Schulmusiker
Das triumphale Comeback der „Wickies“

Als Stimmungsband heizen sie die Bierzelte. Begonnen hat es in der Realschule Neutraubling. Dahin kehrten die Musiker zurück.

21.02.2017 | Stand 16.09.2023, 6:34 Uhr
Resi Luft
Die Wickies entstammen der Realschule Neutraubling. −Foto: Fotos: Resi Luft

Dass sie einmal zu den bekannten Bands gehören würden, haben sie sich am Anfang wohl nie träumen lassen. Als „Wickie & die starken Männer“ haben sie ihre Karriere gestartet. Genauer gesagt als Schulband der Realschule Neutraubling. Vor 19 Jahren standen sie dort auf der Bühne und gaben ihr Debüt als Musiker.

Heute kennt sie jeder, sie sind nämlich die „Wickies“. Ja, die bekannte Stimmungsband, die mühelos die größten Bierzelte und Events unterhält, war früher eine Schulband. Der „Vater“ der Wickies ist Willy Falk. Leidenschaftlicher Musiker, Lehrer an der Realschule und Leiter unzähliger Schulbands. Falk war es auch, der organisierte, dass die Star-Band bei einer Party für die ehrenamtlich und künstlerisch Engagierten der Schule aufspielt. Der Stolz war ihm anzumerken, als er „seine Wickies“ ankündigte und auch die Musiker fühlten sich in ihrer alten Schule sofort wieder zu Hause.

Geburtstag war der 21. Januar 1999

Florian Ludwig, der aus der Ursprungsband stammt und immer noch mit Leidenschaft dabei ist, erzählte, wie alles begann. Sogar das Datum der Gründung hat er parat. „Am 21. Januar 1999 wurde im Musiksaal „Wickie & die starken Männer geboren“, kam es wie aus der Pistole geschossen. Warum er das Datum so genau im Kopf habe? Das sei ganz einfach, lautete die Antwort und weiter: „Da feiern wie jedes Jahr Geburtstag mit der Band“, sagte er lachend. Als sie da als kleine „Stopsln“ auf der Bühne der Realschule Neutraubling gestanden seien und angefangen hätten, gemeinsam Musik zu machen, habe keiner der heutigen Vollblutmusiker ein Instrument richtig spielen, geschweige denn Noten lesen können. Das, was sie verbunden hätte, sei der Wille, es zu schaffen. Einem hätten sie zu verdanken, was sei bisher erreichten – ihrem Willy Falk. Der habe damals ja schon etliche Bands betreut und sie seien ihm so lange in den Ohren gelegen, eine Band zu gründen, bis er endlich nachgegeben hätte. Von da ab sei alles recht schnell gegangen. Es sei einfach von Anfang an super gelaufen. Bald habe es erste Auftritte in der Schule gegeben. Dann sei die Schulband als Vorgruppe bei Willy Falks Band aufgetreten, habe in der Stadthalle und der evangelischen Kirche gespielt, erinnerte sich der Wickie-Musiker. Für sie sei es ein super Gefühl, wieder an der Stelle zu sein, wo alles angefangen habe. Als „Vorprogramm“ traten freilich die aktuellen Schulbands auf. Von den Profis gab es ein Riesenlob für die Nachwuchsbands: „Sie sind viel besser, als wir damals.“ Falk, der mit vielen seiner ehemaligen Musiker und Sänger immer noch Kontakt hält, war der Ideengeber der „La Boum – die Musikerfete“ für alle aktiven und ehemalige Musiker, Chorsänger und sonstig Engagierten. Aus einer Anfrage, ob die Wickies Licht- und Tontechnik zur Verfügung stellen könnten, sei letztendlich ein „Engagement“ für eine Brezel und ein Spezi geworden, denn zahlen könne die Schule nichts, habe Falk mit ihm verhandelt, erzählte Ludwig lachend. Da es terminlich gepasst habe, sei die Band sehr gerne gekommen, bekräftigte der Musiker.

„Musik ist wichtig für Kinder, denn sie verbindet alle Altersgruppen und ist eine Sprache die jeder versteht, auch ohne Worte“, erklärte Falk sein Engagement. Musik solle man auch nie alleine machen, denn man spiele nicht nur für sich, man spiele für einander und miteinander, dann sei es erst richtig schön. „Im Himmel ist es nämlich allein auch nicht schön“, so Willy Falk augenzwinkernd.

Die Pizzas waren selbstgemacht

Zu einer fetzigen Fete gehört freilich auch gutes Essen. Dafür sorgten die Mädchen der 10. Klassen vom Hauswirtschaftszweig mit selbst gemachter Pizza. Unter die Gäste mischte sich auch der neue Schulleiter Andreas Gruber. Musik und Kunst liegt ihm auch sehr am Herzen. Er habe in seiner Jugend selber Schlagzeug gespielt.