Baugebiet
Nittendorf wächst um 50 Parzellen

Die Häuslbauer werden „Am Bauernfeld II“ mit 200 Euro pro Quadratmeter zur Kasse gebeten. Im Herbst startet die Wohnbebauung.

21.05.2017 | Stand 16.09.2023, 6:33 Uhr
Paul Neuhoff

Die Erschließungsarbeiten auf dem neuen Nittendorfer Areal gehen zügig voran. Foto: Neuhoff

„Das ist die bisher größte Baustelle in meiner Amtszeit“, merkte der Nittendorfer Bürgermeister Helmut Sammüller an, als er sich zusammen mit dem Ingenieur des Marktes, Peter Köglmeier, mit dem Planer Herbert Dinauer und dem Bauleiter der bauausführenden Firma sowie dem Geschäftsführer des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Bergmattinger Gruppe, Rudi Eisenhut, zu einer Ortseinsicht am Baugebiet „Bauernfeld II“ westlich von Schönhofen traf. Auf dem Gelände sollen knapp fünfzig Bauparzellen entstehen.

Straßen werden 4,50 Meter breit

Derzeit laufen die Tiefbaumaßnahmen zur Erschließung des Baugebietes, die nach Herbert Dinauer Ende September abgeschlossen sein sollen. „Wir sind voll im Zeitplan“, so der Planer. Nachdem in den letzten Wochen das Gelände für die Straßenführung hergerichtet worden war, ist die beauftragte Baufirma aus Viechtach gerade dabei, getrennte Rohrleitungen für die Schmutzwasser- und für die Niederschlagswasserbeseitigung zu verlegen. Dabei fällt auf, dass die Leitungen für das künftig anfallende häusliche Schmutzwasser im Querschnitt deutlich kleiner sind als die für das Regenwasser, weil letzteres auch bei einem Starkregen problemlos abgeführt werden soll, erklärte Peter Köglmeier.

Überhaupt wird auf die schadlose Beseitigung von Niederschlägen ein großes Augenmerk gelegt. Am unteren Ende des stark abfallenden Baugebietes wurde schon vor einigen Wochen ein sogenannter Stauraumkanal mit einem Rohrdurchmesser von fast eineinhalb Meter eingebaut. Aus dieser Einrichtung wird das so zurückgehaltene Regenwasser gedrosselt in den Kanal, der durch Schönhofen zur Kläranlage der Gemeinde Sinzing bei Eilsbrunn führt, abgeleitet. Vier Erdbecken mit einem Gesamtvolumen von gut 1400 Kubikmeter und ein Grabensystem fangen darüber hinaus Hangwasser ab.

Des weiteren wird schon jetzt auf jeder der künftigen Bauparzellen eine Zisterne mit einem Fassungsvermögen von zehn Kubikmetern eingebaut, die auch zur Rückhaltung und zur gedrosselten Abgabe der Niederschläge dienen. Das Wasser aus diesen Zisternen kann aber auch von den Grundstücksbesitzern für den Eigenbedarf verwendet werden. Zu diesem Thema merkte Helmut Sammüller an, dass die Kosten für diese Bauwerke in Höhe von jeweils etwa 5000 Euro im Grundstückspreis, der bei gut 200 Euro liegt, mit eingerechnet sind.

Mit in den Untergrund kommen noch Leitungen für Wasser, Strom und Breitband. Wie Herbert Dinauer weiter erläuterte, werden im Sommer die Erschließungsstraßen mit einer durchschnittlichen Breite von 4,50 Meter und einem zusätzlichen Mehrzweckstreifen von 1,50 Meter Breite gebaut. Dabei ist die Wegeführung so geplant, dass Landwirte über das Wegenetz ihre Felder und Waldgrundstücke problemlos erreichen können.

Das Erdreich bleibt

Wie Peter Köglmeier noch erklärte, wird das anfallende Erdreich vor Ort mittels Spezialgeräten mit Kalk vermischt, dadurch stabilisiert und wieder eingebaut. Durch diesen Arbeitsschritt könne man auf den Abtransport der Erde und die Heranschaffung von Verdichtungsmaterial wie Mineralbeton verzichten, was Geld spart und die Umwelt schont. Überhaupt sind die Teilnehmer an der Besichtigung von den Baugeräten, die die beauftragte Tiefbaufirma einsetzt, angetan. Jeder Bagger und jede Planierraupe wird über GPS gesteuert. Dadurch erspart man sich die zweitaufwendige Vermessung und Bestimmung von Höhenkoten. Das Gerät, wie etwa die Planierraupe, stellt so die gewünschte Bodenhöhe vollkommen automatisch, ohne Zutun des Fahrzeugführers her.