Freizeit
Beratzhausener Frauen trumpfen auf

Der Frauenbund organisierte ein Schafkopf-Seminar mit einem Profi. Geübt wird nun regelmäßig bei einem neuen Stammtisch.

29.11.2016 | Stand 16.09.2023, 6:39 Uhr
Ingrid Kroboth

Anton Seitz (links) gibt hier Hildegard Rauner ein paar Tipps zum richtigen Ausspielen.

In der Marktgemeinde ist Schafkopf angesagt. Zumindest bei den 16 Frauen und Männern, die kürzlich von Diplom-Ingenieur Erich Rohrmayer aus Schierling dieses Strategiespiel um Punkte von Grund auf gelernt haben. Der Katholische Frauenbund Beratzhausen hatte zu dem Schafkopf-Seminar ins Pfarrheim eingeladen – „Endlich!“, sagten Teilnehmer nach deprimierenden Erfahrungen mit ausgefuchsten Schafkopf-Spielern, die für Anfänger weder Interesse noch Geduld haben.

Beruf und Hobby verbunden

„Ich komme aus der Computerbranche und habe immer Gebrauchsanweisungen für neue Geräte geschrieben“, erklärt der 45-Jährige seinen Entschluss, Beruf und Hobby zu verbinden, als Autor und als Lehrer. Auf diese seltene Konstellation war auch das Bayerische Fernsehen aufmerksam geworden und hatte Rohrmayer kürzlich in die Live-Sendung „Wir in Bayern“ eingeladen, wo er dem Moderator Michael Sporer im Schnellverfahren das Watten beigebracht hat.

Bei der Ansage, beim Zugeben und der nötigen Strategie stand Rohrmayer seinen „Schülern“ mit Rat und Tat zur Seite und wurde dabei von Anton Seitz unterstützt, den der Frauenbund als Co-Trainer gewinnen konnte. „Übung macht den Meister“, erkannten die Spielerinnen und Spieler schon nach drei Übungsstunden. Und so trafen sich schon in der Woche bis zum zweiten Kursabend mehrere Gruppen zum Kartenschlagen im privaten Rahmen oder übten daheim am Computer.

Übung macht den Meister

Immerhin bestand der zweite Seminarteil aus der Lehre von Solo und Wenz, den „Tout“ und einem kurzen Einblick in regional – „oft von Tisch zu Tisch“ – unterschiedliche Spielarten wie Geier, König, Hochzeit oder Ramsch. Spätestens nach diesem Variantengewirr rauchte so mancher Kopf und es war Zeit, alles unter fachlicher Hilfe zu probieren. „Vier Tische sind die Obergrenze“, kennt Rohrmayer das richtige Maß, seine Schafkopf-Schüler informativ zu betreuen. Er will mit seinen Seminaren dazu beitragen, die rund 500 Jahre alte Tradition des Schafkopfspielens zu erhalten. Denn „viele wollen das Spiel lernen, haben aber niemanden, der es ihnen beibringt“. Für die Beratzhausener Schafkopfrunde hat sich das geändert. Sie kennen jetzt die Regeln, wissen, worauf es ankommt und haben nicht vergessen, dass Übung den Meister macht. Deshalb wurde ein „Schafkopf-Stammtisch“ gegründet, der sich ab 6. Dezember jeden ersten Dienstag im Monat trifft.