Kür
Lena Pritschet wird die 50. Festkönigin

Die junge Frau erhält alle Stimmen im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur. In Kelheim „bin ich dahoam“, sagt sie.

10.05.2017 | Stand 16.09.2023, 6:35 Uhr
Elfriede Bachmeier-Fausten

Lena Pritschet ist die neue Kelheimer Festkönigin. Foto: Bachmeier-Fausten

Die Entscheidung im Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur (WTK) ist fallen: Die 21-jährige Lena Pritschet wird Kelheims 50. Festkönigin 2017/1018. Die Ausschussmitglieder stimmten am Dienstagnachmittag geschlossen dafür. Die junge Frau, die mit dem Freund im Ortsteil Unterwendling lebt, wird anlässlich des Volksfestauftaktes am Donnerstag, 10. August, inthronisiert.

Von Bürgermeister gefragt worden

Die Pflegefachkraft Lena Pritschet ist vielfältig interessiert. Als Bürgermeister Horst Hartmann sie einmal gefragt habe, ob sie sich vorstellen könne, das Amt der Festkönigin in Kelheim zu übernehmen, habe sie zunächst überlegt, sich dann aber schriftlich für diese besondere Repräsentationsaufgabe beworben. Als Grund dafür erwähnt Lena Pritschet: „Weil i in Kölam (das ist die spezielle Schreibweise von Lena Pritschet für Kelheim) dahoam bin und meine Heimat und unser Volksfest präsentieren möchte“. Lena war im Vorjahr eine der Bewerberinnen um das Amt der Gillamoos Dirndlkönigin. Obwohl damals die Bewerbung nicht erfolgreich war, sei sie nicht traurig gewesen. Denn: „Ich habe tolle Freundschaften geschlossen.“

Und ab dem 10. August ist die 21-Jährige die Hoheit der Kreisstadt Kelheim. Einmal Königin zu sein, ist sicherlich der Wunsch gar so mancher junger Frauen. Für Lena Pritschet geht dieser mit der Entscheidung der Stadträte im WTK-Ausschuss in Erfüllung. Und die 21-Jährige freut sich schon „g’scheit“. Und auf die Frage, ob sie ein Volksfestfan ist, antwortet die Festkönigin in spe: „Ich bin überall, in Straubing, Minga, in Omschberg und natürlich auch in Kölam.“ Sie zieht gerne Dirndl an, davon hat sie zwölf Stück. Auch eine besondere Vorstellung hat Lena Pritschet von ihrem Dirndl, das sie als Festkönigin tragen will. Es soll in den Farben weiß und creme sowie mit Spitze und einem Schneewittchenkragen sein.

An Volksfesten gefällt Lena Pritschet, dass „ma unter Leid ist, de man kennt und mog. Was Guads isst und natürlich a a Maßerl trinkt.“ Und welche Volksfestschmankerl mag sie am liebsten: „Meistens iss ich ja nur Pommes.“ Dass hat auch seinen Grund: So beugt die Kelheimerin vor, sich eventuell anzukleckern. Aber am liebsten isst die künftige Kelheimer Festkönigin a Hendl.

Die gebürtige Straubingerin Lena Pritschet sagt auch: „I bin a Gäubodenmoidl.“ Aber bereits seit 1996 ist sie mit ihrer Mama und den Geschwistern nach Kelheim gezogen. „Hier bin i dahoam“, betont sie. Nach der zehnten Klasse am Donau-Gymnasium Kelheim begann Lena Pritschet 2013 eine Ausbildung zur Pflegefachhelferin im BRK Seniorenwohn- und Pflegeheim Josef-Bauer-Haus in Kelheim. Dann folgte eine Fachkraftausbildung im Pflegeheim BRK Minoritenhof in Regensburg, die aufgrund ihrer Spitzenleistungen um ein Jahr verkürzt worden sei.

„Arbeit mit Menschen gefällt mir“

Seit August 2016 ist die Kelheimerin fertige Pflegefachkraft und arbeitet in ihrem Beruf im Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Saal an der Donau. Sie habe den Beruf ergriffen, „weil mir die Arbeit mit Menschen gefällt und weil ich ein recht geselliger Mensch bin und da habe ich immer Leid um mi umi“. Die 21-Jährige sagt außerdem, sich „für krankheitsspezifische Maßnahmen zu interessieren“. Sie möchte sich in ihrem Beruf noch weiterbilden. Die junge Frau erwähnt das Stipendium, das sie bekommen habe, „weil ich die Ausbildung als Pflegefachkraft mit einem Notendurchschnitt von 1,7 abgeschlossen habe. Sie hat ein weiteres berufliches Ziel vor Augen: eine Führungsposition in der Pflege oder im Krankenhaus oder in einer sozialen Einrichtung.

Bei der BRK-Bereitschaft dabei

Ehrenamtlich engagiert ist Lena Pritschet ebenso. Seit circa drei Monaten ist sie Mitglied der BRK-Bereitschaft Kelheim. Dieser habe sie sich angeschlossen, da sie so Menschen in schwierigsten Situationen helfen könne. Woher rührt die soziale Einstellung der jungen Frau? „Weil ich Menschen gerne mag. Ich lerne auch gerne neue Leute kennen.“

Die 21-Jährige ist außerdem eine Tierfreundin und hat selbst drei Hunde der Rasse Bichon Frisé, die „als Schoßhündchen der einstigen adeligen, französischen Damen bekannt sind“.

Kelheims künftige Hoheit mit den dunkelbraunen langen Haaren und einer Körpergröße von 1,79 Metern ist auch sportlich, ist zweimal schon beim 24-Stunden-Rennen mitgefahren, fährt Kajak im Donaudurchbruch und ist im Fußballteam der Bereitschaft, das am 19. Mai gegen eine Mannschaft der Goldberg-Klinik auf dem SC-Platz antritt. Und sie hat eine Leidenschaft fürs Tortenbacken.

Lena Pritschet hat Erfahrung als Model. Seit 2015 modelt sie privat, „wenn ein Fotograf Fotos aufnehmen will“. So sei sie beispielsweise einmal in die Rolle eine Braut geschlüpft und mit dem Brautkleid auch „im Misthaufen herumgehüpft“. Bei Modenschauen sei sie ebenfalls schon dabei gewesen. Und ab den 10. August tritt sie dann als Kelheimer Festkönigin auf.

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