Erziehung
Kinderheim hat einen neuen Träger

Das „Seraphische Liebewerk übernimmt das „Nardini“-Heim in Hemau. Hohenschambach erhält einen Kindergarten mit Krippengruppe.

25.05.2017 | Stand 16.09.2023, 6:32 Uhr
Bernhard Seiberl

Das Kinderheim Nardini wird unter neuer Trägerschaft zukunftsfähig gemacht. Fotos: Seiberl

Um den Fortbestand des Kinderheims „Nardini“ zu sichern, war es erforderlich, eine Trägerschaft für das prägende Gebäude und deren Einrichtungen an der Regensburger Straße zu finden. Stadtpfarrer Thomas Gleißner entschied sich nach umfangreichen Recherchen schließlich für die Stiftung des „Seraphischen Liebeswerks“ (SLW) mit Sitz in Altötting.

Die bereits seit 1889 existierende Stiftung ist ein Träger, der sich insbesondere um bedrohte Kinder und Jugendliche, aber auch um junge Heranwachsende annimmt, mit dem Ziel, eine Zukunftsperspektive zu erarbeiten. Mit pädagogischem Fachpersonal ist die Stiftung bereits an sieben bayerischen Standorten tätig. In Parsberg wird das Pädagogische Zentrum St. Josef bereits seit dem Jahr 2002 betrieben. Gerade die Nähe zu Parsberg ermöglicht es, dass das Fachpersonal auch in Hemau wirken kann.

Bürgermeister Hans Pollinger nutzte bei der jüngsten Sitzung des Stadtrats die Gelegenheit zur Vorstellung der neuen verantwortlichen Führungs- und Aufsichtskräfte. Finanzvorstand Josef Hurnaus verwies dabei auf die deutlich erkennbare Handschrift der „Mallersdorfer Schwestern“. „Von der Kinderkrippe bis zum Betreuten Wohnen werden wir eine Restrukturierung durchführen und die Einrichtung wieder auf die Beine stellen“, versprach er. Hurnaus bestätigte den richtigen Weg des Vorstands, mit Pfarrer Gleißner diesen wichtigen Schritt getan zu haben. Josef Riedl, Dipl. Sozialpädagoge, Heimleiter im Kinderheim St. Josef in Parsberg, ist künftig auch für Hemau mit zuständig. „Eine Zukunftsperspektive ist deutlich vorhanden, für eine Neuausrichtung besteht allerdings dringender Handlungsbedarf. Den neunen pädagogischen Leiter des Kinderheims, Klaus Hetenyi, bitte ich zu unterstützen“, so Riedl.

Nur kurzfristige Entlastung

Der positiven Einwohnerentwicklung auf dem Tangrintel ist es zu verdanken, dass sich das Stadtratsgremium mit dem weiteren Ausbau von Kindertageseinrichtungen beschäftigen darf. „Wir wollen dem Betreuungsanspruch gerecht werden“, so die Ankündigung des Bürgermeisters. „Die erst kürzlich fertiggestellte Kindergrippe ist mit drei Gruppen bereits voll belegt, hier besteht weiterer Handlungsbedarf.“ Der Kindergarten St. Barbara wird nach Fertigstellung mit einer zusätzlichen Gruppe auch nur kurzzeitig eine Entlastung bringen. Nachdem momentan 91 Kinder aus Hohenschambach – Tendenz mit der Besiedelung Baugebiet „Jurablick“ steigend – in Hemau die verschiedenen Einrichtungen nutzen, wird es als zweckmäßig gesehen, in Hohenschambach eine eigene Kindertageseinrichtung einzurichten. Im Grundsatz einig befürworten alle drei Fraktionen die Einrichtung in Hohenschambach. Stadträtin Marianne Mayer (SPD), selbst in einem Kindergarten beschäftigt, freute sich sichtlich über den Kinderboom.

Kosten für den Bus sinken

Mit einer Kindertagesstätte in Hohenschambach verringern sich auch die Buskosten, und Kinder unter drei Jahren dürften eh nicht mit dem Bus alleine befördert werden. Der Hohenschambacher Stadt- und Kreisrat Thomas Gabler stellte fest: „Die Infrastruktur folgt der Siedlungspolitik, künftig wird für Hohenschambach auch die Nahversorgung oder auch eine kulturelle Einrichtung ein Thema sein. „Bisher haben wir (die Hohenschambacher) noch auf die Bremse getreten.“

Einstimmig beschloss der Stadtrat den Anbau einer weiteren Gruppe am bestehenden Krippenhaus in Hemau sowie die Errichtung eines Neubaus mit einem zweigruppigen Kindergarten und einer Krippengruppe in Hohenschambach.