Kirche
„Neue Gedanken und frischer Wind“

Wechsel an der Spitze des Kelheimer Dekanats: Bad Abbachs Pfarrer Anton Dinzinger ist Nachfolger von Hans Maier

30.05.2016 | Stand 16.09.2023, 6:45 Uhr
Anton Dinzinger (li.) folgt Hans Maier (re.) nach. Damit ist wieder der Bad Abbacher Pfarrherr Dekan in Kelheim, wie auch schon vor Maiers Amtszeit. −Foto: Eder

Bei einem Gottesdienst in der gut besetzten Pfarrkirche St. Nikolaus wurde Bad Abbachs Pfarrer Anton Dinzinger als neuer Dekan von Regionaldekan Johannes Hofmann in sein Amt eingeführt. Viele Priester und Seelsorger des weitläufigen Dekanates Kelheim waren am Sonntagabend nach Fronleichnam in die festlich geschmückte Kirche auf dem Bad Abbacher Burgerberg gekommen.

Dinzinger – er ist Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Bad Abbach-Poikam strahlte ob der großen Schar der Gläubigen, die zum Abendgottesdienst den Weg auf den steilen Burgberg auf sich genommen hatten. Zugleich war es die Verabschiedung von Kelheims Stadtpfarrer (St. Maria Himmelfahrt) Hans Maier, aus dem Amt. Dieser stand ein Jahrzehnt an der Spitze. Mit dabei im Kirchenschiff beider Vorgänger als Bad Abbacher Pfarrer und Dekan em., Franz Schmidbauer.

„Heute ist im Kurort ein kleiner Katholikentag“, sagte Hofmann in Anspielung auf den gerade in Leipzig zu Ende gehenden 100. Kirchentages. „Von Bad Abbach nun geht die Botschaft des Neuen vom Bischof an die Spitze Berufenen an die Christen hinaus. Das Dekanat ist trotz der Größe überschaubar. Als Dekan hat man den Blick auf das Ganze zu richten. Er ist die Schnittstelle, das Bindeglied mit Scharnierfunktion sowie der Draht zu Bischof Rudolf Voderholzer, bei dem er seinen Amtseid leistete. Dinzinger wird wie sein Vorgänger Maier unterwegs sein um die Dekanatsfamilie noch besser kennen zulernen“, fuhr er fort. Beim kleinen Stehempfang im Kurhaus beschenkte Dinzinger Maier nicht nur mit launigen Worten, sondern mit einem Lebensbaum, irdischen Genüssen im Geschenkkorb und 50 Segenswünschen aus dem Alten Testament, die er an Schokoriegel geklebt hatte. Einer lautete: Wie junge Ölbäume sollen deine Kinder sein. „Pfarrkinder“ stellte Dinzinger klar. „Das Schönste ist, ich habe jetzt deine Handynummer und kann mir immer Rat einholen“, schloss er.

Maier betonte, dass er als Scheidender eigentlich nicht im Mittelpunkt stehen wollte. Als Dekan habe er seinen Dienst gerne gemacht. „Er öffnete mir die Sicht über den eigenen Kirchturm und Gartenzaun. Freud und Leid im großen Dekanat, in dem 32 Seelsorger ihren Dienst verrichten. Wenn ich alle Pfarrstellen von Zell-Altmühlmünster bis Herrngiersdorf abfuhr, hatte ich mehr als 200 Kilometer auf meinem Tacho. Eine weitere Verlängerung um fünf Jahre wäre möglich gewesen, aber dann wäre ich 73. So kommen mit meinem Nachfolger neue Gedanken und frischer Wind.“

Da Meier Schüler bei Professor Dr. Joseph Ratzinger, dem inzwischen emeritierten Papst Benedikt XVI., kamen ihm Worte aus dessen Munde in den Sinn als erschnaufend die Treppen zur Kirche am Burgberg hochging: „,Ein steiler Bergaufstieg stärkt den Bußakt‘, sagte er uns bei einer Vorlesung. Bürgermeister Ludwig Wachs feixte: „Der Dekan lernt sehr schnell, das zeigt die Erfahrung in der Pfarr- und Marktgemeinde“.