Das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Freistaats Bayern gibt es seit fast 100 Jahren. 35 Aktive aus elf Feuerwehren des südlichen Landkreises Regensburg wurden damit im Restaurant „topfour“ für 40- und 25-jährige aktive Dienstzeit geehrt. Bei der Verleihung rühmte Landrätin Tanja Schweiger die Treue der Aktiven sowie das Verständnis deren Familien. Und Schierlings Bürgermeister Christian Kiendl sprach von einer herausragenden Auszeichnung für herausragendes ehrenamtliches Engagement.
Schierlings Kommandant und Kreisbrandmeister Wilfried Hausler freute sich über die Anwesenheit der Bürgermeister aus den Gemeinden der Geehrten, neben Christian Kiendl auch die ersten Bürgermeister Helmut Haase aus Thalmassing, Dr. Bernhard Bausenwein aus Hagelstadt und 3. Bürgermeister Holger Fäustl aus Obertraubling. Hausler erklärte, dass Kameradschaft, Einsatzwille, Verantwortungsbewusstsein und Beständigkeit, und das alles im Dienst der Mitbürger, in der heutigen Zeit immer mehr vermisst würden, ohne die aber ein Feuerwehraktiver seinen Dienst nicht ausüben kann.
Landrätin Tanja Schweiger sagte Vergelt‘s Gott für den Dienst am Nächsten. Sie dankte auch den Familienangehörigen, denn Einsätze seien nicht planbar. Vielmehr würden die Aktiven oft aus ganz verschiedenen Situationen herausgerissen, um sich in den Dienst am Menschen zustellen.
Alle werden gebraucht
Im Landkreis gebe es 176 Feuerwehren, informierte Schweiger. „Und alle werden gebraucht, auch, wenn sie unterschiedlich in ihrer Stärke und Ausrüstung sind.“ Gerade in einer Zeit, in der etwa Hochwasserereignisse mit ihren katastrophalen Schäden Hilfseinsätze über Tage hinweg notwendig machten, sei eine große Mannschaftsstärke notwendig.
Kreisbrandrat Wolfgang Scheuerer nannte Idealismus, Zuverlässigkeit und Kameradschaft als Fundament, auf dem das Feuerwehrengagement ruhe. Als junge Menschen hätten sich die Geehrten dafür entschieden, das zu verwirklichen, was vor 150 Jahren begonnen hat, nämlich: Gemeinsam zu helfen, wenn Bürger in Not sind. „Die Feuerwehr ist lebendiger denn je!“, stellte er fest. Alle könnten stolz darauf sein, bei einer gut funktionierenden Feuerwehr dabei zu sein. In 150 Jahren hätten es die Feuerwehren verstanden, ohne zu jammern und zu lamentieren sich den immer wieder neuen Anforderungen anzupassen und auf dem Stand der Technik zu sein. Doch immer mehr rücke wieder der Mensch in den Mittelpunkt. Gerade den Geehrten käme die Aufgabe zu, als Vorbild für den Feuerwehrdienst zu werben. „15 Bundesländer beneiden uns im Freistaat Bayern für etwa 320000 Ehrenamtliche im Feuerwehrdienst!“, so der Kreisbrandrat.
Schierlings Bürgermeister Christian Kiendl erklärte, das Feuerwehr-Ehrenzeichen sei bereits 1920 eingeführt und nach den unseligen Wirren in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts im Jahre 1953 durch die Bayerische Staatsregierung neu gestiftet worden. „Alle Geehrten stehen damit in einer fast einhundertjährigen Tradition. Darauf können sie stolz sein, denn die Auszeichnung ist ein Beweis dafür, dass die Kette der Hilfsbereiten nicht abreißt, und dass kein noch so totalitäres und menschenverachtendes System die Solidarität unter den Menschen verhindern kann!“, so Kiendl.
Aufeinander angewiesen
Kiendl dankte auch der gesamten Mannschaft aller Feuerwehren und ihren Führungskräften. Die Feuerwehrführung stelle in jeder Gemeinde die Schnittstelle zwischen dem rechtlichen und politischen Auftrag zur Hilfeleistung und der konkreten Umsetzung dar. „Gemeinden und Feuerwehren sind aufeinander angewiesen!“, sagte er und versicherte, dass die Gemeinden auch in Zukunft – wie in den letzten fast 150 Jahren – alles dafür tun werden, dass die Feuerwehren optimal einsatzbereit sind.
