Als frisch gekürter Bayerischer Meister mit dem Luftgewehr kehrte Michael Feldbauer am Sonntag mit einem breiten Lächeln im Gesicht von den Bayerischen Meisterschaften aus München-Hochbrück zurück. Der 18-jährige Ausnahmeschütze der Schützengesellschaft Hubertus Pfatter 1891 holte sich, nach zuletzt einem zweiten und dritten Platz in den beiden Vorjahren, dieses Mal endlich den langersehnten Titel in der Klasse der „Körperbehinderten SH 1 ohne Hilfsmittel“.
Seit 2009 betreibt das große Talent von Jugendtrainer Hubert Rösch aktiv Schießsport mit dem Luftgewehr. Zweimal wöchentlich findet man den in wenigen Tagen 19 Jahre alt werdenden Schützen in der Schießanlage im Landgasthof Fischer-Stehr. „Ich habe bis kurz vor dem Wettkampf am Sonntag noch nicht gewusst, ob ich nach meiner Erkältung überhaupt an den Start gehen kann. Dementsprechend war ich dieses Mal auch etwas nervös“, erzählte Michael Feldbauer, der als Verfahrensmechaniker für Kunststoff und Kautschuk bei der Firma Technoplast in Wörth beschäftigt ist.
Ein Bein ist verkürzt
Seit seiner Geburt ist ein Bein des jungen Mannes stark verkürzt, sodass dieser zum Gehen auf eine Orthoprothese angewiesen ist. Nach dem Probeschießen, das „völlig in die Hose ging“, wie Michael Feldbauer es beim Interview mit unserer Zeitung ausdrückte, konzentrierte sich der Sportschütze auf möglichst gleichmäßige Serien. Mit Serien von 94, 95, 98 und 94 Ringen gelang ihm dies besser als jedem der elf weiteren Schützen in seiner Klasse. „Nach meiner super Serie von 98 Ringen habe ich schon gemerkt, dass ich wieder ganz vorne mit dabei bin. Dass es bei meiner fünften Teilnahme erstmals zum Meistertitel gereicht hat, habe ich erst so richtig am nächsten Tag realisiert“, schilderte der neue Bayerische Meister, der als jüngster in seiner Klasse geschossen hat. Umso höher zu bewerten war der Sieg zudem, da diese Klasse mit dem Deutschen Vizemeister und dem Drittplatzierten aus dem Vorjahr sehr hochklassig besetzt war.
Ganz aus dem Häuschen war Jugendtrainer Hubert Rösch, als er von der grandiosen Leistung seines Schützlings erfuhr. „Besonders schön ist es noch dazu, dass Michael bei unserem 125-jährigen Gründungsfest der Schützengesellschaft Hubertus Pfatter 1891 sowohl als aktueller Vereins-Schützenkönig als auch als amtierender Bayerischer Meister am Festzug teilnimmt“, freut sich sein Mentor.
Mächtig stolz sind natürlich auch seine Eltern Gabi und Alois Feldbauer, die ihn stets zu allen Wettkämpfen begleiten und unterstützen. Das waren in diesem Jahr schon einige – und alle hat er gewonnen. So darf sich Michael Feldbauer derzeit unter anderem Gaumeister, Oberpfalzmeister und nun auch Bayerischer Meister nennen.
Chance auf Podiumsplatz
Mit großen Erwartungen und viel neu gewecktem Ehrgeiz fährt der frischgebackene bayerische Meister nun zu den Deutschen Meisterschaften. „Da rechne ich mir schon etwas aus. Ein Podiumsplatz wäre natürlich hier die Krönung“, verriet der junge Mann.
Hocherfreut nahm er ebenso eine Einladung der Deutschen Nationalmannschaft zu einem Sichtungsschießen im Juli an.
Michael Feldbauer, der frisch gekürte Bayerische Meister im Luftgewehr. -Foto: Biederer