Natur
Das Alpaka bestimmt das Tempo

Acht Kinder waren mit den Tieren im Wald bei Danersdorf unterwegs. Die Ruhe der Vierbeiner wirkte ansteckend.

20.08.2017 | Stand 16.09.2023, 6:16 Uhr
Sabine Norgall

Mit einem Alpaka an der Leine ging es durch den Wald. Schnell verloren die Kinder im Rahmen des Ferienprogramms ihre Scheu vor den Tieren und passten sich bei ihrem Spaziergang durch den Wald rund um Danersdorf bei Regenstauf dem gemächlichen Rhythmus der Tiere an. Foto: Norgall

Die Scheu am Anfang dauerte nicht lange. Nur kurz zögerten die Kinder anfangs auf dem Alpakahof Grundner in Danersdorf bei Regenstauf, als es galt, das Halfter eines der Alpakahengste Jackl, Bene, Schori oder Pauli zu nehmen und zum Spaziergang rund um Danersdorf aufzubrechen. Der Spaziergang wurde im Rahmen des Ferienprogramms des Markts angeboten. Manch eine führte das Alpaka lieber zusammen mit der besten Freundin, andere zogen ganz alleine mit dem ihnen anvertrauten Tier los.

Hofbesitzerin Sandra Grundner musste anfangs nur kurz grundsätzlich die Regeln klären: „Ihr geht mit den Alpakas, nicht die Alpakas mit euch.“ Doch weil die Alpakas Herdentiere sind, war auch diese Schwierigkeit schnell überwunden. Wohin ein Alpaka ging, folgten ihm auch die anderen.

Erst im vergangenen November stellte der Nebenerwerbshof der Familie Grundner auf die Zucht mit Alpakas um. Seit Juli bieten sie Spaziergänge an. Sandra Grundner selbst ist von den Tieren begeistert: „Sie strahlen so eine Ruhe aus. Und sie haben einen hohen Kuschelfaktor. Wenn du die einmal gesehen hast, dann lässt es dich nicht mehr los.“

Einige der Alpakas, an diesem Tag ist es vor allem Jakl, haben allerdings ihren eigenen Kopf. Wird ihm der Spaziergang zu viel, dann lässt er sich erst mal ins Gras plumpsen. Dann heißt es warten. Auch an besonders lockenden Blättern oder besonders saftigem Gras kommen Jakl und seine Artgenossen nicht vorbei.

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Die Alpakas, und das gilt für alle, geben das Tempo vor. Und die stoische Ruhe, die sie dabei ausstrahlen, überträgt sich auch auf die Kinder. Gemächlich geht es durch den Wald. Kein Kind schreit oder läuft, denn das, hat Sandra Grundner ihnen erzählt, könnte die Alpakas erschrecken. Je länger der Spaziergang dauert, umso mehr wächst auch das Selbstvertrauen der Kinder. Selbst die, die anfangs das Halfter nur zögerlich übernahmen, sind am Schluss der Wanderung mit Begeisterung dabei und erzählen stolz, wie es ihnen mit „ihrem“ Alpaka so ergangen ist.

Im Rahmen des Ferienprogramms des Mark Regenstaufs bietet Sandra Grundner die zweistündige Wanderung an, wie man sie bei ihr auch für Kindergeburtstage buchen kann. Aber auch Erwachsene, sagt sie, hätten das neue Angebot des Alpakahofs schon begeistert angenommen. Zwölf Alpakas gibt es aktuell auf dem Zuchthof. 30, sagt Sandra Grundner, sollen es einmal werden.

Den gefürchteten grünen Schleim, den die Alpakas spucken können, wenn sie sich bedroht fühlen, hat kein Kind abbekommen. Diesen Schleim findet Sandra Grundner, bei aller Liebe zu den Tieren, ekelhaft. Beschreiben, sagt sie, ließe sich diese Duftmarke am ehesten mit abgestandener Gülle: „Den wenn du abbekommst, dann stinkst du drei Tage.“

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