Soziales
Kardiologen-Herz schlägt für Nepal

Der Wörther Chefarzt Dr. Christoph Pajatsch stattete dem vom Erdbeben geschädigten Land einen Besuch ab.

17.01.2017 | Stand 16.09.2023, 6:26 Uhr
Walter Schießl
Die Spuren des dramatischen Erdbebens sind noch lange sichtbar. Hier wird gerade eine Tempelanlage aufgebaut. −Foto: Fotos: Dr. Pajatsch, Schießl

Dr. Christoph Pajatsch ist seit neun Jahren Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Sportmedizin an der Wörther Kreisklinik. Im Privatleben ist der gebürtige Münchner seit Längerem ein eingefleischter Nepalfan. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Dr. Irmgard Sieber, die einige Jahre an der Kreisklinik tätig war und jetzt in einer Praxis in Sünching arbeitet, stattete er dem südostasiatischen Land einen Besuch ab, um Berge, Kultur und Menschen dort kennenzulernen. „Das Land lässt uns wahrlich nicht mehr los“, sagt der Mediziner, der die Wörther schon in einem Vortrag die ungewöhnliche Reise miterleben ließ. Weil der Andrang damals so groß war, gibt es am 28. Januar um 16.30 Uhr in den Donau-Lichtspielen eine Wiederholung.

„Alles unbeschreiblich“

Gerade nach dem Erdbeben von 2015 sei es sehr sinnvoll, in das Land am Himalaya zu reisen.Im ehemaligen Königreich, einem Land, das noch weit weg sei vom europäischen Standard, könne man die Menschen direkt unterstützen, sagt Dr. Pajatsch (56), egal ob es Lastenträger, Übernachtungsbetriebe oder die Tourismus-Bediensteten seien, denen das Geld zugute käme. „Spenden sind natürlich auch wichtig, aber die direkte Unterstützung ist ebenfalls sehr gut“, sagt der Nepal-Reisende.

„Das Land lässt uns nicht mehr los!“Dr. Christoph Pajatsch und Dr. Irmgard Sieber

Seine Lebensgefährtin Dr. Irmgard Sieber (42) kam schon vor fast zwanzig Jahren das erste Mal nach Nepal. „Einer meiner Lehrer hatte so davon geschwärmt“, erzählt sie, „dass ich mich von ihm habe anstecken lassen und dorthin geflogen bin.“ Was die Medizinerin und Psychologin dort fernab der Heimat sah, ließ sie nicht mehr los. „Die Freundlichkeit der Menschen, das Zufriedensein mit wenig Materiellem und die Fröhlichkeit, das alles ist unbeschreiblich“, sagt sie. Zusammen mit Dr. Pajatsch startete sie nun erneut nach Kathmandu, der Hauptstadt Nepals. Für die Medizinerin war das schon die achte Nepal-Tour. Das reisefreudige Paar nahm sich viel Zeit, um Eindrücke von der Landschaft, der gewaltigen Natur und dem Leben der Menschen im Land, das neben China und Indien liegt und 28 Millionen Einwohner zählt, kennenzulernen.

„Unsere Erfahrungen waren wirklich grandios“, sagt Dr. Pajatsch, der zusammen mit Dr. Irmgard Sieber auch dem Dhulikhel-Hospital einen Besuch abstattete.Dieses Krankenhaus wird besonders von der Bolde-Stiftung und Heri Wirth, der in Wiesent eine große Nepal-Anlage errichtet hat, unterstützt. Das Hospital sei sehr gut, sagen beide. Das habe inzwischen Gerätschaften und eine Ausstattung, die mit westlichen Standards Stand halten könnten. Dort könne sich jedermann kostenlos behandeln lassen. Grundsätzlich aber gebe es in Nepal ein Krankensystem, das sich nur wenige Menschen leisten könen. .

In Nepal gab es auch ein Wiedersehen mit Dr. Sabina Parajuli, einer Ärztin, die im Sommer drei Monate lang an der Wörther Kreisklinik gearbeitet hatte. Dr. Pajatsch und Dr. Sieber waren mit der sympathischen Nepalesin im Frühjahr 2015 in Kathmandu zusammengetroffen und hatten dann die Wörther Visite organisiert. Heute ist sie in einer Krankenstation beschäftigt.

2018 Nepal wieder auf dem Plan

„Wir brachten ihr ein neues EKG-Gerät mit“, erzählt Dr. Christoph Pajatsch, der auch noch unter seinem früheren Namen Eisenhart-Rothe ein Begriff ist. Die beiden Mediziner wollen jetzt in der Schweiz ihre Kenntnisse im Spezialgebiet der Berg- und Höhenmedizin erweitern. Im nächsten Jahr geht die Urlaubsreise dann wieder nach Nepal.