Tourismus
All-inclusive in der Kaiser-Therme?

Bei der Sitzung des Zweckverbands Kaiser-Therme wird das Konzept vorgestellt. Bei manchem überwiegt aber noch die Skepsis.

15.03.2017 | Stand 16.09.2023, 6:28 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
Die Kaiser-Therme würde mit dem Angebot gut ins Konzept der touristischen Gästekarte passen. −Foto: Hueber-Lutz

Kostenlos schwimmen, saunen, golfen? Wer möchte das nicht. Die All-Inclusive-Gästekarte, die es im Landkreis Kelheim demnächst vielleicht für Touristen gibt, könnte diesen Wunsch Wirklichkeit werden lassen. Klaus Blümlhuber vom Tourismusverband im Landkreis Kelheim und Matthias Wendorf von der Firma WIIF stellten das Konzept der Karte bei der Sitzung des Zweckverbands Kaiser-Therme vor.

Es funktioniert folgendermaßen: Für jede Übernachtung erhält der Tourist einen Tag lang freien Eintritt bei alle angeschlossenen Leistungspartner. Das können die Thermen sein, Schwimmbäder, Golfplätze, Sehenswürdigkeiten, Skigebiete, Freizeitparks, Schifffahrtsbetriebe, Museen und vieles mehr. Finanziert wird das von den angeschlossenen Beherbergungsbetrieben und den Leistungspartnern.

Ein Draufzahlergeschäft?

Von den Beherbergungsbetrieben bekommen die Leistungspartner einen Prozentsatz von circa 50 Prozent wieder erstattet, wenn ihr Angebot genutzt wird. Was zunächst vielleicht wie ein Draufzahlergeschäft aussieht, hat sich in anderen Bundesländern bereits bewährt. Denn die All-Inclusive-Card macht ein Gebiet attraktiv und motiviert Gäste dazu, länger zu bleiben und mehr Geld in der Region zu lassen. Außerdem werden von den vielen Möglichkeiten, die der Gast mit der Karte hat, erfahrungsgemäß nicht annähernd alle genutzt.

Hier finden Sie weitere Informationen:

Die beiden Landkreis-Thermen Bad Gögging und Bad Abbach, wären sehr wichtige Partner in diesem Konzept. Für Touristen sei es durchaus ein Entscheidungskriterium für eine Region, wenn es eine solche Karte gebe, sagte Blümlhuber. Vonseiten des Gremiums gab es Bedenken, dass Leute, die bisher regulär Eintritt in die Therme bezahlt haben, dann mit der Karte kämen.

Der Verbandsvorsitzende, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich meinte aber, die Anzahl der Touristen, die in Bad Abbach einen richtigen Thermenurlaub machten, sei sehr überschaubar. Genauer unter die Lupe nehmen möchte man aber die Wohnmobilisten, von denen tatsächlich viele länger an der Kaiser-Therme stehen. Sollten sich im Landkreis Kelheim nicht genug Beherbergungsbetriebe beteiligen, werde man sich mit dem Naturpark Altmühltal zusammentun, kündigte Blümlhuber an. Die Verbandsversammlung beauftragte die Verwaltung, Details für eine Mitgliedschaft der Kaiser-Therme vorzubereiten.

Erfreuliche Zahlen

Erfreuliche Zahlen präsentierte Thermenleiterin Katrin Landes beim Erfolgsplan für das abgelaufene Jahr. Um 120 000 Euro lag er besser als erwartet. Das habe vor allem daran gelegen, dass sich die Sanierung der Tiefgarage nicht so wie befürchtet auf die Besucherzahlen niedergeschlagen habe, so Landes.

Geringere Ausgaben um jeweils 70 000 Euro waren bei den Materialkosten und dem Strom- und Gasverbrauch zu verzeichnen. Das Jahresergebnis wird voraussichtlich insgesamt um 372 000 Euro besser sein als im Ansatz berechnet. Dr. Heinrich dankte für das positive Ergebnis und sagte, das sei auch von dem engagierten Team in der Kaiser-Therme abhängig.

Hier finden Sie weitere Nachrichten aus Kelheim und Umgebung.