst immer mit.“

Die neue Ausgabe der „Küchenschätze“ gibt es in Buchhandlungen und in der Geschäftsstelle des Bayerwald-Echo im Brunnenhof in Cham oderim Online-Shop der Mittelbayerischen.

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