Inklusion
Die Lebenshilfe ist in Hemau angekommen

Menschen mit geistiger Behinderung haben ein neues Zuhause am Tangrintel. Die Einweihung der Wohnstätte wurde gefeiert.

24.04.2015 | Stand 16.09.2023, 7:06 Uhr
Bürgermeister Hans Pollinger überreichte an Ursula Geier eine Hemauer Stadtansicht (Mitte) für die neue Wohnstätte der Lebenshilfe. −Foto: Fotos: Krenz

Selbstbestimmtes Leben führen

Das Projekt stehe laut Geier unter einem besonders guten Stern, da schon bei der Grundsteinlegung vor zwei Jahren das Wetter bestens mitgespielt habe. „Auch wir strahlen heute mit der Sonne um die Wette“, sagte sie vor rund 80 geladenen Gästen und den Heimbewohnern. „Wir wollten für diese Menschen ein Zuhause schaffen, um ihnen dadurch ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.“ Die Vorstandsvorsitzende dankte allen, die zum Gelingen beigetragen haben und wurde nicht müde zu betonen, wie gut die Lebenshilfe in Hemau aufgenommen wurde. Abschließend trug Ursula Geier ein kleines Gedicht vor mit dem Titel „Zuhause bin ich da, wo ich leben kann“.

Norbert Hartl, Bezirkstagsvizepräsident, freute sich besonders darüber, dass diese fünfte Wohnstätte der Lebenshilfe im Landkreis Regensburg im westlichen Landkreis beheimatet ist. „Und das nicht am Stadtrand, sondern fast im Zentrum“. Dieser Standort erleichtere den Bewohnern den Kontakt zur Bevölkerung und ermögliche den neuen Bewohnern eine gewisse Selbstständigkeit trotz aller Einschränkungen.

Hemaus Bürgermeister Hans Pollinger erinnerte zunächst an das Kriegsende 1945. „Fast auf die Stunde genau vor 70 Jahren marschierten am 24. April gegen 13 Uhr die Amerikaner durch Hemau“, sagte Pollinger. Unsere Gesellschaft habe es in den vergangenen 70 Jahren verstanden, dem Leben nicht Leid zuzufügen, sondern dem Leben zu helfen. Des Weiteren ging der Bürgermeister auf den geschichtsträchtigen Boden ein, auf dem die Wohnstätte stehe. Von 1824 bis 1958 habe hier das Armenspital und das ehemalige Hemauer Krankenhaus gestanden. „Dort hinter diesem Heizkörper war der Kreißsaal. Dort hat mir meine Mutter vor 61 Jahren das Leben geschenkt“, so Pollinger.

Stadtansicht von Hemau überreicht

Als Dankeschön und für Verschönerung des neuen Wohnheims überreichte das Hemauer Stadtoberhaupt eine gerahmte Stadtansicht von Künstler Albert Mittermaier an Ursula Geier. Im Gegenzug erhielt er von den Heimbewohnern ein Gruppenbild mit sämtlichen Unterschriften mit der Überschrift „Wir sind alle Hemauer“.

Der Vorsitzende der Bewohnervertretung, Manfred Pfeffer, überreichte ein Kreuz als Geschenk und Architekt Martin Schweiger informierte die Anwesenden über das Projekt. „Das Grundstück sei zwar bis auf das Äußerste bebaut, biete den 24 Bewohnern aber ausreichend Freiflächen zur Freizeitgestaltung. „Der Baukörper gliedert sich in ein Haupt- und ein seitliches Rückgebäude in sogenannter L-Form, durch die effiziente Betreuungsabläufe gewährleistet werden.“

Der „Werkstattexpress“ rockte

Hoch her ging es beim „Tag der offenen Tür“: Der „Werkstattexpress“ der Lebenshilfe sorgte auf der Hausterrasse für tolle Stimmung. Die Besucher wurden mit Kaffee und selbst gebackenen Köstlichkeiten verwöhnt, dazu gab es schmackhafte „Tangrintler Bratwurstsemmeln“ vom Grill. Auch die Aktionen der Hausbewohner wurden gut angenommen.