Erholung
Entspannte Ferien am „Lago di Guggi“

Separate Grillstellen, eine Partyzone und eine direkte Buslinie. Der Service am Neutraublinger See ist schwer verbessert.

29.07.2017 | Stand 16.09.2023, 6:23 Uhr
Michael Jaumann

Bis zu 8000 Badegäste kommen an heißen Tagen an den Guggi. Der Naherholungsverein wollte jetzt Zündstoff rausbringen. Fotos: Jaumann

1,7 Millionen Euro hat der Naherholungsverein als Eigentümer des Guggenberger Sees seit November in die Entwicklung des Guggenberger Sees gesteckt. Dazu zählen der Bau von Sanitäranlagen sowie die Einrichtung von Grillplätzen und eine Partyzone. Wenige Tage vor Ferienbeginn hat der Naherholungsverein zudem Schilder anbringen lassen, die mit Piktogrammen den Weg zu Toiletten, Grillstelle oder Café weisen oder auf Deutsch, Türkisch, Russisch und Englisch auf allgemeine Regeln hinweisen.

„Wir wollen so wenig wie möglich regulieren“, sagt Elisabeth Sojer-Falter, Geschäftsführerin des Naherholungsvereins. „Aber wir wollen das Zusammensein aller am See ermöglichen“, erklärt sie den Sinn dieser Tafeln, deren Aufstellung mit europäischen Fördermitteln unterstützt wurde.

Piktogramme helfen weiter

„Wo steht das?“, würden Mitarbeiter der Security oder Beauftragte des Naherholungsvereins immer wieder gefragt, wenn sie Badegäste auf korrektes Verhalten aufmerksam machten. Für jene, die eigens darauf hingewiesen werden müssen, dass man seinen Müll in entsprechende Behältnisse werfen soll, gibt es nun die entsprechenden Hinweise.

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Nicht alles aber erklärt sich am See von selbst. Dass es für Hund und Herrchen am Guggi sogar einen eigenen See gibt und daher am Hauptsee keine Hunde erlaubt sind, muss kommuniziert werden. Oder dass ein Lagerfeuer nur in der neuen Partyzone angefacht werden darf. Und dass Grillen nach wie vor gerne gesehen wird, aber seit heuer nur an ausgewiesenen Plätzen möglich ist. Die Regeln und Hinweise stehen zudem auf Flyern, die von den Parkwächtern und den Security-Mitarbeitern an die Badegäste verteilt werden.

Der Besuch am größten Badegewässer im Umkreis hat in den vergangenen Jahren enorm zugenommen, weiß Sojer-Falter. An heißen Tagen tummeln sich bis zu 8000 Badegäste im und am Wasser.Und in diesen Sommerferien bringt der RVV zudem die Badegäste erstmals direkt zum See.

Mit dem seit November investierten Geld will der Naherholungsverein den „Zündstoff herausbringen“, erklärt Geschäftsführerin Sojer-Falter. Weil sich immer wieder Badegäste über Rauch und Grilldunst anderer beschwerten, mitunter auf heiße Kohlen traten, die gedankenlose Griller einfach ins Gras kippten oder weil gar die Liegewiesen, Hecken und Müllbehälter angekokelt wurden, gibt es nun drei Grillzonen, die mit gemauertem Sockel und gusseisernem Grill schick und zweckmäßig sind. Sogar Grillbürsten gibt es – meistens jedenfalls. Am Tag, als sich Landrätin Tanja Schweiger als Vorsitzende des Naherholungsvereins vom verbesserten Service überzeugen wollte, war die Grillbürste aber schon von ihrer Kette geklaut.

„Im Großen und Ganzen“ , so Sojer-Falter, halten sich die Gäste an die neuen Grillregeln. Die Security-Mitarbeiter würden von meist verständnisvollen Badegästen berichten.

Zündstoff rausbringen und das Feiern in geordnete Bahnen bringen will der Naherholungsverein auch mit der neuen Partyzone am Südostufer. Dort ist Feiern offiziell bis 23 Uhr erlaubt. Und wer sich beim Naherholungsverein anmeldet, kann auch noch ein wenig länger bleiben. Übernachten und Zelten ist aus Sicherheitsgründen aber an allen Seen des Naherholungsvereins nicht erlaubt. Neben einer Grillstelle stehen den Gästen in der Partyzone ein Beachvolleyballfeld und ein gemauerter Lagerfeuerplatz zur Verfügung.

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Das Volleyballfeld wurde übrigens auf Initiative von Schülern des Gymnasiums Neutraubling umgesetzt. Diese hatten sich im Rahmen eines P-Seminars mit der Gestaltung einer Jugendfreizeitfläche am Guggenberger See beschäftigt. Und auch bei der „Cantina“ wird der bestehende Volleyballplatz erneuert.

Toiletten sind noch in Bau

Klagen hatte es in den vergangenen Jahren auch wegen unzureichender hygienischer Zustände gegeben.Nun wurden seit November kilometerweise Leitungen für Wasser und Abwasser vergraben.Das Pumpenhäuschen für den Anschluss ans Kanalnetz wird in den nächsten Wochen gebaut. Und zwei der vier Toilettenanlagen mit Umkleiden und Duschen sind aktuell im Bau.Die gute Auftragslage der Firmen hat den Bau ebenso verzögert wie der Verzicht auf störende Arbeiten, wenn Badewetter ist.Die sanitären Anlagen wurden und werden dort errichtet, wo es die meisten Besucher hinzieht, erklärt Sojer-Falter. Die Laufwege zu den Toiletten seien zumutbar. „Auch im Westbad muss man gehen“, verweist die Geschäftsführerin auf das große Regensburger Bad.

Zusätzlich zu den zwei weiteren Sanitäranlagen, die im nächsten Jahr gebaut werden sollen – darunter eine komplett barrierefreie – zeigt sich der Naherholungsverein für weitere Verbesserungen offen. So hätten die P-Seminar-Schüler des Gymnasiums etwa eine Badeinsel vorgeschlagen. Hier überlegt der Naherholungsverein noch, wo diese Insel in der Winterzeit gelagert werden könne.

Über Einstiegshilfen, wenn gewünscht, könne man genauso reden, wie etwa über einen Bewegungsspielplatz mit vandalismussicheren Geräten. Der Platz wäre da. „Allerdings hat noch nie jemand den Wunsch nach einem Spielplatz an uns herangetragen“, so Sojer-Falter.

Eine interaktive Karte mit Freibädern und Seen finden Sie hier