Ergebnis
Marktrat sorgt sich um Wasserqualität

Gutachter legen ihre Untersuchungen zu einem Kraftwerksbetrieb am Pielmühler Wehr vor. Sie befürchten eine Verschlechterung.

14.04.2017 | Stand 16.09.2023, 6:37 Uhr
Josef Dummer

Ein Gutachten bestätigte, dass sich durch die geplante Kraftwerksanlage am Pielmühler Wehr die Wasserqualität verschlechtern würde. Foto: Dummer

Der Marktrat Lappersdorf hat in mehreren Sitzungen seit nahezu fünf Jahren immer wieder seine Ablehnung für eine geplante Kraftwerksanlage am Pielmühler Wehr zum Ausdruck gebracht. Im August 2014 hat das Gremium einstimmig sein Veto gegen dieses Projekt eingelegt und zugleich ein Gutachten in Auftrag gegeben, das jetzt in der Sitzung vorgestellt wurde.

Die Firma „ÖKON“ (Gesellschaft für Landschaftsökologie, Gewässerbiologie und Umweltplanung) aus Kallmünz war mit dem Gutachten beauftragt worden und sollte die Wasserqualität an dem beliebten Badeplatz im Falle einer Verwirklichung des Kraftwerks mittels einer Beweissicherung erkunden, wie Geschäftsführer Dr. Francis Foeckler erläuterte. Sein Mitarbeiter Matthias Merkel erinnerte die Markträte daran, dass mit diesem Gutachten nicht ein „Für und Wider“ zum geplanten Wasserkraftwerk aufgezeigt werden könne, sondern lediglich die Veränderungen in der Wasserqualität beim Betrieb eines entsprechenden Kraftwerks.

Laut Merkel werde das Wehr, unter anderem auch wegen einer Erhöhung des Wehrkörpers, nur noch an 125 Tagen im Jahr überströmt, wenn das Projekt so wie jetzt geplant entsteht. Als Fazit erkannte der Gutachter eine erhöhte Anreicherung mit Nährstoffen beim Betrieb des Kraftwerks mit einer einhergehenden Verschlechterung der Wasserqualität.

„Ökologische Spülungen“ nötig

Auch Empfehlungen im Bedarfsfall hatte „ÖKON“ mitgebracht, beispielsweise „ökologische Spülungen“. Im Fall von Niedrigwasser sollte so von Fall zu Fall Wasser über die Wehrkrone laufen, um die gute Wasserqualität unterhalb des Wehrs weiterhin zu erhalten. Außerdem sollten das Verbot der Fütterung von Enten und Fischen sowie der jetzt vorhandene Hundestrand noch deutlicher gekennzeichnet werden.

Die Markträte fühlten sich durch dieses Gutachten in ihren Befürchtungen bestätigt, dass mit dem Bau einer Wasserkraftanlage der beliebte Naherholungsraum in Pielmühle gefährdet sei. Bürgermeister Christian Hauner erinnerte an den einstimmigen Beschluss des Marktrats, das Kraftwerk mit allen Mitteln verhindern zu wollen. Auf Nachfrage im Landratsamt wurde ihm gesagt, dass neue Informationen zum Stand der Planungen noch nicht vorliegen würden, während der CSU-Fraktionsvorsitzender Joachim Strauß wusste, dass die Bayerischen Landeskraftwerke weiterhin an ihren Planungen zur Errichtung einer „Stau- und Triebwerksanlage“ beim Pielmühler Wehr am Regen festhalten wollen.

Debatte um Personalausschuss

Keine Mehrheit fand der Antrag von CSU-Marktrat Johannes Mirwald, den Personalausschuss ab 1. Mai aufzulösen. Er begründete diesen Antrag neben der „meist Kürze der Sitzungen“ mit unnötigen Kosten von gut 400 Euro im Monat laut einer Kostenaufstellung aus der Verwaltung für einen Ausschuss, für den seiner Meinung nach „kein Sinn und Nutzen“ bestehe. Denn über Themen im Personalausschuss werde meist im Marktrat nochmals diskutiert und abgestimmt.

Für Bürgermeister Hauner ist der zusätzliche Personalausschuss „tatsächlich eine Belastung für die Markträte, Bürgermeister und Verwaltung“. Trotzdem befürwortete er diese Einrichtung, die sich durch ihre kleinere Besetzung ausführlicher mit den Themen befassen könne. Die CSU-Markträte unterstützten den Antrag von Mirwald. Letztlich stimmte jedoch die Mehrheitskoalition geschlossen für eine Beibehaltung des Personalausschusses.