Wohnraum
Bauland in Thalmassing ist gefragt

Die 33 Parzellen des jüngsten Baugebiets waren binnen vier Wochen verkauft. Vorgaben bei Heizkonzepten stören Bauherrn nicht.

28.12.2016 | Stand 16.09.2023, 6:33 Uhr
Angelika Lukesch
Am neuen Baugebiet Herdweg in Thalmassing lassen sich über 30 junge Familien nieder. −Foto: lla

Die Entwicklung der Gemeinde Thalmassing ist für den Landkreis beispielhaft. Sie wird als Wohnort immer beliebter. Innerhalb der letzten zehn Jahre wurden direkt am Ort 110 Bauplätze verkauft. Das jüngste Baugebiet mit dem Namen Herdweg umfasst 33 Parzellen mit einer Größe zwischen 480 Quadratmetern und 820 Quadratmetern. Es liegt im Südosten der Gemeinde in Richtung Dünzling.

Martin Riedl ist in der Gemeindeverwaltung für Baugrundstücke zuständig. Er berichtet, dass für diese 33 Parzellen 120 Vormerkungen vorgelegen seien. Die Parzellen seien im Nu verkauft worden – und das trotz einer Besonderheit. In diesem Baugebiet gilt eine Heizmittelbeschränkung, da Thalmassing sich in Richtung alternative Energien weiter entwickeln will. Im Notariatsvertrag wurde ein Passus eingefügt, der die Verwendung flüssiger Brennstoffe, insbesondere von Heizöl, als nicht zulässig erklärt.

Heizen ohne Öl oder Gas

„Der Käufer verpflichtet sich, die Heizungsanlage des Gebäudes entsprechend auszulegen, dass diese ohne Heizöl oder Gas betrieben wird“, heißt es im Vertrag. Diese Einschränkungen wirkten sich in keiner Weise auf den Verkauf der Parzellen aus. Von den 33 Bauherren sind 30 junge Familien. Da die Gemeinde Thalmassing an eine Verjüngung ihrer Bevölkerung interessiert ist, wurden die jungen potenziellen Bauherren vor den anderen Interessenten von der Möglichkeit des Kaufs einer Parzelle im Baugebiet Herdweg informiert.

„Bei uns gilt das Windhundprinzip: Wer als erster kommt, mahlt zuerst“, erklärt Riedl.Die Parzellen des neuen Baugebietes seien innerhalb von vier Wochen verkauft worden.Und ständig, sagt Riedl, würden neue Anfragen und Vormerkungen für mögliche Baugebiete in Thalmassing oder auch in den Außenbereichen eintreffen. In Luckenpaint und Wolkering hat die Gemeinde Thalmassing in den nächsten Jahren einiges vor. Im Jahr 2018 wird in Wolkering ein Baugebiet mit 25 Parzellen ausgewiesen, 2019 eines in Luckenpaint mit 16 Parzellen. Bereits im Jahr 2017 sollen in Luckenpaint zudem acht bis neun Parzellen ausgewiesen werden. Der Grundstückspreis in Thalmassing ist noch erschwinglich. 179,80 Euro kostete der Quadratmeter im Baugebiet Herdweg – voll erschlossen.

Thalmassing bereitet sich so auf die Ankunft neuer junger Familien vor. Bürgermeister Helmut Haase sagt dazu: „Der Wunsch des Gemeinderats war schon immer, Thalmassing als Wohngemeinde auszubauen.“ Die gute Verkehrsanbindung, Naherholung und die ruhige Wohnlage mit wenig Verkehrslärm würden von Neubürgern immer wieder sehr positiv bewertet. Ziel der gemeindlichen Entwicklung sei die junge Familie. So wurden die letzten 53 Parzellen vorrangig an diesen Personenkreis verkauft.

Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sicherzustellen, hat die Gemeinde eine Kinderkrippe und die Mittagsbetreuung für Grundschüler etabliert.2017 wird das neue Kinderhaus gebaut. Drei Kindergartengruppen, eine Krippengruppe und eine Hortgruppe werden dort untergebracht.Die Mutter-Kind-Gruppen sind im Pfarrheim beheimatet. Die Bevölkerungsstruktur in Thalmassing selbst sei durch den steten Zuzug „durchschnittlich“ zu nennen, sagt der Bürgermeister. „Anders ist die Entwicklung in den Ortsteilen. Hier kann durchaus von einer gewissen Überalterung gesprochen werden. Derzeit versuchen wir, durch die Ausweisung von Bauland in Wolkering und Luckenpaint, diesem Trend entgegenzuwirken.“

Bauland ist schnell verfügbar

Den Trend ist, aufs Land hinaus zu ziehen, bestätigt der Pressesprecher des Landkreises, Hans Fichtl. „Die Einwohnerzahl des Landkreises steigt seit vielen Jahren kontinuierlich. Ursache hierfür ist, dass der Landkreis und seine Gemeinden die Rahmenbedingungen vor allem auch für junge Familien stets optimieren“, sagt er. Auch die Entwicklung auf dem Kapitalmarkt habe sich positiv auf den Immobilienmarkt ausgewirkt. Dadurch, dass im Stadtgebiet und in den Umlandgemeinden die Grundstücks- und Immobilienpreise in den letzten Jahren deutlich gestiegen seien, habe sich die Nachfrage in den anderen Gemeinden im Landkreis erhöht. „Ein weiterer Gesichtspunkt ist die oft schnellere Verfügbarkeit von Baugrundstücken in den Gemeinden, die inklusive Bauleitplanung nur ein bis drei Jahre dauert.“