Nahversorger
Lidl wächst um knapp ein Viertel

Discounter will in Abensberg seinen Markt vergrößern – und bleibt dabei unter der magischen Grenze von 1200 Quadratmetern.

11.06.2017 | Stand 16.09.2023, 6:28 Uhr

Die Lidl-Filiale in Abensberg bekommt bei der Erweiterung auch gleich ein Face-Lifting der Fassade. Foto: Neumaier

Die Nahversorgung in Abensberg ist mit sieben Supermärkten oder Discountern und dazu zahlreichen Getränke- oder auch Drogeriemärkten gut aufgestellt. Dennoch tut sich stetig etwas: Der Drogeriemarkt an der Straubinger Straße ist ausgebaut, für die Nahversorgung im Stadtnorden entsteht am Berufsbildungswerk ein Supermarkt und auch die Ansiedlung eines Nahversorgers in der Nähe des Bauhofes war lange Thema und scheint noch nicht endgültig vom Tisch.

Einstimmigkeit im Bauausschuss

Nun greift ein weiterer Nahversorgungsriese ins Geschehen ein und baut um – der Lidl-Markt an der Straubinger Straße soll erweitert werden, das stand kürzlich auf der Tagesordnung im Abensberger Bauausschuss – und wurde auch einstimmig von den Stadträten akzeptiert.

Was genau passieren soll, das hält der Konzern bisher unter Verschluss, teilt lediglich mit, „dass dauerhaft bestrebt sind, unser gesamtes Filialportfolio qualitativ und quantitativ weiterzuentwickeln, um den Kunden eine moderne Einkaufsstätte mit optimalen Einkaufsbedingungen zu präsentieren. Derzeit befinden wir uns bezüglich unseres Standortes in Abensberg in Gesprächen mit Vertretern der Stadt. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir daher noch keine weiteren Angaben machen können“, so Konrad Wilhelm, Immobilienleiter der Lidl-Regionalgesellschaft Straubing.

Der Markt solle wohl moderner werden, heller und einladender, teilt Gerhard Rölz vom Bauamt der Stadt mit. Fest steht dabei, dass dies nicht ohne eine erhebliche Steigerung der Verkaufsfläche geschehen wird. Die steigt von aktuell 987 auf 1199 Quadratmeter – das sind 212 Quadratmeter mehr, ein knappes Viertel.

Das ist wohl penibelst so kalkuliert, denn damit bleibt der Discounter unter der magischen Grenze von 1200 Quadratmetern. Laut Baunutzungsverordnung (§ 11 Abs. 3 BauNVO) ist ein Einzelhandelsbetrieb erst dann großflächig, wenn er eine Geschossfläche von 1200 Quadratmetern überschreitet. Ist ein Markt großflächig, hätte das zur Folge, dass das komplette Nahversorgungs- und Einzelhandelskonzept der Babonenstadt überplant werden müsste.

Der Gebäudekörper wird dabei um 11,25 Meter in Südlicher Richtung zur Eisenmeierstraße hin erweitert. Lidl hat sich dafür das Grundstück hinter dem Verbrauchermarkt gesichert. Zusätzlich zu den 212 Quadratmetern Verkaufsfläche wird der administrative Bereich und das lager umgestaltet und um 63 Quadratmeter erweitert.

Parkplatz wird verändert

Durch die Steigerung der Verkaufsfläche ergibt sich für den Discounter auch eine steigende Anzahl an Parkplätzen, die er vorhalten muss. Pro 20 Quadratmeter ist ein Stellplatz nötig – ergo 60 Stellplätze. „Lidl hat aber bereits jetzt 89 Stellplätze, ist also überversorgt und muss in diesem Bereich nichts tun“, sagte Gerhard Rölz. Dennoch werden die Parkplätze umgestaltet, die Behindertenparkplätze näher an den Eingang verlegt und unmittelbar daran angrenzend Familienparkplätze geschaffen.

Zudem weiß Rölz, „dass Lidl die Front-Fassade neu und transparenter gestalten will“. Im Zuge dessen werden die Einkaufswägen, die aktuell vor der Fassade unterkommen, verlegt, bekommen seitlich neben dem Gebäude ein neues überdachtes Zuhause. An ihre Stelle rücken Fahrradstellplätze.

Wann gebaut werden soll, ob der Markt dazu teilweise geschlossen wird oder ob der Discounter sein Sortiment nach dem Umbau erweitert, darüber deckt Lidl noch den Mantel des Schweigens.